Kreispokal-Halbfinale

Bielefelder Bezirksligist lässt das Wunder von Heepen wahrwerden

Das Wunder von Heepen ist perfekt. Der Bezirksligist setzte sich im Kreispokal-Halbfinale 2:1 gegen den Landesligisten TuS Dornberg durch und steht im Finale.

Heepens Matti Becker (vorne) setzt sich in dieser Szene artistisch gegen Dornbergs Dominik Kuck durch. Am Ende feiert der Bezirksligist den Einzug ins Kreispokal-Finale. Am 1. Mai treffen die Heeper dann in Jöllenbeck auf den Sieger der Partie VfL Theesen gegen SC Peckeloh. | © Barbara Franke

11.04.2025 | 11.04.2025, 16:47

Bielefeld. Der Heeper Jubel kannte nach dem Abpfiff keine Grenzen. Auch Trainer Marko Puskaric stürmte auf den Platz und sprang auf seine jubelnde Spielertraube. Schnell formierte sich die Heeper Mannschaft zu einem Kreis, in dessen Mitte tigerte Puskaric umher. „Richtig geile zweite Halbzeit. Hochverdient gewonnen und jetzt ist nur noch Finale, Männer“, brüllte er.

Es folgte der – mittlerweile in Bielefeld gut bekannte – Fußballschlager „Finale, oho, Finale, ohohoho.“ Puskaric: „Das war einfach überragend. Es war eine unfassbare Leistung meiner Mannschaft und ich bin megastolz auf die Jungs.“ Gut 300 Zuschauer tummelten sich am Heeper Sportplatz und wollten das erste Halbfinale nicht verpassen. David gegen Goliath quasi. Doch davon wollte Dornbergs Trainer schon im Vorfeld nichts wissen. „Hätten die Heeper nicht so einen holprigen Saisonstart gehabt, dann stünden sie jetzt ziemlich weit oben in der Tabelle“, sagte Horstmann noch vor dem Spiel.

Trotz diverser Rotation – auch im Hinblick auf die Situation in der Landesliga – bot der TuS eine schlagkräftige Mannschaft auf. In der ersten Halbzeit waren die Dornberger das überlegene Team. Malte Schmidt hatte früh die große Möglichkeit zur Führung (8.), vergab aber. Nach einem Freistoß aus dem Halbfeld war Dornbergs Morten Struwe mit dem Kopf zur Stelle und markierte den 1:0-Führungstreffer für den Landesligisten (26.). TuS-Trainer Jens Horstmann: „Quasi mit dem Halbzeitpfiff hatte Mitja Schierbaum das 2:0 auf dem Fuß.“ Sein Schuss ging allerdings neben das vom Ex-Dornberger Yannik Baumhöfner gehütete Heeper Tor.

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Dornberg ärgert sich über Chancenwucher

Über die ausgelassenen Chancen ärgerte sich der Dornberger Coach und letztlich auch über das Zustandekommen der Niederlage. „Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich gut gespielt und haben das wilde Anlaufen der Heeper sehr gut überspielt“, so Horstmann. In der zweiten Halbzeit allerdings habe seine Mannschaft genau das vermissen lassen. „Da haben wir dann vorne überhaupt keine Zweikämpfe mehr gewonnen und es war in der Defensive immer eine gewisse Gefahr da. Man kennt es, bei 20 Bällen aufs Tor rutscht irgendwann mal einer durch.“

So war es auch am Donnerstagabend. Puskaric: „In der zweiten Halbzeit haben uns die Dornberger einfach machen lassen und das haben wir dann auch genutzt.“ Nach einem Freistoß und einem sich daran anschließenden Kopfball an die Latte bugsierte Nick Grieswelle den Ball irgendwie über die Linie zum 1:1 (72.). Horstmann: „Das war ein wildes Gestochere.“

Nur wenige Minuten später gelang den Heepern das vielumjubelte 2:1 (80.). Puskaric beschreibt: „Eine super Passkombination, ein Steckpass auf Kevin Klass und der hat den Ball dann über den Dornberger Keeper gechipt.“ Jens Horstmann resümierte: „Erst einmal herzlichen Glückwunsch an Heepen zum Finaleinzug. Für uns ist es ärgerlich, vorrangig wegen der zweiten Halbzeit. Da hat Heepen das Spiel mit Wille und Aggressivität gedreht und wir waren in Drucksituationen einfach nicht clever.“

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Heepen feiert bis spät in die Nacht

Für die Heeper wurde es noch ein langer Abend. Coach Puskaric hat den Heeper Monte-Pelmo-Fußballpark erst nach Mitternacht verlassen. „Wir haben noch ein bisschen gefeiert“, so Puskaric grinsend. Jetzt liegt der Heeper Fokus aber zunächst auf dem Bezirksliga-Auswärtsspiel beim VfB Schloß Holte am Sonntag. „Bis dahin haben wir uns auch erholt“, ist sich Puskaric sicher.