Leonie Heitlindemann beweist Führungsqualität bei Arminias Fußballfrauen

Bielefeld. Bräuchten Arminias Fußballfrauen einen Slogan für den Wiederbeginn in der Regionalliga, würde &bdquo;Bielefelder Topspiel-Wochen“ passen. Zum Auftakt trennten sie sich 1:1 vom Tabellenzweiten Fortuna Köln. Am Sonntag nehmen sich die Armininnen Tabellenführer VfR Warbeyen vor. Eine Woche später kommt dann die aktuell drittplatzierte Essener U21 in die Edimedien-Arena. Innerhalb von vier Wochen gegen die Top Drei der Regionalliga West – da geht es für die Bielefelderinnen auch ums Prestige. Der Rangvierte kann und will zeigen, dass er weiter nach oben gehört, auch wenn der erste Platz im Moment unerreichbar scheint. &bdquo;Vom Aufstieg zu sprechen, ist aktuell kein Thema für uns“, sagt Leonie Heitlindemann. Zwölf Punkte liegt Warbeyen vor den Bielefelderinnen. &bdquo;Dahinter ist es aber ganz eng, und Platz zwei ist sicherlich möglich für uns“, sagt sie. Nur zwei Spielerinnen länger in Bielefeld &bdquo;Leo“, wie sie auf dem Platz gerufen wird, gehört zu den erfahrenen Spielerinnen des DSC. Gegen Fortuna Köln war sie dienstälteste Arminin auf dem Platz. Nur Lisa Lösch und Grit Bender sind länger beim DSC als die 26-Jährige. Markus Wuckel warb sie 2019 vom Herforder SV ab. Wie Lisa Lösch ein Jahr zuvor. Beim ehemaligen Erstligisten spielte Heitlindemann in der U17 und im Zweitligateam. Lesen Sie auch: Arminias Frauen müssen mit Punkt zufrieden sein Mittlerweile ist sie im sechsten Jahr hintereinander eine feste Größe im Arminen-Kader. Meistens spielte sie auf der linken Seite, überwiegend als Außenverteidigerin, aber auch mal links offensiv. Diverse DSC-Trainer wussten – und wissen noch – die Beidfüßigkeit Heitlindemanns zu schätzen. &bdquo;Ich bin schon gefragt worden, ob ich ein Linksfuß sei, aber das bin ich nicht“, sagt Heitlindemann. Für ihren starken &bdquo;Linken“ gibt es aber einen guten Grund. &bdquo;Mein Papa hat mich schon in der Jugend immer gedrängt, mit beiden Füßen zu spielen. Heute profitiere ich davon und bin meinem Papa dankbar dafür.“ Auswärtsniederlagen belasten die Bielefelder Bilanz Ihre gute Technik und ihre Erfahrung bringen sie in eine Führungsrolle auf dem Platz. Im Spiel gegen Köln dirigierte Heitlindemann aus der Innenverteidigung heraus ihre Vorderleute. Sie spornte sie verbal immer wieder an, den Gegner unter Druck zu setzen. Über 60 Minuten zeigte Arminia eine starke Vorstellung. Bis eine Verkettung von Fehlern zum Ausgleich führte. &bdquo;Da fühlte sich das Unentschieden nachher ein bisschen wie eine Niederlage an“, meint Heitlindemann. Der Punktverlust gegen die Fortuna taugt allerdings nicht als Beispiel für liegengelassene Chancen in dieser Saison. Eher die Niederlagen in Rhade und beim FC Köln II. &bdquo;Ärgerlich“ findet Heitlindemann, dass Arminia sehr wahrscheinlich wieder einer anderen Mannschaft den Vortritt in die 2. Bundesliga lassen muss: &bdquo;Zumal wir uns mehr vorgenommen haben.“ Verletzungspech hat sie als einen der Gründe ausgemacht und nennt Emelie Klingen und Lisa Lösch. Auch sie selbst habe wegen einer Verletzung pausieren müssen. Die Mischung aus alten und jungen Spielerinnen muss passen Dass möglicherweise der zweite Platz eine Hintertür zum Aufstieg bieten könnte, sollte Warbeyen verzichten, überzeugt Heitlindemann nicht ganz: &bdquo;Man will den Aufstieg doch lieber sportlich schaffen.“ Arminias Weg, regelmäßig junge Spielerinnen zu integrieren, findet Heitlindemann gut. &bdquo;Der Mix muss passen. Ich bin ein Fan davon, junge Spielerinnen einzubauen. Ich weiß noch, wie froh ich war, als ich Spielpraxis bei den Frauen bekam.“ Um allerdings in der 2. Liga &bdquo;nicht zur Schießbude zu werden“, müsse der Kader verstärkt werden. Besonders eine klassische &bdquo;Neun“, eine Torjägerin, wäre nötig, meint Heitlindemann. Die angehende Physiotherapeutin wird wohl beim nächsten Anlauf kommende Saison wieder dabei sein: &bdquo;Ich fühle mich wohl und habe die Mädels ins Herz geschlossen.“ Eher angriffslustig gegen den Tabellenführer Und mit &bdquo;den Mädels“ möchte Heitlindemann die Saison bestmöglich abschließen. Vor dem Warbeyen-Spiel gibt sie sich optimistisch: &bdquo;Ich bin ganz guter Dinge. Gegen Fortuna Köln haben wir gezeigt, was wir können. Die Vorbereitung war gut, und wir sind mit Energie rausgekommen.“ Außerdem liegen den Armininnen eher die Mannschaften, die selbst das Spiel machen wollen. &bdquo;Wir müssen an die Vorstellung gegen Fortuna anknüpfen und den Gegner unter Druck setzen. Ich bin kein Fan davon, sich zurückzuziehen. Lieber ist mir, wir greifen vorn an, dann ist der Weg zum Tor kürzer“, meint Defensivspezialistin Heitlindemann mal ganz angriffslustig.

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