Von
Rene Wenzel
12.12.2018 | 12.12.2018, 11:44
Höxter/Holzminden
Manfred Schubert (65) kämpft sich hochmotiviert nach einem Schlaganfall wieder zurück
Höxter. Hinter Manfred Schubert liegt eine lange Leidenszeit. Nach einem Schlaganfall wollte er aber seinen geliebten Kampfsport nicht aufgeben. „Ich kam da rein wie ein Behinderter", erinnert sich der heute 65-Jährige an seinen Neustart. Nun kämpft er sich immer besser zurück. Von seiner Lieblingssportart Taekwondo kann der Rentner aus Holzminden einfach nicht loslassen.
„Das hält in jungen und alten Jahren fit", meint Schubert. Vor vier Jahren erlitt der gebürtige Düsseldorfer einen Schlaganfall und musste fast komplett wieder bei null anfangen. Aufgeben war keine Option.
Der Wahl-Holzmindener trainierte hart und arbeitete sich wieder auf sein altes Level zurück. „Ich komme so langsam wieder an mein Limit und bin zufrieden. Aber das hat mich mit Anfang 60 echt umgehauen. Ich musste mit Gedächtnisverlust klarkommen", sagt Schubert, der bei Satori Höxter trainiert.
Tagsüber Metzgerei, abends Turnhalle – so zog es sich fast durch sein ganzes Leben. Mit 17 Jahren ging Schubert zum ersten Mal zum Kampftraining. Alles begann mit dem Boxen. Danach probierte der Düsseldorfer ein paar andere Sportarten wie Jiu Jitsu, Karate und Taekwondo aus. „Ich bin dann beim Taekwondo hängengeblieben. Es ist etwas ganz anderes als Fußball. Hier lacht keiner über den anderen, wenn er Fehler macht", erklärt der rüstige Rentner.
Seit über 40 Jahren geht Schubert zum Taekwondo-Training, seit knapp zwei Jahren ist er in Höxter bei Satori angemeldet. Dreimal pro Woche haut der 65-Jährige bei den Einheiten in der Bielenbergturnhalle alles raus. Sein Ziel: „Immer ans Limit gehen. Wenn ich hier rausgehe will ich müde und kaputt sein", sagt Schubert beim Gespräch in der Sporthalle.
Sein Trainer Jens Meyer, auch 2. Vorsitzender von Satori Höxter, coacht ein paar Meter weiter die Kollegen des Wahl-Holzmindeners. „Er muss mich manchmal stoppen", lacht der Rentner, der bevorzugt in den Bereichen Tul und Bruchtest trainieren will.
Meyer erklärt, dass Schubert anfangs extreme Probleme mit seinen Einschränkungen nach dem Schlaganfall hatte: „Manfred möchte noch trainieren wie ein 20-Jähriger – da muss man ihn aber bremsen. Aber ich finde es gut, wie er es nach seinen ganzen Problemen macht. Manfred ist unheimlich stark motiviert." Und das soll sich auch in den nächsten Jahren nicht bei Schubert ändern.
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