Verstärkung für Jöllenbecks Handballerinnen

Bielefeld. Mit Fabienne Thiele erwähnt Heiko Ruwe besonders häufig den Namen einer Spielerin, die seit rund einem Jahr so gut wie nicht gespielt hat. &bdquo;Fabienne ist in der Abwehr nicht zu ersetzen“, sagt der Sportliche Leiter der Drittliga-Handballerinnen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck dann. Jetzt bekommt die Mannschaft eine Spielerin dazu, die es zumindest versuchen soll: Lotta Hoffmann vom TuS Brockhagen. Eine hartnäckige Entzündung im Fußwurzelknochen hat Fabienne Thieles Einsätze bis auf einen versuchsweisen Kurzauftritt Mitte März gegen LIT Tribe 1912 gestoppt. Und weil sie auch beim Saisonstart am 13. September gegen Blomberg-Lippe II noch nicht gänzlich fit sein wird, wählte Ruwe eine ihm altbekannte Nummer. &bdquo;Ich bin mit Lotta seit meinem Amtsantritt in Jöllenbeck vor drei Jahren in Kontakt“, verrät Ruwe. Im wohl letzten Anlauf war seine Anfrage erfolgreich. Abschied aus Brockhagen in freien Stücken Lotta Hoffmann hatte ihre Karriere mit 30 Jahren (und davon zwölf in der ersten Mannschaft des aktuellen Regionalligisten) zum Saisonschluss beendet. &bdquo;Einen richtigen Grund gibt es eigentlich gar nicht“, sagte die Brockhagener Abwehrchefin im April. &bdquo;Es ist einfach schön, aus freien Stücken aufhören zu können – und nicht weil man verletzt ist oder aussortiert wurde.“ Nun wird sie beim anderen TuS einsortiert. Seit gut einer Woche ist Hoffmann bei den Jöllenbeckerinnen im Training dabei. Ein Einsatz beim Testspiel gegen eben jenen TuS Brockhagen am vergangenen Samstag (33:18) wäre allerdings deutlich zu früh gekommen. Am nächsten Wochenende wird sie mit ins Trainingslager nach Korbach fahren. Drei Testspiele stehen dort auf dem Intensiv-Programm: gegen den Zweitliga-Absteiger HSG Bad Wildungen/Friedrichstein/Bergheim, die &bdquo;Vipers“, sowie die hessischen Regionalligisten HSG Twistetal und HSG Baunatal. Drei Bielefelder Niederlagen gegen starke Konkurrenz Am Wochenende zuvor waren die Jöllenbeckerinnen beim Turnier in Lintfort über je dreimal 20 Minuten gegen höher eingestufte Teams angetreten. Gegen die niederländischen Erstligisten VOC Amsterdam (22:30) und Cabooter Fortes Venlo (16:23) verloren die 97erinnen wie auch gegen den Zweitligisten TuS Lintfort (19:24) gab es Niederlagen. Das Großprogramm zeigte Ruwe dennoch: &bdquo;Unser breiter Kader hat sich schon sehr bewährt. Wir sind jetzt wirklich gut aufgestellt.“ Und er korrigierte deshalb auch gleich seine Saisonprognose. Hatte er zum Beginn der Vorbereitung &bdquo;die obere Hälfte“ der Drittliga-Staffel Nord als realistisch angesehen, meinte er nun: &bdquo;Oberes Drittel.“ Ergo bei zwölf Mannschaften die Plätze eins bis vier. Die ersten beiden Teams der drei Staffeln Nord, Mitte und Süd schaffen den Sprung in eine Aufstiegsrunde, drei Teams werden in die 2. Liga befördert. Engagement und gute Temposteuerung beim TuS 97 Zurück nach Brockhagen. Dort trat Jöllenbecks Trainer Dustin Lohde am Samstag mit nur zehn Feldspielerinnen an. &bdquo;Ein bisschen Urlaub, ein bisschen krank, ein bisschen angeschlagen“, meinte der neue Mann auf der Trainerbank zu den Fehlenden. Trotzdem forderte Lohde, &bdquo;dass wir auch mal einen Gegner klar dominieren, was ja vorher auch wegen der Klassenunterschiede nicht der Fall war“. Das gelang auch ohne die neue Kaderbreite in allen Bereichen. &bdquo;Wir sind das Spiel engagiert angegangen und haben das Tempo gut gesteuert. Damit war ich schon zufrieden.“ Lesen Sie auch: Frischer Wind in Jöllenbeck Im Tor gab Lohde an die neue Keeperin Tina Stanojevic (von Blomberg-Lippe II) und der bewährten Louisa Rabeneick den Auftrag, pro Halbzeit nicht mehr als zehn Tore zu kassieren. &bdquo;Das haben sie umgesetzt: beide haben neun Tore bekommen“, meinte Lohde. Stanojevic machte die erste Runde bis zum 17:9, Rabeneick die zweite zum 33:18. Die Aushilfe Lotta Hoffmann bezeichnete Lohde als &bdquo;Glücksgriff“: Aufgrund ihrer &bdquo;Erfahrung und ihrer körperlichen Präsenz“ werde sie der Mannschaft wertvolle Dienste leisten können. &bdquo;Für Lottas Charakter spricht, dass sie, wie sie sagt, niemandem den Platz wegnehmen wolle und ihre Zeit bis zu Fabiennes Rückkehr begrenzt ist.“

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