Positive Stimmung beim Tennispark Bielefeld trotz des Westfalenligaabstiegs

Bielefeld. Abstiege sind bitter. Wird das Saisonziel verfehlt, bleiben in der Regel enttäuschte Spieler, Trainer und Anhänger zurück. Als mit dem 4:5 im finalen Westfalenliga-Duell gegen BW Halle auch der letzte Hauch einer Chance auf den Klassenerhalt dahin war, herrschte zunächst Ernüchterung auf der Anlage des Tennispark Bielefeld. Trainer Kai Birck fand jedoch schnell positive Worte für sein Team: &bdquo;Ich bin mit dem, was die Spielerinnen gezeigt haben, absolut zufrieden. Da gibt es null Vorwurf an irgendjemanden.“ Natürlich seien einige Dinge nicht ganz optimal gelaufen. &bdquo;Es gibt Spiele, die verliert man verdient. Bei anderen kriegt man es dann in den entscheidenden Momenten nicht auf den Platz“, meint er. Grundsätzlich jedoch habe die Mannschaft angesichts der finanziellen Möglichkeiten der Konkurrenz eine tolle Leistung gezeigt. In der Westfalenliga ist der Tennispark ein Exot. &bdquo;Wir geben kein Geld aus. Die Mädels zahlen alles selbst“, sagt Birck. Aufstiegswillige Ligarivalen leisten sich derweil ausländische oder deutsche Top-Spielerinnen, die sie pro Einsatz entlohnen. Niveau in der Westfalenliga noch besser geworden Meister TSC Hansa Dortmund nominierte an den ersten beiden Positionen zwei Spielerinnen der Leistungsklasse (Lk) 1,0. Dieses Niveau ist sonst in der 2. Bundesliga zu finden. Zum Vergleich: Sayona Kolkmeier, die Nummer eins des Tennispark, wird mit Lk 3,0 geführt. Die Konkurrenz in der Liga sei noch mal um einiges stärker gewesen als vor zwei Jahren, meint Birck: &bdquo;Und das nicht nur in der Spitze.“ Auch 2023 beendete das Tennispark-Team die Saison als Absteiger. &bdquo;Damals sind wir nicht gut reingekommen. Keine Spielerin war annähernd in Form. Wir litten unter Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen“, erinnert sich Birck. Lesen Sie auch: Nach Vizemeisterschaft in der 2. Liga: So soll es für die BTTC-Frauen weitergehen Die ganze Zeit habe schlechte Stimmung geherrscht. Das sei jetzt ganz anders gewesen: &bdquo;Jede Spielerin hat die Rahmenbedingungen akzeptiert. Wir hatten eine gute Konstellation, die Mädels haben sich untereinander geholfen. Die Atmosphäre war einfach toll.“ Bielefelderinnen schlagen höher eingestufte Gegnerinnen Da hatte auch der Trainer Spaß. &bdquo;Es gab einige Siege gegen nach Leistungsklassen höher eingestufte Spielerinnen“, betont Birk. So sei zum Beispiel Katja Fevralevs (Lk 3,3) Ergebnis gegen die Gladbecker Nummer 2, die Niederländerin Laurie Brendes (Lk 2,0), &bdquo;super gewesen. Da konnte man nicht von einem Sieg ausgehen.“ Gegen Gladbeck hielten die Tennispark-Frauen ein 3:3 nach den Einzeln, verloren aber alle Doppel. Überhaupt lieferten die Bielefelderinnen bis auf das 0:9 gegen Meister Dortmund respektable Ergebnisse. Dennoch zeichnete sich im Saisonverlauf ab, dass es eng werden würde. Gegen Halle hätten die Tennispark-Frauen gewinnen müssen, um eventuell noch am Grünen Tisch Viertligist zu bleiben. Nun geht es in die Verbandsliga zurück. Zweite Mannschaft schafft Ligaerhalt im letzten Moment Da gelang der zweiten Mannschaft der Klassenerhalt im letzten Moment – über das bessere Satzverhältnis. Spannender hätten es die Tennispark-Frauen nicht machen können. Mitkonkurrent Ickern hatte das Maximum herausgeholt und am letzten Spieltag Schlusslicht Kamen 9:0 geschlagen. Anna-Carina Kelle und Amelie Breer holten für die Bielefelderinnen dann aber in Herne den entscheidenden zweiten Punkt. Im Match-Tiebreak. Im letzten Doppel. Das Match-Verhältnis war damit ausgeglichen, nach Sätzen lag die Tennispark-Reserve vorn. &bdquo;Normalerweise hat man mit zwei Punkten gute Chancen drin zu bleiben. Unser relativ klarer 7:2-Erfolg gegen Ickern erweist sich im Nachgang als Matchwinner“, sagt Kai Birck. Die zweite Mannschaft hat ihr Saisonziel damit erreicht. Und nicht nur das: &bdquo;Wir haben auch eine dritte und eine vierte Mannschaft mit jungen Spielerinnen, die uns Freude machen“, betont Birck. Einige trainierten eifrig und seien talentiert. Insgesamt standen diese Saison 30 Spielerinnen auf der Meldeliste des Tennispark, fast ausschließlich Frauen aus der Region. Auch diese Qualität des Tennispark dürfte außergewöhnlich sein und macht den Club zu einem sympathischen Exoten.

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