Bahn frei für Jöllenbecks Handballerinnen

Holzhausen. Die Gastgeberinnen wähnten sich bereit für den Griff nach dem letzten Strohhalm. In einer Art konzertierter Aktion hatten die Macher des Mindener Konglomerats LIT 1912 die Partie der Drittliga-Frauen gegen den TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck eingebettet in ein dreiteiliges, hochkarätiges Handball-Fest. Nach den Oberliga-Männern gegen Spenge II und vor den Regionalliga-Männern gegen den ASV Hamm II. Im Mittelteil also sollten im allerbesten Handballdorf-Ambiente der Sporthalle Holzhausen II die Jöllenbeckerinnen bezwungen werden. Doch die Rechnung ging nicht auf. Bielefelderinnen vor dem Spiel sehr nervös Beim 37:26 (18:11) fegte der TuS 97 phasenweise über die LIT-Frauen hinweg und drängte sie hart an die Klippe zur Regionalliga. Die darf sich Jöllenbeck aus großer Ferne ansehen. Nach 60 Minuten stand das Prädikat &bdquo;Gut gespielt – und gut geschauspielert obendrein“. Denn im Anschluss an den Siegerjubel vor einer ebenso stattlichen wie lautstarken Jöllenbecker Fan-Abordnung gestand Rückraumspielerin Emma Pfennig: &bdquo;Wir waren total nervös vor dem Spiel. Viel mehr als sonst. Schließlich ging es um sehr viel. Und ein Derby ist eben immer etwas Besonderes. Da weiß man nie, was passiert.“ Von Nervosität auf dem Spielfeld war auf den Stuhlreihen der altehrwürdigen Sportstätte nichts zu spüren. Franziska Rolf, Emma Pfennig, Emma Pfennig hießen die Torschützen nach gut zwei Minuten und dem Blitzstart des TuS 97 zum 3:0. 7:2, dann 11:4 für Jöllenbeck nach dem ersten Viertel. LIT war überrollt von der Intensität der Gäste. So gelungen war deren Auftakt, dass Interims-Co-Trainer Pierre Limberg später gewohnt sachlich befand: &bdquo;Wir sind ganz gut reingekommen.“ Limberg vertrat den erkrankten Heiko Ruwe und bekam – für beide erfreulich – wenig Arbeit. Schon beim 16:7 sollte nichts mehr anbrennen Schon beim 16:7 durch Lana von der Wiedes Siebenmeter-Tor (23.) meinte Frank Brennecke aus dem Inventar des TuS 97: &bdquo;Da brennt heute nichts an.“ Hilfe seiner Tochter Jana wurde bis dahin und auch über die gesamte Spielzeit nicht benötigt. Die 27-Jährige erklärte in Anbetracht ihrer Knie-Prellung: &bdquo;Ich hätte vielleicht für fünf Minuten jemandem eine Pause ermöglichen können. Aber das war zum Glück nicht nötig. Die Mädels haben es super gemacht.“ LIT brachte nach 15 Minuten die ebenfalls angeschlagene Haupttorschützin Lexa Höinghaus und damit etwas Hoffnung. Fünf Tore gelangen ihr bis zur Pause, damit betrug der Rückstand zunächst &bdquo;nur“ sieben Treffer. Weil sicher sicher ist, setzte sich Jöllenbeck weiter ab. 25:16 durch Jette Knabbe von linksaußen, 30:20 durch Franziska Rolf von rechtsaußen. Mit rechts, weil keine vollständig fitte Linkshänderin an Bord war. Rolf spielte also 60 Minuten dort, wo sie es auch kann und warf fünf Tore. Überhaupt hatte Limberg praktisch mit einer ersten Sechs durchspielen lassen müssen. Emma Pfennig, am Ende mit elf Treffern die Erfolgreichste, meinte: &bdquo;Das machen wir ja eigentlich immer so: Wenn jemand verletzt ist oder krank, kämpfen wir für diejenigen mit.“ Auch Jöllenbecks Thiele und Vorjohann treffen Zu guter Letzt kam Sarah Repohl im Tor, hielt unter anderem einen Siebenmeter, dazu Fabienne Thiele mit ihrem Comeback nach Fußverletzung und Larissa Vorjohann mit Trainingsrückstand. Beide trafen noch. Rein rechnerisch braucht der TuS 97 nun noch einen Punkt aus fünf Spielen. Wenn LIT alle Partien gewönne. Damit ist der TuS 97 praktisch durch. Als die LIT-Männer im Anschluss mit dem 34:30 über Hamm II den einzigen Heimsieg des Tages einfuhren, saßen die Jöllenbeckerinnen schon im Bus. Auf dem Weg zu einer ebenso kurzen wie vergnüglichen Heimfahrt. TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck: Rabeneick/Repohl; Pfennig (11), von der Wiede (7/5), Rolf, Knabbe (je 5), Olbina (3), Storz, Winter (je 2), Vorjohann, Thiele (je 1), Tenzler

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