
Bielefeld. Für die Bulldogs ist der Traum vom Titelgewinn erst einmal ausgeträumt. Im Topspiel um die Meisterschaft verloren die Bielefelder um Headcoach Bert Smith beim Spitzenreiter in Essen mit 21:47. Die Assindia Cardinals sicherten sich vorzeitig die Meisterschaft in der Regionalliga-West und damit auch die Berechtigung zur Teilnahme an der Relegation zur 2. Bundesliga.
Das Rennen um die Meisterschaft ist für die Bulldogs allerdings gelaufen. Immerhin können die Bielefelder bei zwei noch ausstehenden Spielen, zum einen zuhause im OWL-Derby gegen die Paderborner Dolphins, zum anderen auswärts bei den Gelsenkirchen Devils, selbst noch für einen versöhnlichen Saisonabschluss sorgen. "Trotz der Niederlage muss man der Mannschaft für die bisher gezeigten Leistungen den Hut ziehen", sagt Felix Gorny. "Nach dieser emotionalen Niederlage müssen wir trotzdem schauen, einen guten Start in die kommende Spielwoche zu finden - vor dem Lokalderby zuhause, wo uns auch viele ehemalige Spieler mit ihren Familien besuchen."
Spielbeginn muss um eine Stunde verschoben werden
Nach dem Spiel herrschte zunächst große Ernüchterung bei den Verantwortlichen und bei den Spielern. Damit hatte in dieser Deutlichkeit keiner gerechnet, auch nicht Sportvorstand Heiko Schreiber, der wie allen Beteiligten doch mehr erwartet hatte, als letztlich erreicht wurde. Für Schreiber war es in jeder Beziehung ein gebrauchter Tag. "Unser Bus stand 90 Minuten bei Vollsperrung im Stau. Dadurch musste der Spielbeginn um eine Stunde verschoben werden", berichtet der Verantwortliche.
Zudem erwarteten die Bielefelder in Essen ein 35 Grad heißer 'Hexenkessel'. Letztlich hatten die Bielefelder in Essen ein Deja-Vu-Erlebnis. Ähnlich unerfreulich verlief ihr Spiel beim verlorenen Auftaktmatch in Paderborn. Obwohl die Mannschaft sich danach weiterentwickelt hatte und immerhin acht Spiele siegreich war.
"Vielleicht hat uns auch die lange siebenwöchige Pause ohne Spielpraxis aus dem Tritt gebracht", mutmaßt Heiko Schreiber. "Vielleicht war auch die Erwartungshaltung vor dem Spiel, der Druck siegen zu müssen, für unser junges Team zu groß." Außerdem waren die Bielefelder in Essen auf einen Gegner gestoßen, der stets konzentriert agierte, sein Spiel durchzog, so dass die Bulldogs als Folge nie richtig ins Spiel kamen.
»Wir müssen einfach vor der Leistung der Essener den Hut ziehen«
"Wir müssen einfach vor der Leistung der Essener den Hut ziehen", meinte Coach Felix Gorny anerkennend. "Sie haben sich offensichtlich akribisch vorbereitet. Das wurde in allen Phasen des Spiels deutlich. Sie haben uns gezeigt, dass sie den Sieg mehr wollten." Bereits nach der Hälfte des Spiels waren die Essener mit 25:7 davon gezogen. Für die Bielefelder Punkte sorgte in dieser Phase ein Touchdown von Felix Blissenbach nach einem 41 Yards-Pass von Niklas Gorny sowie einem Field-Goal von Tobias Stork.
Nach der Pause verkürzten die Bielefelder durch den zweiten Touch Down von Felix Blissenbach und einen Two-Point-Conversion auf 15:47. Nicht mehr als Ergebniskosmetik war dann der letzte Touch-Down von Niklas Gorny kurz vor Schluss zum aus Bielefelder Sicht 21:47-Endergebnis.