Herford

Warum sich die BBG Herford von Trainer William Massenburg getrennt hat

1. Basketball-Regionalliga: Dorsten-Spiel bringt Fass zum Überlaufen. Verein kritisiert die fehlende Weiterentwicklung und die schwache Defense. Teammanager Julian Schütz springt ein

Da war vermeintlich noch alles gut: Beim 86:70-Sieg am 1. Spieltag gegen Dortmund ist Trainer Will Massenburg gut gelaunt. | © Stefan Hageböke

09.10.2018 | 09.10.2018, 11:49

Herford. Paukenschlag bei der BBG Herford: Bereits am Montag vergangener Woche hat sich der Basketball-Erstregionalligist von seinem Cheftrainer William "Will" Massenburg getrennt. Erstaunlicherweise teilte der Verein diese wichtige Personalie den örtlichen Medien erst fünf Tage später am Samstagmittag im Zuge der Pressemitteilung zum 118:111-Auswärtssieg der BBG am Freitagabend bei der BG Hagen mit.

"An der Seitenlinie stand nicht wie gewohnt Will Massenburg, sondern Teammanager Julian Schütz. Der Verein hatte sich unter der Woche von Massenburg getrennt und Schütz übernahm das Amt interimsweise. Zu den Gründen wird sich die BBG zeitnah äußern", hieß es dort.

Der bis auf weiteres als Trainer fungierende Julian Schütz begründete die abrupt beendete Zusammenarbeit mit Massenburg mit unterschiedlichen Auffassungen im taktischen und spielerischen Bereich. Man habe hier nicht mehr auf einer Wellenlänge gelegen. "Menschlich tut uns die Trennung sehr leid. Will hat einen sehr angenehmen Charakter", sagte Schütz, "allerdings haben wir inzwischen gestiegene Ansprüche. Uns hat zuletzt die Weiterentwicklung gefehlt." Und: "Das wurde bereits im ersten Testspiel deutlich. In der Defense waren wir bislang noch nicht besonders überzeugend. Und die von uns angestrebte große Rotation ist ausgeblieben. Der schwache Auftritt bei der 87:99-Niederlage am 2. Spieltag in Dorsten hat das Fass schließlich zum Überlaufen gebracht." BBG-Geschäftsführer Jürgen Berger hatte seinerzeit die Leistung der Herforder Basketballer so kommentiert: "Wir waren völlig neben der Spur. Und wir haben vor allem ganz schlecht verteidigt." Nach Angaben von Julian Schütz sei bei dieser wichtigen Personalentscheidung auch die Mannschaft einbezogen worden.

BBG Herford will keinesfalls überstürzt handeln

Was die Suche nach einem neuen Cheftrainer betrifft, will die BBG Herford keinesfalls überstürzt handeln. Im heutigen Pokalspiel beim GV Waltrop sowie bei der folgenden Hausaufgabe am kommenden Samstag gegen Aufsteiger SC Fast-Break Leverkusen soll erneut Julian Schütz auf der Trainerbank sitzen. "Danach haben wir zwei Wochen spielfrei und damit genug Zeit. Es bringt nichts, wenn wir voreilig einen neuen Trainer holen, dem die nötige Vorbereitungszeit auf das nächste Spiel fehlt", so Schütz. Zumindest vorerst will die BBG weiter mit Co-Trainer Ewald Möhring zusammenarbeiten. Ob dies so bleibt, hänge, so der Teammanager und Interimstrainer, auch von den Vorstellungen des neuen Trainers ab.

Dass die Öffentlichkeit nicht zeitnah über die Trainerdemission informiert wurde, begründete Julian Schütz mit Zeitmangel.

Will Massenburg war indes für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.