
Schweinfurt/Verl. Erfolgreiche Premiere im Profifußball für den SC Verl: In der ersten Partie gegen den 1. FC Schweinfurt 05 überhaupt feierte der Sportclub zum Abschluss der Bayerischen Woche nach dem 0:2 in Regensburg und dem 2:2 gegen Ingolstadt beim daheim weiter punktlosen Aufsteiger einen 2:1 (0:1)-Erfolg.
Dabei stachen die von Trainer Tobias Strobl eingewechselten Joker. Der eingewechselte Chilohem Onuoha glich in der 78. Minute den 0:1-Pausenrückstand durch einen Treffer von Jakob Tranziskas (38.) zum 1:1 aus, der eingewechselte Julian Stark erzielte den 2:1-Siegtreffer (88.).
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Bei der Rückkehr an seine alte Wirkungsstätte, Tobias Strobl war von November 2019 bis April 2022 Trainer der „Schnüdel“, hatte der Verler Coach gegenüber dem 2:2 am vergangenen Mittwoch gegen Ingolstadt zwei Wechsel auf den Außenverteidigerpositionen vorgenommen. Für den erkrankten Michel Stöcker kehrte Kapitän Niko Kijewski (links) ebenso in die Startelf zurück wie Oualid Mhamdi (rechts). Paul Lehmann musste auf die Bank.
SC Verl übernimmt nach wilder Anfangsphase die Kontrolle
Nach zuletzt zwei 1:5-Niederlagen gegen Aachen und in Ulm begann der Aufsteiger bei strömendem Regen in der Riedel-Bau-Arena im Sachs-Stadion furios. Ein strammer Schuss von Johannes Geis flog am linken Torwinkel vorbei (3.). In der vierten Minute parierte der Verler Schlussmann Philipp Schulze zunächst stark gegen den frei auf ihn zulaufenden Jakob Tranziskas mit dem Fuß, dann sauste ein Schuss von Ekin Celebi nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
Nach zehn Minuten meldete sich der Sportclub in der Partie an. Alessio Besio startete aus der eigenen Hälfte zu einem langen Sololauf, sein Abschluss landete aber direkt auf dem Körper des Schweinfurter Keepers Maximilian Weisbäcker. Tranziska machte es Besio dann nach, scheiterte aber erneut frei am aufmerksamen Schulze (13.).
Nach dieser wilden Anfangsphase übernahm der Sportclub zunehmend die Spielkontrolle und nistete sich in der gegnerischen Hälfte ein, Schweinfurt lauerte auf Konter. Niko Kijewski visierte nach einem Eckstoß von Timur Gayret den zweiten Pfosten an (34.), verfehlte das Tor der Hausherren aber doch deutlich.
Jakob Tranziska verhilft Schweinfurt zur Führung
Eine Führung für den 1. FC Schweinfurt 05 zeichnete sich zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht ab, doch in der 38. Minute entwischte Lauris Bausenwein über die rechte Seite Niko Kijewski, sein noch leicht abgefälschter Rückpass landete bei Jakob Tranziska, der im dritten Versuch Philipp Schulze zum 1:0 überwinden konnte. Den Verlern fehlte es in ihren Offensivaktionen indes erneut an Durchschlagskraft, die vielbeinige Abwehr der Schnüdel hatte immer wieder einen Fuß dazwischen. Daher war die Pausenführung für die Gastgeber gar nicht einmal unverdient.
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Zur zweiten Halbzeit brachte Tobias Strobl mit Jonas Arweiler einen dritten Stürmer für Sechser Joshua Eze und setzte auf eine noch offensivere Ausrichtung. Alessio Besio feuerte den ersten Warnschuss ab (49.), Berkan Taz verzog aus 17 Metern deutlich (59.). Der Sportclub tat sich weiter unheimlich schwer, Lücken in der Schweinfurter Hintermannschaft zu finden, um zu Abschlüssen zu kommen.
Und der erste Nadelstich der Gastgeber im zweiten Durchgang hatte es direkt wieder in sich. Kristian Böhnlein brachte von der rechten Seite einen Freistoß ins Zentrum, den der gerade erst eingewechselte Sebastian Müller mit dem Kopf an den linken Pfosten verlängerte – Philipp Schulze wäre machtlos gewesen. Tobias Strobl versuchte, mit einem Dreifach-Wechsel noch einmal für einen Impuls zu sorgen.
Julian Stark landet den Siegtreffer in der 88. Minute
Julian Stark, Yari Otto und Chilohem Onuoha kamen für Berkan Taz, Dennis Waidner und Dominik Steczyk. Und die Joker stachen. Zunächst zwang Onuoha in der 75. Minute nach Querpass von Stark FC-Keeper Weisbäcker zu einer Glanzparade. Dann leitete Stark eine Flanke von Kijewski auf Onuoha weiter – und der Stürmer traf in der 78. Minute mit der Innenseite in die linke Ecke zum 1:1.
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Der Sportclub wollte nun mehr. Oualid Mhamdi zog ab und wieder musste Maximilian Weisbäcker sein ganzes Können aufbieten (81.). Dann war es der überragende Julian Stark, der in der 88. Minute nach einer Flanke von Kijewski, die Arweiler mit dem Kopf ablegte, zum 2:1-Sieg traf. In der Nachspielzeit rettete Philipp Schulze mit einer Glanztat gegen den eingewechselten Manuel Wintzheimer (90.+4) den dreifachen Punktgewinn.