20-Jähriger aus dem Kreis Gütersloh erfüllt sich in Südamerika einen Kindheitstraum

Rancagua/Verl. Ethan Kohler trifft gerne mutige Entscheidungen. Der 20-jährige Fußballprofi, in Kalifornien geboren, hat mit 18 Jahren die Heimat verlassen, um sein sportliches Glück in Deutschland zu finden. Zunächst bei Werder Bremen, doch im Sommer 2025 entschied sich der US-Amerikaner für den Schritt in den Kreis Gütersloh und spielt seitdem leihweise beim SC Verl. &bdquo;Ich habe mich bisher gut in Verl eingelebt. Die Mitarbeiter und die Mannschaft haben mich sehr herzlich aufgenommen und mir den Übergang erleichtert“, sagt Kohler im Gespräch mit der NW. In vier der ersten sieben Drittligapartien steht der Innenverteidiger für die Verler auf dem Platz, dann trifft er die nächste mutige Entscheidung. In Chile findet seit 27. September die U-20-Weltmeisterschaft statt und Kohlers Heimatland USA hat ihn für das Turnier nominiert. Und auch wenn es bei dem Turnier, das mitten in der laufenden Saison stattfindet, keine Abstellungspflicht für den SC Verl gibt, entscheidet sich Kohler für die Teilnahme und vorerst dagegen, sich beim SC Verl weiter zu etablieren. Lesen Sie auch: &bdquo;Gegen die Vorurteile“: Berlinerin gründet Fanclub von Verein aus Kreis Gütersloh Großer Kindheitstraum geht in Erfüllung &bdquo;Es ist immer schwer, das Vereinsumfeld für so lange Zeit zu verlassen, aber die Weltmeisterschaft ist eine unglaubliche Erfahrung und Chance. Trotzdem war es keine leichte Entscheidung, aber ich stehe voll und ganz dahinter und danke dem Verein für seine Unterstützung“, weiß Kohler das Entgegenkommen des SC Verl zu schätzen. Der Innenverteidiger fehlt dem Drittligisten mehrere Wochen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Sportclub Verl von 1924 e.V. (@scverl_1924) Stattdessen erfüllt er sich den großen Kindheitstraum, für sein Heimatland ein internationales Turnier zu spielen. Wenn auch vorerst nur im U-20-Bereich. Das erste Teilziel – die Gruppenphase zu überstehen – haben Kohler und seine Mitspieler bereits erreicht. Nach Siegen gegen Neukaledonien (9:1) und Frankreich (3:0) sowie einer knappen Niederlage gegen Südafrika (1:2) sichern sich die USA den Gruppensieg. Kohler steht bei beiden Erfolgen in der Startelf. Im Achtelfinale spielen die US-Amerikaner gegen Italien. Kohler ist erneut über die gesamte Spielzeit dabei, die USA gewinnen souverän mit 3:0 und ziehen ins Viertelfinale ein. Dort wartet am Sonntagabend Marokko. &bdquo;Wir werden sehen, was nach der Gruppenphase möglich ist“, sagt der 20-Jährige. Besonders das Gemeinschaftsgefühl innerhalb des Teams hebt er hervor: &bdquo;Der Spirit ist super - das ist aber auch wichtig, weil wir quasi den ganzen Tag miteinander verbringen. Es ist ein guter Mix aus Spaß abseits des Feldes und Ernst während des Trainings und der Spiele.“ 20-Jähriger ist begeistert von Chile Von Chile ist Kohler begeistert: &bdquo;Es ist ein wunderschönes Land, das die Weltmeisterschaft bisher hervorragend ausgerichtet hat. Die Menschen sind äußerst freundlich und gastfreundlich“, sagt der US-Amerikaner. Und auch wenn für Freizeitaktivitäten abseits des Sports wenig Zeit bleibt, zeigt sich Kohler vor allem vom Ausblick auf die Anden beeindruckt. Neben der Teilnahme am Turnier gibt es in Chile ein weiteres Highlight für den 20-Jährigen: Seine Familie ist angereist, um ihn bei den Spielen zu unterstützten. &bdquo;Ich freue mich darauf, meine Familie nach jedem Spiel wiederzusehen. Ihre Unterstützung ist der Grund, warum ich heute hier bin, und ich könnte ihnen nicht dankbarer sein. Nach den Begegnungen in ihre Augen zu blicken ist für mich ein emotionaler Moment“, sagt Kohler. Auch ein Freund ist in Chile dabei. Allerdings nicht als Zuschauer, sondern als Mitspieler. Der 19-jährige Cole Campbell spielt ebenfalls in Deutschland, ist eines der größten Talente bei Borussia Dortmund. Besonderer Anlass: Gütersloher besucht seine 90-jährige Auswanderer-Oma in Thailand &bdquo;Ihn an meiner Seite zu haben, ist großartig. Er ist ein enger Freund und ein Topspieler. Unsere gemeinsamen Erfahrungen in Deutschland bringen uns definitiv näher zusammen.“, freut sich der US-Amerikaner, der während seines Abenteuers auch den SC Verl nicht vergisst. &bdquo;Wenn ich wieder in meinem Vereinsumfeld bin, werde ich alles geben. Bis dahin drücke ich den Jungs alle Daumen, dass sie erfolgreich spielen“, äußert sich Kohler zu seiner Rückkehr in den Kreis Gütersloh.

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