Nach Pokal-Aus: Was passiert jetzt beim SV Rödinghausen?

Kreis Herford. Der im Fußballkreis Herford bestens bekannte Trainer Sergej Bartel hatte es geahnt. &bdquo;Ich hatte ein gutes Gefühl, dass wir das Spiel gewinnen können. Vor allem, wie die Mannschaft diesen Schock vor der Pause weggesteckt und reagiert hat, hat mir einfach imponiert.“ Sprach’s nach einem spektakulären Pokal-Abend im Ösper-Sportpark und durfte sich nach dem Coup erst einmal ein Sieger-Bierchen gönnen. Kräftig verschluckt hatte sich zuvor der SV Rödinghausen, der Favorit aus der Regionalliga, an Bartels Westfalenligateam SC RW Maaslingen. Miftaraj scheitert an Redeker &bdquo;Glückwunsch an Maaslingen. Sie sind verdient weitergekommen.“ In Alexander Müller dürfte es gebrodelt haben, doch die fairen Glückwünsche an den Gegner nach dessen Sieg im Elfmeterschießen (8:7, 2:2 nach 90 Minuten) stellte der Sportliche Leiter des SVR dennoch voran. Danach brach es aus ihm heraus: &bdquo;Ein absoluter Tiefschlag. Ich weiß nicht, ob jeder Spieler in den Spiegel schauen kann. Bei allem Respekt vor einer guten Westfalenligamannschaft, aber unser Anspruch muss ein anderer sein. So kannst du nicht ausscheiden!“ Held des Abends wurde RWM-Torhüter Marcel Redeker, der den letzten Strafstoß der Gäste von Viktor Miftaraj parierte und anschließend von seinen Mitspielern fast erdrückt wurde. Aber schon zuvor nahm der Außenseiter Anlauf auf die Pokal-Überraschung. Mit sehenswertem Konterfußball durch Jan Malte Schwier zum 1:0 (6.) und dem zweiten Treffer in der 20. Minute durch Kadir Yildirim, 2024 von RW Kirchlengern nach Maaslingen gewechselt. Weg in den DFB-Pokal schon zu Ende Dann aber schien der Favorit ernst zu machen. Binnen 60 Sekunden glichen die Gäste durch Treffer von Eduard Probst (44.) und Simon Breuer (45.) zum 2:2 aus. In der zweiten Halbzeit würde der Regionalligist schon die Kurve kriegen - doch Fehlanzeige. &bdquo;Wir fangen uns und spielen dann eine solche zweite Halbzeit. Ohne Zwingendes, ohne Torchancen. Viel zu wenig“, wetterte Müller. Für seine Rödinghauser ist der Weg im Westfalenpokal und damit in dieser Saison der einzige in den DFB-Pokal schon vorbei. Der jetzt am Wiehen aufziehenden Kritik stellt sich der langjährige Sportliche Leiter. &bdquo;Im Moment haben wir fraglos eine schwierige Phase, in der uns die Ergebnisse fehlen und die Mannschaft nach dem bewusst gewählten Umbruch noch nicht so auftritt, wie wir uns das wünschen und wie man es sicherlich auch erwarten darf. Viele in der Mannschaft haben im Augenblick mit sich selbst zu tun und laufen ihrer Form und ihrem eigentlichen Leistungsvermögen hinterher. Vielleicht müssen wir da jetzt die Zügel anziehen und schauen, wer den Weg mit geht und wer nicht.“ Müller nimmt Trainer aus der Schusslinie Auch Müller selbst schließt sich in die Kritik mit ein. &bdquo;Doch ich wehre mich dagegen, jetzt alles schlecht zu reden. Wir haben in den letzten Jahren zweimal den Westfalenpokal gewonnen und sind einmal Meister geworden, was an einem Standort wie Rödinghausen bestimmt nicht selbstverständlich ist. Wir haben in der Liga fast immer in der Top sechs abgeschlossen und machen jetzt eine schwierige Phase durch, in der hier plötzlich alles schlecht sein soll - da gehe ich nicht mit!“ Den neuen, erst sechs Ligaspiele verantwortenden Trainer Dennis da Silva Felix versucht Müller, aus der Schusslinie zu nehmen. &bdquo;Er steht nicht zur Debatte und wird im Derby in Gütersloh bei uns auf der Bank sitzen. Ich empfinde es als unfair, jetzt auf einzelne Personen draufzuhauen. Panik und Aktionismus helfen uns in dieser Situation nicht weiter. Da kommen wir als Verein und Mannschaft nur gemeinsam raus.“

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