Versmold

Handball-Oberliga: VfL Mennighüffen 30:30 in Loxten

Uli Neumann sieht früh rot, und Marco Büschenfeld hat die Chance zum Sieg

Einer gegen alle: Marco Büschenfeld (links) vom VfL Mennighüffen und Timo Menger von den Sportfreunden Loxten kämpfen verbissen um den Ball. Jan Patrick Patzelt (Nummer 10) und Heinrich Steinkühler (rechts) von Loxten schauen aufmerksam zu. | © Maximilian Harre

Maximilian Harre
15.01.2017 | 15.01.2017, 20:52
Klare Anweisungen von VfL-Trainer Pierre Limberg. - © Maximilian Harre
Klare Anweisungen von VfL-Trainer Pierre Limberg. | © Maximilian Harre

Dieses Handballspiel war absolute Werbung für den Sport und an Spannung und Nervenkitzel nicht zu überbieten. Es ist eine wahre Schlacht, die die beiden Oberligisten Sportfreunde Loxten und VfL Mennighüffen vor 500 Zuschauern in der Sparkassen Arena austragen. Am Ende passt auch das Ergebnis von 30:30 (19:16), wobei der VfL mit dem Punkt sehr zufrieden ist und die Gastgeber aus Loxten noch lange nach dem Spiel mit sich hadern.

Das erste Kuriosum erleben die Zuschauer gleich in der dritten Spielminute. Der Übeltäter: Uli Neumann vom VfL. Im Zweikampf stürmt Neumann auf Rückraumspieler Sebastian Hölmer heraus und erwischt ihn mit dem Handballen im Gesicht. Die Folge: Nasenbluten und eine rote Karte mit Sonderbericht (blaue Karte). Neumann muss für den Rest des Spiels auf der Tribüne Platz nehmen und ist aufgrund des Sonderberichts automatisch für das nächste Meisterschaftsspiel gesperrt: doppelt bitter. Für Neumann kommt Malte Krause in die Partie und er macht seine Sache prächtig.

Unglücklich: VfL-Torwart Dennis Specht. - © Maximilian Harre
Unglücklich: VfL-Torwart Dennis Specht. | © Maximilian Harre

Wie schon in den letzten Spielen, hadert der VfL etwas mit der Chancenverwertung und Loxten führt beim 7:4 (11.) erstmals etwas deutlicher. Auch ein Grund für den Rückstand sind die Torhüter beim VfL. Dennis Specht bekommt in der Anfangsphase nicht viel an die Finger und wird in der 13. Minute durch Daniel Habbe ersetzt, der allerdings ebenfalls bis zur Halbzeit glücklos agiert. Die Abwehr ist in der ersten Halbzeit das große Manko, denn der VfL ist viel zu defensiv und lässt viele Würfe aus dem Rückraum zu.

Nach dem Seitenwechsel arbeitet sich der VfL auf 20:21 (36.) heran und ist in der Folge erneut zu nachlässig und gerät mit 20:24 (40.) in Rückstand. Beim 27:22 (49.) scheint es so, als würde Loxten aufdrehen und sich endgültig absetzen. Doch auch von diesem Rückstand lassen sich die Mennighüffener nicht unterkriegen und kämpfen bis zur letzten Patrone.

Es entwickelt sich ein Handballleckerbissen mit absolutem Spannungsfaktor. VfL-Trainer Pierre Limberg stellt seine Abwehr auf eine 3:3-Variante um (ab 50.) und Loxten bekommt Probleme. Beim 28:27 (54., Arne Kröger trifft von Linksaußen) ist der VfL wieder da. Zehn Sekunden vor dem Ende stürmt Arne Kämper auf die Loxtener Deckung zu und wird von Sebastian Hölmer umgerannt. Die Folge diesmal: Rote Karte und Siebenmeter, den Marco Büschenfeld sicher zum 30:30 verwandelt. Und dann das: Loxten vertändelt beim Anwurf den Ball, Büschenfeld schnappt ihn sich und wirft aus acht Metern auf das Tor, doch Torwart Hendrik Peters hält – ein Feuerwerk der Emotionen für alle Beteiligten.

Information
Statistik
Sportfreunde Loxten: Peters, Possehl; Selmanovic, Stinhans, Menger (2), P. Blankert, Hölmer (4), Kalms (8/3), Harting, J. Patzelt (2), Harnacke, Weigel, N. Patzelt (6), Steinkühler (8).

VfL Mennighüffen: Specht, Habbe; Stöckmann (1), David (4), Kämper (5), Kröger (5), Neumann, M. Köster (1), Halstenberg (4), Büschenfeld (6/3), J. Köster (2), Krause (2).

Siebenmeter: 3:3/3:3.

Zuschauer: 500.

Zeitstrafen: 12:6-Minuten – Menger, Hölmer, Kalms, Harting und N. Patzelt (2) bei Loxten; Stöckmann, Kröger und Büschenfeld bei Mennighüffen.

Disqualifikation und Bericht: Uli Neumann (3.) vom VfL Mennighüffen wegen groben Foulspiels.

Disqualifikation: Sebastian Hölmer (59.) von SF Loxten wegen groben Foulspiels.

Schiedsrichter: Christoph Bendel (Wickede) und Tobias Kocinski (Bielefeld).

Torstationen: 1:0, 1:1, 3:3, 4:4, (8.), 7:4 (11.), 9:7 (14.), 11:9, 12:10, 14:12, 14:13 (23.), 14:14 (24.), 18:15, 19:16; 21:20 (36.), 24:20 (38.), 27:22 (47.), 27:25, 28:26 (52.), 29:27, 29:28, 30:28 (57.), 30:29, 30:30.