Bielefeld

Keine Leidenschaft, keine Bereitschaft: Theesen so gut wie abgestiegen

Fußball-Westfalenliga: Ein 2:4 gegen den SC Herford und der Sieg der Konkurrenz aus Sinsen machen den Klassenerhalt nur noch zur Theorie.

Kai-Niklas Janz erzielt in dieser Szene den Anschlusstreffer zum 1:2 gegen Herford. | © Peter Unger

08.05.2022 | 08.05.2022, 20:00

Bielefeld. „Wir müssen nicht mehr rechnen“, sagte der Theesener Trainer Engin Acar extrem enttäuscht. Zu diesem Zeitpunkt war das VfL-Spiel gegen Herford rund 15 Minuten abgepfiffen. Eine 2:4-Niederlage stand auf dem Tableau. Und parallel gewann der TuS Sinsen gegen die Spvgg. Erkenschwick 5:2.

Damit ist der Theesener Rückstand auf Sinsen auf zwölf Punkte angewachsen. Genau so viele gibt es in den letzten vier Spielen noch zu holen. „Unwahrscheinlich“, so Acar. Die Theesener hatten gerade in der ersten Halbzeit nicht besonders viel gezeigt. Keine Leidenschaft, keine Bereitschaft, Zweikämpfe mit dem nötigen Biss anzunehmen, kein Zug zum Tor. Ganz anders die Herforder, deren Abstieg bereits feststeht. Nach einer Ecke wurde der Ball in den Rückraum gelegt, dort kam Dennis Simic zum Schuss – 0:1 (3.). Dann musste auch noch Theesens Julian Strathoff verletzt raus (5.), für ihn kam Kalo Önen. Kurze Zeit später schlug es erneut ein im vom Johannes Ludwig gehüteten VfL-Tor. Nach einem überragenden Ball von Oguz Peker aus der eigenen Hälfte war Adrian Mavretic der Torschütze zum 0:2 (10.).

Theesen verfällt wieder in alte Muster

Und Theesen? Nach einer guten halben Stunde hatte Wilko Bruns die Chance, einen Freistoß von Timo Niermann einzuköpfen. Daneben. „In der Halbzeit haben wir nochmal gesagt, dass wir auch eine gewisse Lockerheit brauchen“, meinte Acar. Und die hatte der VfL dann auch. Mit der zweiten Luft, den Herfordern ging sie nach 65 Minuten gänzlich aus, konnten sie den Rückstand durch Tore von Kai-Niklas Janz (55.) und Finn Jaster (76.) zum 2:2 korrigieren. Doch dann verfiel der VfL wieder ins alte Muster. Herford nutzte das und setzte mehr und mehr auf Standards. Die Treffer zum 2:3 (83.) und 2:4 (90.) fielen spät und trafen den VfL ins Mark.

„Die Leistung aus der ersten Halbzeit reicht definitiv nicht für die Westfalenliga. In der zweiten Hälfte waren Einsatz und Engagement dann deutlich besser. Aber man hat auf dem Platz einfach nicht gesehen, dass wir noch theoretische Chancen auf den Klassenerhalt haben“, monierte Acar. Grundsätzlich dürften die Theesener durchaus noch rechnen, aber am Ende wird es wohl nicht reichen.