Fußball-Stadtmeister SC Hicret beweist auch beim Feiern in Bielefeld langen Atem

Bielefeld. Diesen Abend werden die Fußballer des SC Hicret und ihre Anhänger sicherlich noch lange in Erinnerung behalten. Begeistert und überschwänglich feierte der Bezirksligist den Sieg bei den 26. Bielefelder Hallen-Fußball Stadtmeisterschaften. Kaum war die Schlusssirene verhallt, waren Trainer Mehmet Ertunc und die Spieler schon von jubelnden Fans umringt. Ertunc war voller Stolz auf seine &bdquo;echten Kerle“. Beim VfL Schildesche waren Anerkennung und Respekt vor der Leistung der ersten Mannschaft nicht weniger groß. Schildescher freuen sich über herausragendes Turnierergebnis Mögen die unterlegenen VfL-Akteure auch zunächst enttäuscht über die 0:3-Niederlage in einem engen Finale mit zwei späten Toren gewesen sein, Trainer Jan Barkowski wusste: &bdquo;Mit ein bisschen Abstand und einem Glas Bier werden wir erkennen, dass wir insgesamt ein überragendes Turnier gespielt und vielmehr erreicht haben, als jeder von uns erwartet hat.“ Lesen Sie auch: So lief die Finalrunde Die Schildescher bedankten sich bei ihren Anhängern in der Seidensticker-Halle und feierten gemeinsam mit ihnen den zweiten Platz und die Auszeichnung zum besten Torwart des Turniers für VfL-Keeper Maik Grywatz. Hicret-Routinier nimmt Pokal mit nach Hause Der neue Stadtmeister SC Hicret hat seinen ersten Titelgewinn beim prestigeträchtigen Hallenturnier, präsentiert von der Neuen Westfälischen und der Sparkasse Bielefeld, nach Verlassen der Halle noch gebührend gefeiert. Ilhami Karabas, 39-jähriges Urgestein des SC, verriet: &bdquo;Erstmal waren wir alle zusammen gut essen und danach ging es für uns in die Villa.“ Karabas: &bdquo;Die Jungs haben richtig Gas gegeben. Ich war um fünf Uhr zu Hause.“ Mit dabei hatte er den großen, goldenen Siegerpokal. Und der durfte im Karabasschen Schlafgemach den Platz der Gattin einnehmen. Das erinnerte doch stark an Bayern Münchens Franck Ribery mit der Champions-League-Trophäe. Doch wer glaubt, Karabas habe den Silvestertag verschlafen, der irrt. &bdquo;Um kurz vor zehn habe ich mir die Zeitung gekauft und sie ganz entspannt beim Frühstück gelesen. Da kamen die Gefühle vom Vorabend natürlich noch einmal hoch. Der Gewinn des Titels ist wirklich überragend.“ Ein Lob vom Trainer für Jöllenbecks alte Hasen Als sehr bedeutendes Spiel erwies sich für den späteren Sieger gleich das Auftaktmatch des Abends. &bdquo;Wir haben gegen Jöllenbeck einen 0:2-Rückstand aufgeholt. Das war wichtig und eine tolle Reaktion der Mannschaft“, lobte Trainer Mehmet Ertunc. Im Sechsmeterschießen setzte sich der SCH gegen den TuS durch. Die Jöllenbecker hatten mit Torwart Jan Partmann (40) und Sören Siek (38) zwei Routiniers für die Halle reaktiviert. Beide ärgerten sich über das unglückliche Ausscheiden im Viertelfinale. Siek konnte beim Krimi vom Punkt gar nicht hinschauen. Selbst verwandelte er souverän, danach drehte er den Geschehnissen den Rücken zu. Anstrengung und Anspannung waren ihm deutlich anzumerken. &bdquo;Das schlaucht ganz schön“, sagte der frühere Regionalligaspieler. Schließlich stehe er nicht mehr so regelmäßig im Training. Schildesche profitiert von starker Defensive Siek spielt Tennis und kickt bei Jöllenbecks Alten Herren. Von TuS-Trainer Pascal Hofbüker gab es für die &bdquo;alten Hasen“ ein Lob: &bdquo;Wir können uns bei Siggi und Jan nur bedanken, dass sie uns unterstützt haben. Beide haben ein hervorragendes Turnier gespielt und hatten großen Anteil daran, dass wir in die Endrunde eingezogen sind.