
Hamm/Bad Oeynhausen. Gleich mehrfach sorgten Tischtennisspieler der TTU Bad Oeynhausen bei den in Hamm ausgetragenen Westdeutschen Seniorenmeisterschaften für Furore. Mit ihren zweiten Plätzen qualifizierten sich Ralf Ritter (Männer 40) und Hans-Joachim Becker (Männer 60) in ihren jeweiligen Altersklassen für die vom 29. April bis 1. Mai im schwäbischen Neuenstadt stattfindenden Deutschen Meisterschaften.
Ohne Satzverlust hatte der am ersten Bad Oeynhausener Brett gemeldete NRW-Liga-Spieler Ralf Ritter seine drei Vorrundenspiele überstanden. Dieser ließ auf sein Freilos in der ersten Hauptrunde einen Viersatzsieg im Achtelfinale über Guido Schmitz folgen. Ebenso hoch setzte sich Ritter in der Runde der letzten Acht gegen Wolfgang Gerth durch. Als Türöffner zum Bundesentscheid diente das knappe 3:2 in der Vorschlussrunde über Jens Böhnisch vom TSV Bockum. Erst danach war für den Linkshänder im Finale mit 1:3 gegen Marcel Sitran vom TTC RG Porz Endstation.

Ganz oben auf dem Treppchen landete Ralf Ritter hingegen an der Seite der Schloß Holterin Christina Thöne im Mixed. Das ostwestfälische Duo bewies nach einem glatten Erstrundensieg vom Achtel- bis zum Viertelfinale dreimalige Nervenstärke über die volle Distanz mit teilweisen Satzrückständen. Im Doppel behielten Ritter/Thöne ungefährdet mit 3:0 die Oberhand über die rheinische Kombination Sandra Agresti/Guido Schmitz.
Seine Landesliga-Meriten stellte Hans-Joachim Becker in der Altersklasse 60 unter Beweis. Zunächst besaß dieser das Glück des Tüchtigen, die mit einer Niederlage behaftete Vorrunde dank des besten Satzverhältnisses gegenüber zweier punktgleicher Mitstreiter zu überstehen. Danach folgten zwei glatte Erfolge im Achtel- und Viertelfinale gegen namhafte Widersacher. Die Vorschlussrunde meisterte Hans-Joachim Becker durch ein 3:1 über Arnold Marzecki. Hiermit war das Ticket für die Frühlingsreise ins Schwabenland gelöst, woran das anschließende 0:3 im Endspiel gegen den an Nummer eins gesetzten Ex-Bundesligaspieler Manfred Nieswand nichts mehr änderte. Im Doppel schürfte Becker an der Seite seines Mannschaftskollegen Michael Tiede Bronze, obwohl beide im regulären Punktspielbetrieb nicht zusammen agieren. Maßgebend hierfür waren die Erfolge im Achtel- und Viertelfinale, ehe das Duo gegen die Favoriten Manfred Nieswand/Hans-Jürgen Hecht ausschieden.
Nochmals stellte Michael Tiede seine Doppelstärke im Mixed zusammen mit der Verbandsligaspielerin Almut Pigerl unter Beweis. Nach einem 3:0 und 3:1 war abermals das Halbfinale erreicht. Dieses konnte Tiede jedoch ebenso wie die späteren Einzel nicht mehr mit seinem etatmäßigen Schläger absolvieren. Das Duo unterlag mit 0:3 gegen die späteren Klassementsieger Manfred Nieswand/Kornelia Ruthenbeck. „Im letzten Ballwechsel des Viertelfinales hat mein Schläger die Tischkante kollidiert, dabei kam es zu einer kleinen Abschürfung am Belag. Dies haben die Schiedsrichter beanstandet. Mein Schläger wurde konfisziert."
Da Michael Tiede kein eigenes Ersatzmaterial parat hatte, spielte er mit einem geliehenem Exemplar weiter. Dies galt fortfolgend nach einer erfolglosen nächtlichen Reparatur und einer neuerlichen Beanstandung durch das Schiedsgericht auch für den zweiten Turniertag. Immerhin gelangen ihm in der Einzelkonkurrenz trotz ungewohntem Material drei achtbare Vorrundensiege, ehe es im Achtelfinale ein glattes 0:3 setzte. Tiede ereilte damit ein ähnliches Déjà-vu wie bei den Westdeutschen Meisterschaften vor zwei Jahren. „Damals hatte ich meinen Schläger zu Hause vergessen."