Bulldogs-Multitalent Bert Smith zieht’s wieder auf den Platz

Bielefeld. Fünf Mal hintereinander Vizemeister in der Regionalliga. Die Chance zum Aufstieg damit jeweils knapp verpasst. Das nervt den Vollblutsportler Bert Smith. Der Defense-Coach der Bielefeld Bulldogs hat seinen Optimismus und vor allen Dingen seinen Humor deshalb aber nicht verloren. Auf die Frage, wo das heimische American-Football-Team in der nächsten Saison landen werde, sagt er lachend: &bdquo;Mindestens auf dem zweiten Platz.“ Für Smith gehören die Bulldogs in die 2. Liga, und er hofft, dass die Rückkehr in naher Zukunft gelingt. Von Bulldogs-Coach Dale Heffron vor zehn Jahren aus den USA nach Bielefeld geholt, erlebte Smith als Aktiver einige erfolgreiche Jahre in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. Zwischenzeitlich klopften die Bulldogs sogar an die Tür zur 1. Liga. Smith sorgte damals als Wide Receiver – auch bei einem kurzen Intermezzo in Paderborn – für einige Touchdowns und bekam für seine Fang- und Laufkünste den Namen &bdquo;Flying Bert“ verpasst. Smith will wieder als Safety aktiv werden Smith ist der typische Sport-Allrounder. &bdquo;Bis ich 18 Jahre alt war habe ich alles gemacht. Football, Basketball, Baseball und Leichtathletik“, erzählt er. Danach konzentrierte er sich auf Football. Vielseitig natürlich. &bdquo;Receiver, Runningback, Quarterback, Safety – ich habe so ziemlich jede Position gespielt.“ Ein Nur im Zentrum der Offensive- und Defensive-Line fühlte er sich nicht wohl. Das liegt an seiner Statur. &bdquo;Ich war immer der kleinste, also musste ich schnell sein“, sagt Smith. Auch als 37-Jähriger ist er noch flink auf den Beinen. Als es den Bulldogs am Saisonende an einem Safety mangelte, sprang der Coach ein. Und beeindruckte durch seine Schnelligkeit und Übersicht. Und weil die Bulldogs wohl auch in der nächsten Saison eine Vakanz auf der Safety-Position haben werden und Smith immer noch für die Regionalliga überdurchschnittliche Leistungen liefern kann, will er auch im nächsten Jahr als spielender Coach fungieren. Ein Abgang nach Paderborn steht schon fest Smith kann sich vorstellen, auch in der Offensive wieder aktiv mitzuhelfen. &bdquo;Ich bin fit, ich bin gesund“, sagt er. Für die Offensive ist Felix Gorny zuständig. Er und Smith teilen sich das Coaching des Teams. Jeder habe seine Positionen und bringe Anregungen ein, so Smith: &bdquo;Wir sprechen viel und oft miteinander.“ Seit einer Woche läuft mittlerweile das Training in der Halle. Parallel arbeiten die Vereinsverantwortlichen an der Zusammenstellung des Kaders. Smith hofft, dass ein möglicher Verlust von Spielern aufgefangen werden kann. Mit zwei, drei Abgängen sei zu rechnen. So verlässt Defense-Spieler Chris Pfeiffenberger die Bulldogs Richtung Paderborn. &bdquo;Ich kann ihn verstehen, dass er die Chance nutzen will, erste Liga zu spielen. Seine Entscheidung gefällt mir trotzdem nicht. Er wird zurückkommen. Chris ist ein Bulldog“, sagt Smith lächelnd. Unklar ist bislang noch, ob Quarterback Niklas Gorny bleibt. Potenzielle US-Importe sollten vielseitig sein Smith plädiert dafür, einen oder zwei Importspieler zu holen, die sowohl offensiv als auch defensiv einsetzbar sind. &bdquo;Wir haben einige Leute mit guter Perspektive im Kader“, sagt Smith. Für die Spieler aus den USA spreche jedoch ihre langjährige Erfahrung und Spielintelligenz. Trotz der gestiegenen Nachfrage durch die European Football-League und die GFL 1 und 2 sieht Smith gute Chancen, für die Bulldogs passende Spieler zu bekommen. Die Chance sei umso größer, je früher die Bulldogs Kontakte knüpfen und Verträge abschließen würden. Grundsätzlich sieht Smith Wege, Transfers zu realisieren, auch wenn der Verein weiter an seiner Konsolidierung arbeite: &bdquo;Unsere Marketing-Abteilung mit Sarah Möller macht sehr gute Arbeit.“ Eine Familie in Bielefeld gegründet Vier US-Spieler dürfen in der Regionalliga zum Kader zählen, zwei gleichzeitig auf dem Platz stehen. Einer wäre Bert Smith selbst. Der Mann aus Minnesota, wenig überraschend Fan des dort beheimateten NFL-Franchise Wikings, fühlt sich in Deutschland wohl. Hier hat er seine Frau kennengelernt. Mir ihr hat er zwei gemeinsame Kinder. Über die deutsche Staatsangehörigkeit habe er nachgedacht. &bdquo;Aber sie haben mir gesagt, ich müsste dann meinen US-Pass abgegeben“, sagt Smith. Der Gedanke, womöglich nicht mehr in die USA gelassen zu werden, behagt ihm nicht. An eine Rückkehr in den Norden der USA denkt Smith im Moment nicht. Er hat sportlich noch viel vor mit den Bulldogs. Da wäre zum einen die Basketballmannschaft. Als Coach und Pointguard hat Bert Smith das Team vergangene Saison in die Landesliga geführt. Der Ausfall des etatmäßigen Centers bereitet seitdem Sorgen. Noch warten die Bulldogs auf den ersten Landesligasieg. Am Wochenende war er zum Greifen nah. In Salzkotten fehlte beim 58:61 nicht mehr viel. Die Bulldogs suchen noch schwere Jungs Mit den Footballern möchte Smith erneut die Regionalliga-Meisterschaft in Angriff nehmen. &bdquo;In meinen Augen waren wir zuletzt meistens das beste Team. Wir müssen nächste Saison schauen, dass wir einen besseren Start erwischen.“ Mit Blick auf die Entwicklung des Kaders für die im späten Frühjahr 2023 beginnende Saison wirkt Smith zuversichtlich. Einige vielversprechende Spieler hätten sich zu den Bulldogs gesellt. Was fehlt, seien Leute für die O- und D-Line. &bdquo;Wir brauchen ein paar große, schwere Jungs. Es ist echt ein Problem, große Kerle zu finden“, sagt Smith. So vielseitig das sportliche Multitalent der Bulldogs auch ist, Tackle oder Guard in der Offensive- oder Defensive-Line möchte er dann doch nicht selbst spielen.

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