“ Mit dem Erreichen der Endrunde hatten die Schildescher im Vorfeld nicht gerechnet. Die Zwischenrunde schien indes schon möglich, wie VfL-Kapitän Malte Siekmann (33), sagte: &bdquo;Wir haben nach der Auslosung der Vorrunde gewusst, dass wir auf jeden Fall weiter kommen sollten. Zudem standen wir defensiv stabil und wir wissen, dass die Defensive Meisterschaften gewinnt. Gerade in der Halle ist vieles möglich.“ Unterklassige Bielefelder Team schlagen sich gut Der früher Jöllenbecker und ehemalige Futsalspieler der Black Panthers haderte ein wenig mit dem Spielverlauf im Finale: &bdquo;Ohne den einen, entscheidenden Fehler gegen Hicret hätte es durchaus auch anders ausgehen können – das war ärgerlich. Aber wir sind auch stolz über den zweiten Platz.“ Siekmann bezeichnet das eigene Team als &bdquo;Überraschungsmannschaft“ und verteilte ein Lob an den TuS Hoberge-Uerentrup. Einige unterklassige Teams hätten ein gutes Turnier gespielt und &bdquo;es durch gute Teamleistungen den Favoriten sehr schwer gemacht. Theesen und Fichte sind damit nicht klargekommen. Man muss geduldig spielen.“ Die Teilnehmer der Endrunde haben heuer sicherlich davon profitiert, dass mit Vorjahresfinalist VfL Theesen, dem TuS Dornberg und dem VfB Fichte drei Titelanwärter schon nach der Vorrunde aus dem Rennen waren. Das Thema Setzliste kommt wieder auf &bdquo;Wir waren einfach nicht gut genug“, sagte Theesens Fußballchef Heinz-Werner Stork. Da der VfL nach vielen Jahren mal wieder nicht in der Endrunde vertreten war, verfolgte Stork die Spiele ganz entspannt. Der VfL war mit dem TuS Jöllenbeck, VfB Fichte und dem SCB in einer Vorrundengruppe mit zwei Siegen gescheitert. Auch der TuS Dornberg litt unter der starken Konkurrenz und wurde nur Dritter bei drei punktgleichen Mannschaften. Wegen des frühen Ausscheidens ein Setzverfahren für die Vorrunden zu fordern, war nicht Heinz-Werner Storks erster Impuls. Es gibt Stimmen für ein irgendwie geartetes Setzverfahren. Patrick Hartmann, Vorsitzender des Kreis-Fußball-Ausschusses, findet, dass sich der bestehende Modus bewährt habe. Auslosung der Gruppen ist fairstes Verfahren &bdquo;Die Gruppen auszulosen, ist immer noch die fairste Variante. Wenn man Turniersieger werden will, muss man ohnehin gegen jede Mannschaft gewinnen. Ich persönlich fand interessant, dass mal Vereine in der Endrunde waren, die sonst nicht so häufig dabei sind.“ Hartmann zog ein positives Resümee der 26. Hallenmeisterschaft. &bdquo;Die Endrunde war mit 3.000 Zuschauer ausverkauft, wir hatten auch volle Hallen in Vor- und Zwischenrunden.“ Bis auf wenige, berechtigte Rote Karten sei es sportlich fair und ohne Zwischenfälle zugegangen. &bdquo;Die erste Resonanz von Zuschauern und Teilnehmer war positiv“, sagte Hartmann.

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