Bielefelder Sportler mit Zuversicht ins Jahr 2021

Handballerin Sarah Arendt spürt trotz Isolation den Teamgeist

Mit Zuversicht ins Jahr 2021: Senner Spielerin streckt sich für die Verbandsliga

Hat noch viel vor: Sennes Mittelfrau Sarah Arendt bereitet sich daheim auf die Fortsetzung der Saison vor. Privatfoto | © Privat

18.01.2021 | 18.01.2021, 23:00

Bielefeld. Der Stand der relevanten Corona-Zahlen spricht nicht für eine baldige Saison-Fortsetzung. Für die Zeit danach hat sich die 23-jährige Handballerin Sarah Arendt (23), zur aktuell unterbrochenen Saison vom TuS Müssen-Billinghausen in die erste Frauenmannschaft des HT SF Senne gewechselt, viel vorgenommen. Sie agiert auf der Spielmacherposition im zentralen Rückraum.

Hallo Sarah, worauf freuen Sie sich am meisten für die Zeit nach Corona?

Auf das Trainieren, auf meine Freunde, Essen gehen, Kino. Einfach das machen, worauf man Lust hat, ohne sich Gedanken zu machen, ob es erlaubt ist oder nicht.

Wie ist Ihr aktuelles Befinden?

Mir geht es mental wie körperlich relativ gut. Ich halte mich so gut es geht fit, obwohl es im ersten Lockdown definitiv angenehmer gewesen ist, draußen Sport zu machen, als es momentan der Fall ist. Außerdem vermisst man den Mannschaftssport und eine gewisse Normalität.

"Ich bin disziplinierter geworden"

Wie halten Sie sich fit?

Wir benutzen als Mannschaft die App „Teamfit“, bei der unser Trainer Ziele vorgeben kann, die wir dann als Team erreichen müssen, wie zum Beispiel eine gewisse Anzahl an Kilometern beim Laufen. Zudem absolvieren wir einmal pro Woche ein „Tabata-Workout“ über „Zoom“. Nebenbei mache ich noch Kraft- und Koordinationstraining mithilfe von verschiedenen Youtube-Videos.

In wieweit hat Sie die Pandemie in Ihrer sportlichen Entwicklung zurückgeworfen?

Es ist momentan schwierig zu beantworten, auf welchem Stand man sich gerade befindet, da man kein handballspezifisches Training absolvieren kann. Sollte die Saison irgendwann wieder fortgesetzt werden, muss man allgemein als Mannschaft wieder an den Punkt gelangen, bei dem man sich vor dem zweiten Lockdown befunden hat. In Senne habe ich mich sportlich bisher sehr weiterentwickelt und auch aus den ersten Saisonspielen viel gelernt.

Welche Lehren und Erkenntnisse ziehen Sie aus dieser Zeit mit Corona?

Ich habe erkannt, dass mir der Handball und das Mannschaftsgefühl schon sehr fehlen und ich definitiv keine Einzelsportlerin bin. Positiv ist, dass ich disziplinierter geworden bin und mich besser selbst motivieren kann, alleine etwas für den Körper zu tun. Trotz der Isolation sind wir als Team nochmal zusammengewachsen und motivieren uns gegenseitig. Während der Corona-Zeit lernt man die Mannschaft, Freunde und Familie richtig zu schätzen.

"Einfach Zeit mit den Mädels verbringen"

Was ist Ihnen wichtig geworden, das vor einem Jahr vielleicht noch nicht wichtig war?

Mein Team ist wichtiger geworden, da es eine Abwechslung vom Alltag ist, mit ihm zusammen zu sein, auch wenn es nur online ist. Sich austauschen, zusammen quatschen und Sport machen sieht man eventuell nicht mehr als Selbstverständlichkeit an und lernt es mehr zu schätzen.

Was werden Sie als Erstes tun, wenn die Einschränkungen durch Corona vorbei sind?

Ich werde mich mit den Mädels in der Stadt treffen, essen, trinken und einfach zusammen Zeit verbringen.

Welche sportlichen Ziele haben Sie sich selbst und für die Mannschaft für dieses Jahr gesteckt?

Das Mannschaftsziel ist ganz klar: nicht aus der Verbandsliga absteigen. Wir werden mit allen Mitteln, die uns zur Verfügung stehen, das Bestmögliche rausholen. Ich möchte mich spielerisch weiterentwickeln, lernen auf der Mitte-Position die Verantwortung anzunehmen und dadurch Erfahrungen sammeln, die mich auf dem Spielfeld sicherer und selbstbewusster machen.

Haben Sie Vorsätze für 2021?

Ich habe im Sommer meine Ausbildung zur Industriekauffrau erfolgreich abgeschlossen und möchte jetzt beruflich weiterkommen und mich weiterentwickeln. Zudem mache ich gerade den Betriebswirt an der Abendschule und möchte dort weiterhin gute Noten bekommen. Privat könnte es momentan eigentlich nicht besser laufen und ich hoffe, dass es so bleibt.


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