SV Rödinghausen gewinnt gegen SC Herford – das Pokalspiel in der Analyse

Kreis Herford. Im strömenden Dauerregen bei Fritz-Walter-Wetter blieb die Überraschung aus. So weit davon entfernt, wie es ein Duell zwischen einem Siebt- und einem Viertligisten vermuten ließe, war der Außenseiter beim letztlich verdienten 2:0 (2:0)-Sieg des SV Rödinghausen aber nicht. Es hätte am Mittwochabend, 9. Oktober, an der Dennewitzstraße sogar höchst interessant werden können, wenn der SC Herford in Führung gegangen wäre. Es lief die zweite Spielminute, als die etwa 450 Zuschauer am Kunstrasenplatz gegenüber des Ludwig-Jahn-Stadions für einen Augenblick das miese Wetter und die aufgespannten Regenschirme vergaßen. Die mutig beginnenden Gastgeber gaben zwei Schüsse aufs Tor des haushohen Favoriten ab, den zweiten wehrten die Rödinghauser auf der eigenen Torlinie ab. Wohl auch wegen dieser Szene sagte SC-Trainer Tim Daseking später: &bdquo;Es war mehr drin.“ Rödinghausen klärt auf der Torlinie Daseking hatte seine Mannschaft hervorragend eingestellt. Herford lief viel, verschob gut, verteidigte in der Defensive gegen Rödinghausens Angreifer namens Simon Engelmann und Michael Seaton aufmerksam und lauerte sogar auf Umschaltmomente. Und auch verbal hatte der Coach offenbar die richtigen Worte für das vermeintlich ungleiche Duell gefunden, wie Herfords verletzter Spieler Orkun Tosun vor dem Anpfiff glaubhaft bestätigte: &bdquo;Im Pokal ist alles möglich, Saarbrücken hat es gegen Bayern vorgemacht. Von 20 Spielen wird Rödinghausen 19 gewinnen, aber vielleicht kriegen wir genau dieses eine Spiel heute Abend.“ Der Landesligist bekam es nicht. Zu abgezockt ging der Regionalligist letztlich zu Werke. In der 22. Minute stand es 0:1 durch Ayodele Adetula. &bdquo;Das war ein bisschen geschenkt von mir und ärgert mich“, räumte Herfords Torwart Nino vom Hofe im Interview nach Spielende selbstkritisch ein. Dino Bajric erhöhte in der 40. Minute. &bdquo;Das 0:1 ist wahrscheinlich abseits gewesen. Dass Rödinghausen den Ball auf der Linie klärt, ist aus unserer Sicht ebenfalls total schade. Wir hatten sehr gute Phasen in unserem Spiel, deshalb fühlte sich das 0:2 zur Halbzeit nicht gut an“, erklärte Tim Daseking. Herforder Spieler humpelt zur Auswechslung Hoch anrechnen muss man seiner Mannschaft, die u. a. auf Orkun Tosun, Florent Berisha, Axel Konietzko und Denis Kina verzichten musste, dass sie in den zweiten 45 Minuten nicht einknickte. &bdquo;Wir haben uns in der Kabine darauf eingeschworen, vor den vielen Zuschauern auch eine gute zweite Halbzeit zu bieten. Und ich glaube, man darf sagen, das ist uns gelungen.“ Die Herforder, bei denen sich Arian Berisha verletzte und zur Auswechslung humpelte, ließen keinen weiteren Gegentreffer zu (obwohl Ansgar Kuhlmann kurz vor Schluss den Pfosten scheppern ließ) und dürften damit Selbstvertrauen gesammelt haben für das am Sonntag im Ludwig-Jahn-Stadion anstehende Landesliga-Derby gegen RW Kirchlengern (15 Uhr). Und der SV Rödinghausen? Der hakte die Partie bei den widrigen Umständen und Schummer-Flutlicht quasi mit dem Schlusspfiff von Schiedsrichter Lucas Krämer ab. &bdquo;Es ging darum, eine Runde weiterzukommen, das haben wir geschafft und wäre auch nicht anders gewesen, wenn wir 5:0 gewonnen hätten. Wir haben die Pflichtaufgabe erfüllt, nicht mehr und nicht weniger“, filterte Trainer Farat Toku das für den SVR Wichtigste heraus. Im Viertelfinale könnten es seine Mannen mit dem Drittligisten SC Verl zu tun bekommen, der seine Aufgabe am 17. November beim Oberligisten 1. FC Gievenbeck allerdings erst noch erledigen muss. Der Liveticker zum Nachlesen:

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