Rheda-Wiedenbrück

Stefan Göttig gewinnt Reckenberg-Rallye

Motorsport: 37. Rallye des MSC Wiedenbrück wird zur Prüfung von Mensch und Material. Rietberger Klaus Niermann wird als Fünfter bester heimischer Teilnehmer. Stefanie Knöbel fährt nicht mit

Kurvenkünstler: Stefan Göttig aus Fuldatal gewann vor zahlreichen Zuschauern am Rande der drei Wertungsprüfungsstrecken die Reckenberg-Rallye. | © Michael Wöstheinrich

18.09.2018 | 18.09.2018, 06:00
Azubis: Sebastian Mootz und Jan-Josef Diermann von der Autozentrale Thiel wurden im Ziel gefeiert. - © Peter Heermann
Azubis: Sebastian Mootz und Jan-Josef Diermann von der Autozentrale Thiel wurden im Ziel gefeiert. | © Peter Heermann

Rheda-Wiedenbrück. 6,2 Sekunden entschieden am Samstag über den Sieg bei der 37. Reckenberg-Rallye des MSC Wiedenbrück. Mit diesem Vorsprung pilotierten Stefan Göttig (Fuldatal) und Beifahrer Manfred Klemme (Salzkotten) ihren allradgetriebenen Mitsubishi Lancer nach sechs Wertungsprüfungen mit 34 Kilometern durch den Zielbogen an der Autozentrale Thiel. "Heute ist alles rund gelaufen, wir hatten keine Schnitzer drin und auch keine technischen Probleme", jubelte der 53-Jährige Pilot, der im Vorjahr früh ausgefallen war. Und Co-Pilot Klemme ergänzte: "Hier bin ich 1984 meine erste Rallye überhaupt gefahren. Jetzt freue ich mich, als Beifahrer meinen Betrag zu Sieg geleistet zu haben."

Die Sieger profitierten auch von Ausfällen starker Konkurrenten. Vorjahresgewinner Martin Schütte, ebenfalls mit einem Mitsubishi unterwegs, hatte Bestzeiten auf den Prüfungen Nordrheda 1 und Mastholte 1 vorgelegt. Christian Riedemann fuhr mit seinem Citroën C2 die Bestzeit im Abschnitt Herzebrock 1. Doch beide schieden anschließend wegen technischer Defekte aus, und auch Mitfavorit Dennis Rosteck stellte seinen Mitsubishi ab.

Stefan Göttig übernahm die Führung. Auf der Prüfung Nordrheda 2 musste er sich noch Dark Liebehenschel (Hamm) geschlagen geben, doch auf Mastholte 2 und Herzebrock 2 legte er zwei Bestzeiten aufs Parkett. Am Ende lag er mit 20:44,6 Minuten genau 6,2 Sekunden vor Philip Schwarz/Andre Riedl und 7,2 Sekunden vor Liebehenschel. Der Hammer fuhr überraschend mit Vanessa Dagge als Co-Pilotin und nicht mit der Wiedenbrückerin Stefanie Knöbel, die im Vorfeld Siegambitionen angemeldet hatte. Stefan Göttig war fair genug, seinen Erfolg einzuordnen: "An Martin Schütte wären wir wohl nicht vorbeigekommen, aber man muss so eine Rallye auch ins Ziel bringen."

Rostek und Kramer gewinnen Retro-Rallye

Im Kampf um die beste Platzierung eines nicht-allradgetriebenen Fahrzeugs lieferten sich Christian Postert im Citroën C2 und Klaus Niermann (Rietberg) im BMW M3 einen spannenden Schlagabtausch. Letztendlich mussten sich Niermann und sein Beifahrer Jürgen Sandmeier um 1,2 Sekunden geschlagen und mit Platz fünf im Gesamtklassement zufrieden geben. "Das war heute ein toller Fight mit Christian. Mal lagen wir, mal er vorne", schwärmte Niermann von dem Wettkampf. Auf der letzten Prüfung erlitt ihr Fahrzeug noch einen Differentialschaden, so dass sie nur ins Ziel rollen konnten, wo sie sich mit dem Klassensieg trösteten.

Eine erfolgreiche Fortsetzung fand das Azubi-Projekt der Auto-Zentrale Thiel. Auszubildende hatten einen VW Golf IV GTI unter fachlicher Anleitung mit viel Engagement für den zweiten Rallyeeinsatz in der Gruppe G vorbereitet. Das neue Fahrerteam Sebastian Mootz und Jan-Josef Diermann bewältigte die Prüfungen gut und brachte den Golf ohne Blessuren ins Ziel. Sie zählten zu den 32 gewerteten Teams und ernteten dafür eine Sektdusche.

Die Retro-Rallye gewannen nach spannendem Kampf zwei Routiniers vom MSC Gütersloh: Wolfgang Rostek und Hannes Kramer im VW Golf I GTI. Erst auf der letzten Prüfung wendete sich das Blatt zu ihren Gunsten. Zusammen mit vier weiteren MSC-Teams gewannen sie auch die Mannschaftswertung.