Grüße in die ostwestfälische Heimat von Bernd Wehmeyer: „Im Finale ist für Arminia alles drin“

Herr Wehmeyer, wie haben Sie als Ur-HSVer das vergangene Wochenende erlebt? BERND WEHMEYER: Das war natürlich ein fantastisches Wochenende mit gleich zwei Aufstiegen, denn nach unseren Männern sind am nächsten Tag ja auch noch unsere Damen in die Bundesliga aufgestiegen – mehr kann man nicht erwarten! Und wie ausführlich haben Sie selbst gefeiert? WEHMEYER: Ich habe natürlich auch ein Gläschen Wein getrunken, aber in meinem Alter muss man sich das einteilen. Das ist schon etwas anders als zu meiner aktiven Zeit. Wie haben Sie eigentlich die langen sieben Jahre in der 2. Bundesliga ertragen können? WEHMEYER: Sieben Jahre sind schon eine lange Zeit. Aber wir haben es ja immer geschafft, oben mitzuspielen, haben den Aufstieg dann aber auch immer zum Schluss vermasselt. Irgendwie hat sich das aber auch nicht wie 2. Liga angefühlt – das Stadion war immer voll, die Gegner hatten renommierte Namen. Und auch die haben zumeist viele Fans mitgebracht. Nach der Saison ist vor der Saison. Gibt es für den HSV vielleicht wieder eine Reise nach Ostwestfalen – beispielsweise zum Trainingslager in Marienfeld, wo die Mannschaft ja schon einige Male zu Gast war? WEHMEYER: Ich bin da nicht mehr so dicht an der Mannschaft dran wie in früheren Jahren. Ich weiß nicht, was in der Vorbereitung geplant ist. Aber empfehlen kann ich Ostwestfalen natürlich immer. Wie wäre es denn mit einem Freundschaftsspiel gegen den SC Herford? WEHMEYER: Dagegen hätte ich persönlich nichts einzuwenden und würde mich darüber freuen. Ich kann die Idee ja mal an unseren sportlichen Leiter Stefan Kuntz herantragen. Schade nur, dass es nächste Saison nicht zum schwarz-weiß-blauen Duell gegen Arminia Bielefeld kommt. Oder? WEHMEYER: Ja, ich denke mal, das können wir verkraften, obwohl es immer schön ist, auf der Alm zu spielen. Ich freue mich auch für Arminia, dass sie eine so tolle Saison gespielt haben – mit dem Pokalendspiel als Sahnehäubchen. Wie sehen denn die mittelfristigen Planungen in Hamburg aus? WEHMEYER: Wir haben das klare Ziel, uns kurz- und mittelfristig in der Bundesliga zu etablieren. Wir wollen auf keinen Fall zu einer Fahrstuhl-Mannschaft werden. Noch einmal zur Arminia. Gibt es einen Tipp für das Pokal-Endspiel? WEHMEYER: Es ist einfach großartig, was die vollbracht haben. Sie haben ja vier Bundesligisten ausgeschaltet, im Halbfinale sogar Leverkusen. Insofern ist im Finale für Arminia alles drin. Ich glaube, dass Arminia den VfB Stuttgart in die Verlängerung zwingen und dann 3:2 gewinnen wird. Und wie wäre es in der nächsten Saison in der ersten Pokalrunde mit einem HSV-Gastspiel auf der Alm? WEHMEYER: Ehrlicherweise wäre mir das im Viertel- oder Halbfinale lieber. Dann aber sehr gern! Herr Wehmeyer, besten Dank für das Gespräch. WEHMEYER: Ich möchte noch beste Grüße in die Heimat und vor allem an meinen Heimatverein SV Sundern 08 senden. Die sollen sich mal ein Beispiel an Arminia und am HSV nehmen und auch aufsteigen! Zur Person: Bernd Wehmeyer wurde am 6. Juni 1952 in Herford geboren und spielte von 1958 bis 1971 für den SV Sundern 08. Weitere Stationen waren Arminia Bielefeld (1971-1972 und 1975-1976), Hannover 96 (1973-1075 und 1976-1978) sowie Hamburger SV (1978-1985). Mit den Hamburgern wurde Wehmeyer dreimal Deutscher Meister, dreimal Deutscher Vizemeister, 1983 Sieger im Europapokal der Landesmeister, 1980 Vizemeister im Europapokal der Landesmeister sowie 1982 Vizemeister im UEFA-Pokal. Wehmeyer bestritt 13 Spiele für die deutsche Olympiaauswahl. Von Januar 1996 bis 1998 war Bernd Wehmeyer beim Hamburger SV als Manager (heutige Bezeichnung: Sportdirektor) unter dem Präsidenten Uwe Seeler tätig, seit 1998 war er Club-Manager. Im August 2021 wurde Wehmeyer als Vizepräsident in den Vorstand des HSV e. V. gewählt. Dieses Amt bekleidet er bis heute, zudem arbeitet der 72-jährige Witwer als Club-Repräsentant des HSV. In unregelmäßigen Abständen besucht er immer noch seine ostwestfälische Heimat. 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

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