Arminias Meistertrainer Marcel Drobe rückt auf

Bielefeld. Die Sommerpause neigt sich dem Ende zu, über die Fußballplätze der Stadt weht der Zauber des Neuanfangs. Wobei sie in Arminia Bielefelds Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) eigentlich gar nicht wirklich einen Neuanfang bräuchten – die vergangene Saison war mit dem Gewinn der Deutschen U17-Meisterschaft die erfolgreichste der Vereinsgeschichte. Nun gibt es aber dieses nicht ganz unwesentliche Manko des Abstiegs der Profis, der auch am NLZ nicht spurlos vorübergeht. &bdquo;Wir haben auch zu Bundesligazeiten keine Milch und Honig fließen lassen, sondern sind immer strukturell gewachsen“, sagt Arminias NLZ-Leiter Finn Holsing, &bdquo;deshalb müssen wir jetzt keine gravierenden Einschnitte vornehmen.“ Die eine oder andere Auswirkung ist aber schon zu spüren. Vor allem an der Besetzung der Trainerposten wurde länger gefeilt. So war durch den Abstieg der Profis der Vertrag von U19-Aufstiegstrainer Florian Fulland ungültig geworden. &bdquo;Die Trennung war sauber, alle wussten Bescheid, und es war unabhängig von Florian Fullands letzten Erfolgen“, so Holsing. Es habe &bdquo;einige unruhige Tage und viele Gedankenspiele gegeben“, sagt Heiko Flottmann, sportlicher Leiter des Bereichs U16 bis U19, zum Thema Trainerbesetzung. "Ich freue mich, dass ich meine Jungs weiter begleiten kann" Das Ergebnis: U17-Meistertrainer Marcel Drobe ist mit seinem Assistenten Tom Schütz in die U19 aufgerückt. &bdquo;Das ist für mich natürlich eine coole Wertschätzung, dass ich jetzt den nächsten Schritt gehen kann“, sagt Drobe. &bdquo;Vor allem aber freue ich mich, dass ich meine Jungs weiter begleiten kann.“ Zwischen dem Coach und dem Altjahrgang der letzten U17 ist auf dem Weg zur Deutschen Meisterschaft ein echtes Band entstanden. &bdquo;Die U19 bekommt ein funktionierendes Trainerteam“, sagt Heiko Flottmann zufrieden. Spieler aus dem Meisterjahrgang der U17 und Altspieler aus der U19 bilden den Kader. Externe Neuzugänge gab es bislang nicht. Der Kader ist vergleichsweise klein. &bdquo;Es war ohnehin meine Intention, mit einem kleineren Kader zu arbeiten. Für die Ausbildung der Spieler und die Verteilung der Spielanteile ist das genau das Richtige“, betont Flottmann. Zugute kommt dem Nachwuchs in diesem Punkt auch das neue Konzept des DFB. Zur Saison 2024/2025 werden die Jugendbundesligen abgeschafft. An deren Stelle tritt für U17 und U19 je eine DFB-Nachwuchsliga, in der alle Vereine mit NLZ dauerhaft spielberechtigt sind. &bdquo;Für die individuelle Karriereplanung ist das ein Vorteil, sie kann dann nicht mehr von Abstiegssorgen begleitet werden“, so Flottmann. "Mit der Zusammenarbeit mit Mitch Kniat und Michael Mutzel sind wir sehr zufrieden" Zur Entwicklung einzelner Nachwuchskräfte zählt auch, dass sie immer mal wieder Profiluft schnuppern dürfen. Insgesamt schon acht Spieler aus der U19 haben im Laufe der Vorbereitung bei den Profis mittrainiert. NLZ-Leiter Holsing ist darüber sehr glücklich: &bdquo;Die Bereitschaft ist hoch, mehr Integration zu schaffen. Mit der Zusammenarbeit mit Mitch Kniat und Michael Mutzel sind wir sehr zufrieden, es gibt kurze Wege und eine gute Einbindung unserer Jungs.“ Dennoch tritt Holsing bei aller Euphorie auch pflichtbewusst auf die Bremse und sagt: &bdquo;Man darf auch nicht vergessen, dass die Jungs erst 16 oder 17 sind. Damals bei Jomaine Consbruch zum Beispiel haben wir auch noch viel um den Fußball drumherum organisiert und es ging nicht darum, dass er im ersten A-Jugendjahr schon zehn Einsätze bei den Profis sammelt. Das gilt jetzt auch wieder.“ Heiko Flottmann freut sich über jeden, der zum Profitraining eingeladen wird. Er sieht darin aber auch Herausforderungen für die jungen Fußballer. In Bezug auf die U19 ist er gespannt, wie sich die Spieler weiterentwickeln. Niemand dürfe jedoch erwarten, dass man als U17-Meister auch durch die U19-Bundesliga durchmarschierte. "Der Titel ist eher ein Ansporn für uns" Die DFB-Reform bringt mehr Planungssicherheit. Das freut auch Gabriel Imran, den neuen Trainer der U17: &bdquo;Es gibt jetzt die klare Maßgabe, dass wir uns auf die individuelle Entwicklung konzentrieren. Das ist ja der Kern der Jugendarbeit.“ Imran rückt aus der U16 auf und nimmt weite Teile seines Kaders mit in die U17, die amtierender Deutscher Meister ist. &bdquo;Der Titel ist eher ein Ansporn für uns. Aber man muss sich im Fußball natürlich davor hüten, das zu vergleichen. Das ist eine Frage der Jahrgänge und fast die komplette Meistermannschaft spielt nächstes Jahr U19.“ Nick Cherny (BVB) und Niklas Tuppeck (HSV) haben den DSC verlassen. Schon diesen Samstag beginnt für die Imran-Elf die neue Saison mit einem Heimspiel gegen RW Essen. Vier externe Neuzugänge durfte Imran begrüßen, dazu wurden zwei Spieler aus der U15 hochgezogen. Imrans Nachfolger in der U16 ist Tom Rerucha, in der vergangenen Serie noch Trainer der DSC-Frauen. &bdquo;Es war eine komplizierte Suche, letztlich haben wir Tom überzeugen können. Wir hatten Gespräche, die waren richtig klasse“, sagt Heiko Flottmann. Reruchas Co-Trainer ist Jonas Bornemann. Der Sohn von St. Paulis Sportchef Andreas Bornemann studiert in Bielefeld. Tom Rerucha wieder Nachwuchstrainer Die DSC-Nachwuchstrainer: U19: Marcel Drobe (Cheftrainer), Tom Schütz (Co-Trainer), Kira Klemmer (Athletiktrainerin). U17: Gabriel Imran (Chef), Nujin Hassan (Co), Josua Skratek (Athletik), U16: Tom Rerucha (Chef), Jonas Bornemann (Co), U15: Mike Oziembala (Chef), Fabian Deeg (Co), U14: Simon Breuckmann (Chef), Christopher Stork (Co), U13: Lorenz Bachmann (Chef), Tilo Danielsmeier (Co), U12: Marco Rieke (Chef), Nikolas Schierholz (Co), Kevin Fleiter (Co), U11: Lenard Schröder (Chef), Nico Bäumker (Co), Perspektivteam: Jonas Bastian.

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