Paderborn

2. Basketball-Liga muss neue Ausländerregelung einführen

Zur Serie 17/18 sollen EU-Bürger mit Deutschen gleichgestellt werden. Das trifft Einheimische und "Amis"

Ein Amerikaner in Paderborn: Chase Adams (r., mit Trainer Uli Naechster) organisiert bereits in der zweiten Saison den Spielaufbau der Uni Baskets Paderborn. | © Marc Köppelmann

07.02.2017 | 07.02.2017, 16:09

Paderborn. In der 2. Basketball-Bundesliga wird seit langen Jahren mit einer so genannten Deutschen-Quote gearbeitet. In der ProA, in der die Uni Baskets Paderborn noch um ihre Play-Off-Chancen kämpfen, müssen in jeder Mannschaft stets zwei einheimische Akteure auf dem Parkett stehen. In der ProB sind ständig drei Spieler mit deutschem Pass Pflicht. Diese Regelungen, die einem Gentlemen's Agreement ähneln, werden zur Spielzeit 2017/18 wohl keinen Bestand mehr haben. In der nächsten Saison könnten Korbjäger aus den Staaten der Europäischen Union (EU) den Deutschen gleichgestellt werden.

Dieses Szenario gilt bereits in der 2. Bundesliga der Damen und auch in den Männer-Regionalligen. Regelmäßige Besucher der Heimpartien der Accent Baskets Salzkotten kennen die Umstände. Viele Gästeteams bringen gleich mehrere "EU-Importe" mit. Auch Salzkottens OWL-Rivale BBG Herford hat zwei Spanier, einen Briten und einen Slowenen unter Vertrag. In der Südwest-Gruppe dieser vierten Liga führen die Panthers Schwenningen die Tabelle mit großem Vorsprung an und sind auf dem besten Weg in die ProB. Aktuell spielen die Schwenninger mit vier Slowenen, zwei Bulgaren, einem Litauer, einem Ungarn, einem US-Amerikaner und zwei Deutschen.

Hier könnte sich also ein Konflikt anbahnen. Deshalb hat die 2. Liga eine Kommission eingesetzt, die bis Ende März einen Vorschlag für eine Neuregelung unterbreiten soll. Die Klubvertreter haben es nicht leicht. Einerseits sollen die Einsatzmöglichkeiten besonders für junge deutsche Akteure unbedingt gewahrt bleiben. Immerhin warben die ProA und ProB lange mit dem Slogan "Die junge Liga". Andererseits ist das gültige EU-Recht mit seinen Regelungen zur Arbeitnehmerfreizügigkeit zu beachten.

Zu erwarten steht, dass die 2. Liga die Beschränkungen für EU-Ausländer zur Saison 2017/18 grundsätzlich kippt. Um Auswüchse zu verhindern, könnte eine Stichtagsregelung eingeführt werden. Zudem wird dem Vernehmen nach erwogen, das Kontingent für Nicht-EU-Ausländer zu beschneiden. Möglicherweise sind die Zeiten, in denen ProA-Klubs ein halbes Dutzend US-Amerikaner beschäftigten, demnächst vorbei.