Gütersloh

Gütersloher Billard-Club macht Oberliga-Aufstieg perfekt

Lokalmatador Marcus Westen glänzt mit einer Quote von 33 Erfolgen in 36 Partien

22.06.2019 | 22.06.2019, 06:00
Pool-Spezialisten: Gwyn Spooner, Marcus Westen, Lloyd Burmeister und Thomas Welle (v.l.) sowie Heinrich Aschemeier hatten ihr Queue perfekt im Griff. - © Jens Dünhölter
Pool-Spezialisten: Gwyn Spooner, Marcus Westen, Lloyd Burmeister und Thomas Welle (v.l.) sowie Heinrich Aschemeier hatten ihr Queue perfekt im Griff. | © Jens Dünhölter

Gütersloh. Es war ein spezieller Neustart, und er endete mit dem erhofften Erfolg: Die 1. Mannschaft des Billard Club United Pool Gütersloh holte sich den Meistertitel in der Verbandsliga und machte den angestrebten Aufstieg in die Oberliga perfekt.

Nach jahrelanger Flaute im Gütersloher Billardsport hatte der BC United Pool ein Team mit erfahrnen Könnern zusammengestellt. Aushängeschild war der langjährige Bundesligaspieler Marcus Westen aus Gütersloh. Außerdem griffen Heinrich Aschemeier (ehemaliger Oberligaspieler), Gwyn Spooner (Regionalliga), Lloyd Burmeister (Oberliga) sowie Thomas Welle zum Queue. Normalerweise hätte der Verein in der untersten Liga starten müssen. Aufgrund der bekannten Spielstärke der Akteure erhielt die Mannschaft aber einen per Zufall vakanten Platz in der fünftklassigen Verbandsliga. Ein Glücksfall, wie der seit 2013 amtierende Vereinsvorsitzende Tobias Pinnekamp zugibt: "Die Regel ist das nicht. Wir hatten die seltene Chance für eine höhere Liga zu melden. Die haben wir gemäß des Regelwerkes genutzt."

Das Team um den siebenfachen deutschen Meister Marcus Westen wurde der Erwartungshaltung gerecht - es lochte Sieg um Sieg ein. Mit neun Erfolgen, zwei Unentschieden und nur einer Niederlage stiet die Mannschaft als souveräner Tabellenführer mit 20:4 Punkten in die Oberliga auf. Die letzte Partie gegen den BV Break Even Bielefeld wurde noch einmal zu einer Demonstration der Überlegenheit - die Gütersloher siegten mit 12:0.

»Das Wasser wird in der Oberliga deutlich kühler«

Vor allem der 50-jährige Westen war ein Erfolgsgarant. Mit einer Siegquote von 91,67 Prozent (33 Siege, 3 Niederlagen) war der WM-Neunte von 2007 und und EM-Dritte von 2006 eine Klasse für sich. Zweitbester Gütersloher war Gwyn Spooner (20: 8) vor Heinrich Aschemeier (20:12), Lloyd Burmeister (16:13) und Thomas Welle (11:8).

In die im September beginnende Oberliga-Serie startet der BC United trotz der guten Bilanz mit großem Respekt - und einem personellen Wechsel: Kapitän Heinrich Aschemeier steht aus persönlichen Gründen nicht mehr zur Verfügung. Er wird vom Regionalligaerfahrenen Steven Giannotti aus Werther ersetzt. Obwohl sich die Mannschaft gut aufgestellt fühlt, träumt niemand vom Durchmarsch in die Regionalliga. "Das wäre vermessen und ist absolut

unrealistisch", sagt Marcus Westen sogar. In der Oberliga wehe ein ganz anderer Wind als in der Verbandsliga, weiß Marcus Westen: "Man erschreckt sich, wenn man sieht, wie viele gute Spieler dort unterwegs sind. Da spielen ehemalige deutsche Meister ebenso mit, wie alte Hasen aus der ersten oder zweiten Liga." Speziell in den engen Spielen, die bislang fast immer für die Gütersloher ausgingen, werde das Pendel künftig auch mal für den Gegner ausschlagen. Gerade für den ambitionierten Quereinsteiger Thomas Welle, der ohne höherklassige Erfahrung an den Billardtisch tritt, werde "das Wasser in der Oberliga deutlich kühler", so Westen. Als Saisonziel hat sich das Quintett deshalb auf einen "gesicherten Tabellenplatz" in der zehn Vereine umfassenden Liga geeinigt.

Vorerst genießt das Meisterteam jedoch die verdiente Pause. "Die warmen Sommermonate sind keine Billard-Zeit", erklärt Marcus Westen. "Je heißer es ist, desto schlechter lässt es sich spielen."