
Gütersloh. Der KSV Gütersloh hat seine Ringerstaffel, 2018 immerhin Achter in der Landesliga, in die Bezirksliga zurückgezogen. Der Kraftsportverein reagierte damit auf die Abgänge von Andrej Kiselev (TuS Herdecke), Leon Schneider (KSV Köln-Mühlheim) und Georgian Toma (KSV Hohenlimburg) zu höherklassigen Vereinen, die nicht nur Erfolge versprechen, sondern auch bereit sind, Entschädigungen für den Trainings- und Wettkampfaufwand zu zahlen.
Freiwilliger Rückzug in die unterste Liga
"Das waren unsere Punktgaranten und ohne sie haben wir in der anspruchsvollen Landesliga keine Chance", erklärt Leon Feisel den freiwilligen Rückzug in die unterste Liga. Übel nimmt der 20-Jährige seinen ehemaligen Mitstreitern die Wechsel nicht. "Die drei wollen und können sich persönlich weiterentwickeln", sagt Feisel, der davon überzeugt ist, dass sie sich in der Oberliga durchsetzen werden.
Im Trainingszentrum des KSV Gütersloh an der Holzstraße musste vor der am Samstag um 19 Uhr mit dem Heimkampf gegen den VfL Kemminghausen beginnenden Saison 2019 aber nicht nur eine neue Mannschaft zusammengestellt, sondern auch ein neuer Coach gesucht werden, weil Pasquale Cariglia aus persönlichen Gründen aufgehört hat. "Ich habe spontan gesagt, dass ich mich kümmern werde", berichtet Leon Feisel. Der 20-Jährige, der nebenher beim B-Ligisten BW Gütersloh Fußball spielt, setzt damit eine lange Familientradition beim KSV fort, denn sein Großvater Günter Feisel war ebenso auf und neben der Matte aktiv wie sein Vater Olaf Feisel, der sich auch in der neuen Saison im Nachwuchsbereich engagiert.
Die rückläufigen Mitgliederzahlen machen dem Verein zu schaffen
"Wir wollen versuchen, das Mannschaftsringen in unserem Verein am Laufen zu halten", beschreibt Leon Feisel, der bei den Kämpfen am Mattenrand von Michael Winkel unterstützt wird, sein wichtigstes Ziel in der bis Dezember laufenden Saison. "Und in der Bezirksliga fällt uns das deutlich leichter", betont der Coach, der selber nur noch antreten will, wenn es die Situation erfordern würde. Tatsächlich müssen die Mannschaften in der untersten Klasse nur vier Ringer stellen, damit ein Kampf gewertet werden kann. "In der Landesliga musst du dagegen mindesten acht von zehn Kämpfen in sieben Gewichtsklassen besetzen", verdeutlichet Leon Thoms, ein Problem, das in Zeiten rückläufiger Aktivenzahlen trotz engagierter Jugendarbeit nicht nur dem KSV Gütersloh, sondern auch vielen anderen Vereinen zu schaffen macht.
Weil er regelmäßig ein gutes Dutzend Ringer beim Training zur Verfügung hat, ist der KSV-Coach indes überzeugt, alle Kämpfe besetzen und bestreiten zu können. Auch wenn Feisel sicher ist, dass es im Wettstreit mit dem KSV Marten, AC Hörde, KSV Kirchlinde II, SV Hohenlimburg II, VfL Kemminghausen, KSV Witten III und KSV Werries zu einem Mittelplatz reicht, ist die Tabelle für ihn erst einmal uninteressant. "Viel wichtiger ist, dass unsere jungen Ringer Erfahrung sammeln und sich weiterentwickeln." Das gilt natürlich auch für die vier Gastringer von SW Sende. Angeführt wird dieses Quartett von Nico Beyer. Der Schwergewichtler war schon in der Landesliga beim KSV dabei und zählt deshalb wie Michael Svonarev, Eli Dzamulaev und Sergej Kiselev zu den KSV-Ringern, denen Feisel zutraut, in der Bezirksliga für Furore zu sorgen.
INFORMATION
- Alex Kornelsen (16 Jahre; 57 kg; SW Sende)
- Samin Yaqubi (25; 61 kg)
- Justin Kloster (15; 66 kg)
- Ilja Weber (15; 66 kg; SW Sende)
- Marcel Svonarev (17; 66 kg)
- Abraham Demirel (15; 75 kg)
- Niko Sidorenkov (18; 75 kg; SW Sende)
- Wladislaw Miller (26; 76 kg)
- Petrus Sharro (28; 86 kg)
- Sergej Kiselev (20; 86 kg)
- Eli Dzamulaev (20; 86 kg)
- Kevin Gurov (14; 98 kg)
- Nico Beyer (16; 130 kg; SW Sende)