Nachruf

Sportredaktion Bad Oeynhausen und Löhne trauert um „einzigartigen“ Kollegen

Wilfried Arendmeyer arbeitete Jahrzehnte für die Neue Westfälische. Zunächst als Drucker, später als freier Mitarbeiter im Handball.

So kannte man ihn: Ein fröhlicher Wilfried „Elti“ Arendmeyer, hier 2017 in der Sporthalle Nordhemmern beim Spiel in der Handball-Oberliga zwischen LiT Tribe Germania und dem VfL Mennighüffen. | © Jürgen Krüger

Jürgen Krüger
31.10.2025 | 31.10.2025, 19:00

Hille/Bad Oeynhausen. Er war in den Sporthallen von Bad Oeynhausen und Löhne zu Hause – und bekannt wie ein bunter Hund. Jetzt ist NW-Sportreporter Wilfried Arendmeyer nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 77 Jahren gestorben.

Fast 20 Jahre berichtete „Elti“ für die Lokalsportredaktion Bad Oeynhausen/Löhne der Neuen Westfälischen über Handballspiele. Den Spitznamen hat ihm übrigens Ehefrau Hanna verpasst. Die beiden waren 55 Jahre miteinander verheiratet. „Sein vollständiger Name war ihm selbst zu kompliziert, deshalb haben wir uns auf Elti geeinigt“, sagt Hanna Arendmeyer.

Der gelernte Buchdrucker (Bruns-Verlag Minden) arbeitete später als Zeitungsdrucker bei Küster+Pressedruck in Bielefeld-Sennestadt. Nebenbei war Wilfried Arendmeyer aber schon freiberuflich im Sport unterwegs. Der gebürtige Mindener hatte bei der FT Dützen zunächst Fußball gespielt, war nach seiner Hochzeit aber zu seiner Frau nach Hille-Nordhemmern gezogen und wurde Mitglied beim TVG Nordhemmern, die Handball spielten.

Schwerer Autounfall auf dem Weg zum Handballspiel

Dann schlug das Schicksal zu: Am Freitag, 28. Mai 1982, verunglückte Wilfried Arendmeyer schwer mit dem Auto. Er war auf dem Weg zu einem Handballspiel nach Oberlübbe. Er zog sich lebensgefährliche Kopfverletzungen zu. „Danach war unser Leben ein anderes“, so Hanna Arendmeyer. Ihr Mann lag sechs Wochen lang im Koma, rappelte sich aber wieder auf.

Nachdem der Verlag seine Lokalsportredaktion 1997 in Minden aufgegeben hatte, wechselte Wilfried Arendmeyer nach Bad Oeynhausen und besuchte seitdem in der Kurstadt und in Löhne zahlreiche Handballspiele. Seinen letzten Artikel schrieb er am Sonntag, 25. Januar 2015 – zwei Spielberichte aus der Bezirksliga (HSG Löhne/Obernbeck und VfL Mennighüffen II). Anfang der 2000er-Jahre entdeckte Wilfried Arendmeyer den Laufsport für sich, absolvierte einen Anfängerkurs und finishte – trotz aller körperlichen Probleme – im Jahr 2004 den Rose-Marathon in Porta Westfalica.

Für seinen Verein TVG Nordhemmern (LiT 1912) machte „Elti“ noch einige Jahre Fotos von Handballspielen. Dann wurde es still um ihn. Acht Monate lang hat ihn seine Familie, zu der neben Ehefrau Hanna auch die beiden Töchter Isa und Lena sowie vier Enkelkinder gehören, nach schwerer Krebserkrankung zu Hause gepflegt. Dort ist er auch eingeschlafen. Der Sportredaktion wird Wilfried „Elti“ Arendmeyer als einzigartiger und liebenswürdiger Kollege immer in Erinnerung bleiben.