Winterthurs Nachwuchskicker bestehen in der Sommerhitze

Bielefeld. Der FC Winterthur ist der Sieger des 48. Internationalen B-Junioren-Turniers des VfL Theesen. Im Finale entthronten die Schweizer den Titelverteidiger Lyngby Boldclub aus dem Vorort von Kopenhagen mit 2:0. Und weil Arminia Bielefelds U16 sich im Spiel um Platz drei den Niederländern von Go Ahead Eagles Deventer geschlagen geben musste, blieb den heimischen Nachwuchsmannschaften der Sprung auf das Siegerpodest verwehrt. Vorrunde Die Besucherzahlen am Samstag und Sonntag waren für den VfL Theesen &bdquo;okay“, wie Kassierer Volker Heibrock meinte. Es seien aber definitiv ein paar weniger als in den Jahren zuvor gewesen. Dies hinge wohl auch mit den spannenden Saisonfinals in der Bundesliga und der 2. Liga zusammen. Sportlich waren es zwei tolle Tage in der Vorrunde mit sehenswertem Jugendfußball. In der Gruppe A setzte sich Titelverteidiger Lyngby Boldclub vor dem DSC Arminia durch. Gastgeber Theesen belegte Platz drei vor dem VfR Wellensiek, der für die polnischen Vertreter Slasc Breslau (Anreiseprobleme) eingesprungen war. Theesens Vorstandsvorsitzender Carlo Kosok sagte: &bdquo;Dafür möchten wir nochmals unseren herzlichen Dank ausrichten.“ So waren in Gruppe A also gleich drei Bielefelder Teams vertreten. Der DSC besiegte den VfL Theesen und den VfR Wellensiek jeweils 2:0, Theesen gewann gegen den VfR ebenfalls 2:0. Die Gruppe B gewann der FC Winterthur vor den Eagles Deventer. Dritter wurde der SC Paderborn vor Royale Union Saint-Gilloise aus Belgien. Halbfinals Im ersten Halbfinale standen sich am Montag der FC Winterthur und der DSC Arminia gegenüber. Nach regulären 50 Minuten stand es 0:0, die Entscheidung über den Finaleinzug musste also im Elfmeterschießen her. Die Arminen begannen, scheiterten jedoch am gut aufgelegten Schweizer Keeper Justin Opoku, dem besten des Turniers. Im Gegenzug traf der FCW. Und auch der nächste Armine vergab. Wieder hielt der Keeper. Doch dann kam es zum Auftritt des Unparteiischen. Er pfiff den Elfmeter zurück: Der Torhüter habe sich bewegt. Diese Meinung hatte der Referee allerdings exklusiv. Die Wiederholung führte dazu, dass Winterthurs Keeper den Ball erneut fing. Dann sah der Schlussmann die Rote Karte für eine vermeintliche Beleidigung. Nun stand ein Feldspieler des FC Winterthur im Kasten. Dennoch gewannen die Gäste 4:3. &bdquo;Wir waren ganz knapp dran und hatten in der normalen Spielzeit auch unsere Chancen“, meinte DSC-Coach Gabriel Imran. Das zweite Halbfinale entschieden die Dänen aus Lyngby gegen Deventer mit 2:0 für sich – sicher eines der besten Spiele des Turniers. Dabei traf mit Lyngbys Saman Jalaei auch der mit fünf Treffern beste Torschütze des Turniers. Platzierungsspiele Im Kampf um Rang sieben hatten die Wellensieker beim 0:4 gegen Saint-Gilloise wenig zu bestellen. Viel enger ging es im Kampf um Platz fünf zu: Gastgeber Theesen hatte gegen den SC Paderborn durch Benjamin Govori früh das 1:0 auf dem Fuß, traf zudem durch Leon Obinna Ihejirika und Juan Löbel zweimal die Latte. Die Paderborner, körperlich klar überlegen, nutzten dies zu einem humorlosen 2:0-Erfolg. &bdquo;Sehr schade“, fand das Theesens Trainer Dominique Desnica. Auch, weil er mit Bilind Hoger Kheri einen seiner Besten bereits am Samstag in der Vorrunde mit einer Sprunggelenks-Verletzung verloren hatte. Insgesamt sei er mit den Auftritten seines Teams aber dennoch zufrieden gewesen. Besonders im Vorrundenspiel gegen Lyngby, dem seiner Meinung nach stärksten Team des Turniers, habe es sich in bei der 0:3-Niederlage &bdquo;sehr gut verkauft.“ Top-Start durch Arminias Groß Im Spiel um Platz drei gegen Deventer hatten die Arminen mit ihrem ukrainischen Torhüter Artem Zaloha zunächst einen sicheren Rückhalt, mehr vom Spiel – und eine sehr gute Ausgangsposition: Danny Groß traf mit einem wahren Prachtschuss aus 20 Metern zum 1:0 (12.). Doch dann war es mit der Arminen-Herrlichkeit ein wenig vorbei. Die Niederländer waren nun klar besser und schossen ein 3:1 heraus. &bdquo;Wir hatten hier einen sehr kleinen Kader. Es waren leider nicht alle für einen noch besseren Saisonausklang dabei“, meinte Arminen-Coach Imran. Einige seiner Spieler hätten das ganze Turnier durchspielen müssen. &bdquo;Da fehlte am Ende etwas die Kraft.“ Finale Winterthur war mit seiner U18 angereist – allerdings nur mit Spielern aus dem Jungjahrgang. Doch die verkrafteten das Turnier ein wenig besser als die Konkurrenz. Mit großem körperlichen Einsatz besiegten die Schweizer den Lyngby Boldclub schließlich 2:0. Das Endspiel bot etwas weniger spielerische Raffinesse, denn die pralle Sonne über Theesen hatte ihren Tribut gefordert. Fazit Carlo Kosok meinte nach dem wahrlich heißen Turnier erschöpft, aber glücklich: &bdquo;Über die drei Tage hatten wir insgesamt 3.100 Zuschauer – damit sind wir natürlich zufrieden. Das Wetter war bombastisch, der Platz einfach super. Und ich denke, dass mit Winterthur und Lyngby auch die beiden besten Mannschaften des Turniers im Finale standen. Die Schweizer waren ja jetzt schon zum dritten Mal dabei und haben jetzt zum ersten Mal gewonnen. Darum müssen sie natürlich wiederkommen. Das haben sie auch schon freudig zugesagt.“

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