So denken Bielefelder Fußballer über kleine Tore und den Viertelfinalmodus

Bielefeld. Sollte es für die Vorrunde eine Setzliste geben? Sind die Spiele auf große Tore wegen der deutlich mehr erzielten Treffer besser und damit vielleicht auch unterhaltsamer für die Zuschauer? Wären zwei Vierergruppen im Viertelfinale gerechter und attraktiver als das bislang gehandhabte K.o.-System? Während und nach der 26. Bielefelder Hallenfußball-Stadtmeisterschaft, präsentiert von der &bdquo;Neuen Westfälischen“ und der Sparkasse Bielefeld, wurden diese Fragen von Spielern, Trainern und Fans eifrig diskutiert. Erstmals ist jetzt in den Bielefelder Hallen auf kleine Tore gespielt worden. Insgesamt 563 Tore erzielten die Klubs im Jahr 2024 (ohne die Sechsmeterschießen). Im Vorjahr waren es noch 1.045 (ohne Neunmeter und Sonderwertungen). Torschüsse von der Mittellinie in der Kritik Jöllenbecks Trainer Pascal Hofbüker war schon vor der jüngsten Auflage ein Freund der kleinen Tore. &bdquo;Ich kann natürlich nur das bewerten, was ich gesehen habe, aber ich fand die Spiele alles andere als unspektakulär. Solange der fünfte Feldspieler beziehungsweise der Torwart so aktiv teilnehmen, halte ich die kleinen Tore für sinnvoll. 2023 hatte eben dieser Spieler oft die meisten Torschüsse. Das hatte was von John Wayne, weil da noch wild geballert wurde.“ Hofbüker findet es besser, &bdquo;wenn man mehr Fußball spielen muss, um ein Tor zu erzielen. Es gibt auch mehr hin und her, weil eben nicht jeder zweite Ball im Tor liegt.“ Lesen Sie auch: So lief die Endrunde in Bielefeld Patrick Hartmann hat sich als Vorsitzender des Kreis-Fußball-Ausschusses mit seinem Kollegen schon von Amts wegen mit den Regeln zu beschäftigen. &bdquo;Der Hallenfußball hat sich verändert. Es gibt Anforderungen vom Verband, die es umzusetzen gilt“, sagt Hartmann. Der Wechsel auf kleine Tore sei für das vergangene Turnier der richtige Schritt gewesen, findet Hartmann. Wenige negative Äußerungen über kleinere Tore Er persönlich habe viele spannende Partien in Vor- und Zwischenrunde gesehen: &bdquo;Mit den kleinen Toren gibt es weniger Spiele, die schon schnell entschieden sind. Wer 1:3 zurückliegt, muss nicht aufgeben, und wer 3:1 führt, darf sich auf dem Vorsprung nicht ausruhen. Da kann in vielen Fällen immer noch etwas passieren.“ Er habe von Zuschauern und Spielern wenig Negatives über die Größe der Tore gehört. &bdquo;Man hat doch lieber ein enges Spiel als eine hohe Führung. Außerdem ist mehr technischer Fußball gefragt und weniger die Spieler, die von der Mittellinie draufhalten.“ Allerdings sei wegen des K.o-Charakters ab Viertelfinale auch mehr taktiert worden, so Hartmann. Marko Puskaric, Trainer der SpVg. Heepen, hat seine Meinung über die Tore geändert. &bdquo;Ich muss schon zugeben, dass ich die kleinen Tore in der Vor- und Zwischenrunde cool fand. Man hat aber mit zunehmender Turnierdauer festgestellt, dass es schwieriger wird, sie zu treffen, wenn man kaputt ist. Vielleicht machen wir es künftig so, dass wir in den Vor- und Zwischenrunden auf kleine Tore spielen und in der Endrunde dann auf die größeren.“ Ein, zwei gute Spieler reichen nicht aus Malte Siekmann, Kapitän von Finalist VfL Schildesche, hat die Regeländerung mit den Toren als Ex-Futsaler zugesagt: &bdquo;Es war nicht das blinde Draufgeballere von vielleicht einem guten Schützen, während die anderen nichts gemacht haben. Wir haben gesehen, dass es nicht mehr ausreicht, ein, zwei gute Spieler zu haben, um zu gewinnen. Daher wird sich auf lange Sicht die Qualität durchsetzen.“ Einer Änderung des Viertelfinal-Modus steht Jöllenbecks Trainer Pascal Hofbüker offen gegenüber. &bdquo;Wir sind durch die letzten zwei Jahre ein gebranntes Kind, weil wir jeweils im Viertelfinale raus waren und dann quasi für ein Spiel angetanzt sind. Andererseits mag ich diese K.o.-Spiele und die Stimmung. Die Atmosphäre war auch wieder top. Das war sie aber in Jöllenbeck am ersten Vorrundentag auch.“ Teilnehmer der Endrunde als Gruppenköpfe setzen Trainer Engin Acar, der mit seinem VfL Theesen als Vorjahresfinalist schon nach der Vorrunde überraschend die Segel streichen musste, ist ein Verfechter des aktuellen Status: &bdquo;Den Modus der Endrunde finde ich eigentlich sehr gut. Gedanken muss man sich meiner Meinung nach bezüglich der Gruppeneinteilung machen. Dieses Mal gab es zwei Hammergruppen und in den anderen Gruppen war es recht überschaubar.“ Acar schlägt vor, die acht Mannschaften, die es in die Endrunde geschafft haben, im Jahr darauf als Gruppenköpfe zu setzen. Insgesamt wünscht er sich, dass nicht jedes Jahr etwas Neues kommt. Marko Puskaric, mit Heepen Leidtragender des K.o-Modus im Viertelfinale (Aus im Sechsmeterschießen gegen Schildesche), findet den aktuellen Endrunden-Modus prima. &bdquo;Durch die K.o.-Spiele hat man eine ganz andere Spannung. Außerdem bräuchte man, wenn man in der Endrunde wieder eine Gruppe spielt, gefühlt einen 20-Mann-Kader, weil die Vor- und Zwischenrunden schon sehr intensiv sind.“ Veranstalter besprechen Viertelfinal-Modus Adis Hasic, Trainer von A-Ligist SCB, würde die Gruppenvariante in der Endrunde bevorzugen. &bdquo;Das habe ich schon vor Jahren gesagt, dass das besser wäre. Und zum Thema Setzliste kann ich nur sagen, dass das immer dann wieder aufkommt, wenn die Favoriten früh ausgeschieden sind.“ Patrick Hartmann hat positive Eindrücke vom in Gruppen ausgetragenen Viertelfinale beim Pokalturnier im Altkreis Halle (Sieger Peckeloh) mitgenommen. &bdquo;Dann hat jeder mehr als ein Spiel am Endrundentag. Das war gut in Versmold.“ Im Fußballausschuss werde man das Thema besprechen und möglichst viele Meinungen einholen, so Hartmann. Bis zum nächsten Turnier ist ja noch etwas Zeit.

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