Minden. Nach nahezu sieben Wochen Pause nehmen die Handball-Profis von GWD Minden am Samstag den Ball wieder auf. Mit dem Heimspiel gegen die Eulen Ludwigshafen starten sie am Samstag um 18 Uhr in der Kreissporthalle Lübbecke in die Rückrunde der 2. Liga.
Mit Selbstvertrauen und - abgesehen von den Langzeitverletzten Michael Schulz und Tom Bergner - nahezu in Bestbesetzung gehen sie in den Neustart nach der Weltmeisterschaftspause. Allein ein Spieler wird zum Auftakt fehlen: Max Staar muss eine Pause einlegen. „Er musste einen kleinen Eingriff am Knie vornehmen lassen“, berichtet Trainer Aaron Ziercke. Bei Dr. Eckhard Jungmann in Herford wurden am Mittwoch im linken Knie Strukturen geglättet. Ziercke hofft, dass der Linkshänder nach zwei bis drei Wochen wieder ins Training zurückkehren wird. Bis dahin wird Jan Diekmann die Rechtsaußen-Position allein besetzen. Um den jungen Diekmann zu entlasten, hat Ziercke alternative Varianten mit den beiden Rückraumlinkshändern Luka Sebetic und Philipp Vorlicek einstudiert.
Wieder fit sind zwei andere Profis, die in den vergangenen Wochen ihre Verletzungen auskuriert haben. Rückraumspieler Alexander Weck und Kreisläufer Adam Nyfjäll feierten am vergangenen Samstag im Testspiel gegen den 1. VfL Potsdam ihr Comeback. „Das haben sie gut weggesteckt“, sagt Ziercke über den Belastungstest: „Sie haben ganz normal trainiert und werden im Kader stehen.“ Weder Wecks Oberschenkel noch Nyfjälls Fuß hätten im Anschluss Probleme bereitet.
Deutlicher Trainingsrückstand
Allerdings besitzen beide einen deutlichen Trainingsrückstand. Der im November nachverpflichtete Nyfjäll hatte zuvor sechs Wochen nicht Handball gespielt. Ihm fehlten noch die Bindung zum Spiel und die routinierten Abläufe. „Das war normal“, bewertet Ziercke, „aber er ist gut genug und erfahren genug, um das in einer Trainingswoche aufzuarbeiten. Vielleicht ist er nicht bei 100 Prozent, aber er wird uns helfen.“
Gegen die kampfstarken Eulen aus Ludwigshafen wird GWD jede Hilfe brauchen können. Nur mit Mühe und einer Prise Glück hatte GWD das Hinspiel in Friesenheim 28:27 gewinnen können. Ian Weber und Philipp Vorlicek drehten Anfang September 2024 den 26:27-Rückstand noch um und sorgten mit ihren Toren für einen erfolgreichen Saisonstart.
„Das Spiel wird schwerer, als es der Tabellenstand vermuten lässt“, warnt Ziercke vor dem 13. der 2. Liga, „die haben ihre Ergebnisdelle überwunden.“ Ludwigshafen hatte im Spätherbst mit Verletzungen zu kämpfen, holte nur drei Punkte aus den letzten acht Spielen vor der Winterpause. Der Vorsprung vor dem VfL Eintracht Hagen auf dem ersten Abstiegsplatz beträgt nur noch zwei Punkte.
Doch darauf geben weder Ziercke noch Eulen-Trainer Johannes Wohlrab etwas, schließlich liegen die Pfälzer auch nur fünf Punkte hinter dem Tabellenfünften Elbflorenz Dresden zurück. „Von Platz 17 bis zu Platz 5“, sagt Wohlrab, „kann jeder jeden schlagen.“ „Von Platz 1 bis 17“, spannt Ziercke den Bogen etwas größer und bezieht sein Team mahnend ein: „Die Liga ist leistungsmäßig eng beieinander“, mahnt Ziercke und macht deutlich: „Das nächste Spiel ist immer das schwerste.“