Bielefeld

Benjamin Krüger ist der Mann hinter den Bielefeld Bulldogs

Warum er Football so liebt und wie wichtig er für seinen Klub ist

13.09.2019 | 13.09.2019, 06:30
Geselliger Typ: Benjamin Krüger genießt auf dem Abendmarkt am Klosterplatz auch gerne mal ein gutes Bier vom Brauhaus. - © Oliver Krato
Geselliger Typ: Benjamin Krüger genießt auf dem Abendmarkt am Klosterplatz auch gerne mal ein gutes Bier vom Brauhaus. | © Oliver Krato

Bielefeld. Seit vier Jahren gehört Benjamin Krüger zum festen Mitarbeiter-Stab der Bielefelder Bulldogs. Dem Verein ist er aber schon wesentlich länger treu - als Fan, als Mitglied und als Unterstützer. Er ist so etwas wie das "Mädchen für alles", kümmert sich um die Belange der Spieler und sorgt für pures Wohlbefinden an den Spieltagen.

"Die Bulldogs sind Familie, Leidenschaft und Emotionen", erzählt Krüger mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Und Teil eben dieser Familie wollte er werden, als er sich vor vier Jahren ein Herz fasste und eine E-Mail an den Verein verfasste. "Ich habe einfach geschrieben und gefragt, ob sie Hilfe und Unterstützung benötigen würden", berichtet der 32-jährige Elektriker von den Anfängen seiner ehrenamtlichen Tätigkeit. Daraufhin hätten die Bulldogs ihn zum nächsten Heimspiel eingeladen und ihn direkt in der Teamzone eingeteilt. Und in eben dieser Teamzone - ganz nah am Spielfeld - verrichtet Benjamin Krüger bis heute seine Aufgaben mit Herzblut.

»Ich pumpe die Luft in den Helm«

"Ich schnippel den Jungs das Obst, sorge dafür, dass sie ausreichend Wasser haben und pumpe ihnen die Luft in den Helm", erklärt Krüger grinsend. Luft in den Helm pumpen? "Klar, die Helme müssen ja vernünftig sitzen." Und so kommen sämtliche Football-Spieler vor dem Kick Off mit ihren luftleeren Helmen zu "Benni" und der schmeißt den Kompressor an. "Nein, nein, es ist nur eine kleine Helmpumpe", versichert Krüger lachend.

Schaut man sich das Facebook-Profil von Krüger an, so findet man viele Fotos von den Spielen, sieht ihn in Aktion. Dass seine Arbeit wertgeschätzt wird, zeigen die Kommentare unter den Bildern. So schreibt der Marketingchef der Bulldogs, Max Lueg: "Mit einer der wichtigsten Menschen auf dem Feld. Vielen Dank für die Unterstützung." Oder: "Ein toller Typ, der Football lebt und atmet", ist dort zu lesen. "Wenn ich so etwas lese, dann geht das natürlich runter wie Öl", sagt Krüger.

"Nach Arminia sind wir der zweitgrößte Verein in Bielefeld. Wir sind sehr mitgliederstark, haben immer ein super Publikum und jedes Spiel wird zu einem richtigen Event", schwärmt Benjamin Krüger von seinen Bulldogs. Auch die Tatsache, dass Stadionsprecher Harold McMillan während des Spiels die Regeln erklärt, findet Krüger super. "So verstehen auch footballunerfahrene Menschen das Spiel", sagt er. Das Team um das Team ist einfach unverzichtbar. Und wie viel Arbeit an einem Spieltag verrichtet werden muss, wird oftmals unterschätzt. "Also so rund zehn Stunden bin ich schon pro Spieltag beschäftigt. Aber das merkt man nicht, weil man immer etwas zu tun hat", sagt der Football-Liebhaber.

»Da stehen keine Weicheier auf dem Platz«

"Football ist einfach eine geile Sportart, da stehen keine Weicheier auf dem Platz, es ist ein sehr taktisches Spiel mit einem komplexen Regelwerk und es wird von den Schiris nicht sofort alles abgepfiffen. Du kannst auch einfach mal einen umtackeln", zählt Krüger die Vorteile seiner Sportart auf. Insgesamt sei der Football eine Faszination für ihn. Doch auch Faszinationen können mal grausam sein: "Wenn ich an das 0:0 in Köln denke, dann kann ich nur sagen, dass das wirklich nicht schön war." Weil Football-Spiele selten punktlos bleiben.

Umso mehr Vorfreude herrscht bei Benjamin Krüger auf die so genannten Homecoming-Spiele. "So nennt man beim Football das letzte Heimspiel der Saison", erklärt der Schildescher. "Da läuft dann nämlich nicht nur das Team ein, sondern auch der Staff, der Vorstand, die Cheerleader, die Basketballer, die Football-Ladies, die Juniors und natürlich die Trainer", führt Krüger aus. Was er sich für seine Bulldogs in den nächsten Jahren wünschen würde? "Ist doch klar, der Aufstieg wäre eine tolle Sache."

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Letzter Kick Off in Gelsenkirchen

Am Samstag müssen die Bulldogs zum letzten Mal in dieser Saison aktiv werden. Bei den Gelsenkirchen Devils soll im letzten Saisonspiel noch einmal ein Sieg eingefahren werden. Das Hinspiel war eine knappe Kiste, letztlich setzten sich die Bielefelder aber doch noch mit 49:40 durch. Ein Ergebnis mit dem sie nun auch morgen im Ruhrgebiet leben könnten. Aber es muss nicht unbedingt so spannend werden, eine deutlichere Angelegenheit wäre den Bielefeldern, denen die Vizemeisterschaft nicht mehr zu nehmen ist, sicherlich auch recht.