Bielefeld

Bielefelder Eiskunstläuferin Leony Hinz startet bei "Holiday on Ice"

Arminias Nachwuchstalent hat am 2. Weihnachtstag ihren großen Auftritt bei der "Showtime"-Premiere in der Halle Münsterland

04.12.2019 | 04.12.2019, 06:31
Fiebert ihrem großen Auftritt entgegen: Die neunjährige Leony Hinz trainiert fleißig – besonders für den Doppelsalchow. - © Peter Unger
Fiebert ihrem großen Auftritt entgegen: Die neunjährige Leony Hinz trainiert fleißig – besonders für den Doppelsalchow. | © Peter Unger

Bielefeld. "Ich freue mich schon riesig auf Aljona Sawtschenko und Sarah Lombardi", erzählt Leony Hinz. "Mein Ziel ist es, bis zu meinem Auftritt den Doppelsalchow sicherer zu stehen und noch mindestens ein bis zwei Doppelsprünge zu lernen." Ob ihr das gelingen wird? Davon können sich die Eiskunstlauf-Fans aus Bielefeld am 26. Dezember um 15.30 Uhr selbst ein Bild machen - bei der "Showtime"-Premiere der "Holiday on Ice Academy" in der Halle Münsterland.

Doch Leony Hinz aus Bielefeld erhält nicht nur die Chance auf einen einzigartigen Auftritt auf der Showbühne. Sie wird auch ein eigens für sie kreiertes Kostüm tragen, das Jessie Wistorf (22) und Carlo Kondring (23), Nachwuchsdesigner der Schule für Modemacher Münster, entworfen haben - zusammen mit Kostümdesigner Simon Crawhust von "Holiday on Ice". Ebenso groß wie bei Leony Hinz ist die Spannung bei DSC-Abteilungsleiterin Natalie Schäfer, die schon auf ein weiteres Highlight hin fiebert: Das 40-jährige Bestehen der Eiskunstlauf-Abteilung unter Arminia-Flagge im kommenden Jahr mit einer Jubiläumsfeier am 2. Februar 2020. "Für den DSC ist es natürlich etwas ganz Besonderes, dass ein Mädchen aus die Eiskunstlauf-Abteilung nominiert wurde und die Chance hat, vor einem großen Publikum aufzutreten." Leony ist neun Jahre jung, steht aber schon seit ihrem dritten Lebensjahr auf dem Eis und ist neben all den großen Namen bei der "Holiday on Ice"-Premiere in Münster der kleine Star aus Bielefeld. "Ich hatte schon mal von Holiday on Ice gehört, als meine Mutter mir die Ausschreibung gezeigt hat und mich gefragt hat, ob ich da mitmachen möchte", sagt Leony Hinz beim Gespräch auf der Oetker-Eisbahn. "Da habe ich ihr sofort geantwortet, dass ich das unbedingt machen möchte."

»Ich war natürlich total begeistert«

Der Weg in die Show führte über ein Bewerbungs-Video mit einer Kür und den geforderten Elementen sowie einem 'Motivations-Schreiben'. Daraufhin hat sich Leony Hinz mit ihrer Mutter an die Arbeit gemacht, um alles zusammenzustellen. Da sie zum Zeitpunkt der Bewerbung "kein Eis" mehr hatten, mussten sie improvisieren und aus diversen Aufzeichnungen - unter anderem aus dem "Marietta Marik Pokal" im März und dem Trainings-Camp - Aufnahmen zusammenschneiden. Geholfen hat ihr dabei die große Schwester Amely (15), die die Handy-Mitschnitte bearbeitete.

Nach zwei Wochen des bangen Wartens löste eine E-Mail Ende Juli die Spannung: "Liebes Talent, du bist dabei." Leony's Reaktion darauf: "Ich war natürlich total begeistert." Die Idee, Nachwuchs-Talenten den großen Show-Auftritt zu ermöglichen, hatten vor drei Jahren Paarlauf-Olympia-Sieger und Paarlauf-Weltmeister Aljona Sawtschenko und Bruno Massot, die zugleich als Juror fungierten und aus der Fülle an Bewerbungen die glücklichen "Showtime"-Teilnehmer auswählten - jeweils ein Kind für die zehn Gastspielorte in Deutschland. Bereits im Sommer hatten Aljona Sawtschenko und Bruno Massot jungen Eiskunstläufern bei einem Camp ein exklusives Training ermöglicht.

»Jedes Kind soll eine eigene Choreografie erstellen«

"Jedes Kind hat für die Show dasselbe Musikstück bekommen und sollte danach zu Hause eine eigene Choreografie erstellen", erläutert Natalie Schäfer. "Leonys Programm steht, und sie übt jeden Montag, um es zu perfektionieren. Wir haben in Bielefeld nicht so viele Zeiten auf dem Eis wie andere Leistungssportler, die in den Eiskunstlauf-Hochburgen in den Genuss kommen, täglich zu trainieren." Bei der Ausarbeitung der Choreographie hat die Heimtrainerin Marina Reitenbach geholfen. In ihre Kür hat Leony Hinz einige schwierige Elemente eingebaut - darunter den Doppelsalchow, den Spagatsprung und den Axel.

"Mit 'Showtime' erzählen wir von einer Showfamilie, die nach immer mehr strebt. Mit modernster Technik, facettenreichen Bühnenbildern, unerwarteten Wow-Effekten und den weltbesten Eiskunstläufern kreieren wir ein Entertainment-Erlebnis der Superlative - sportlich, künstlerisch und technisch", erläutert Peter O'Keeffe von "Holiday on Ice" den Reiz der neuen Produktion.

INFORMATION


Eine Erfolgsgeschichte auf dem Eis

Mit mehr als 330 Millionen Besuchern ist „Holiday on Ice" die meistbesuchte Eisshow der Welt. Seit der ersten Vorstellung im Dezember 1943 hat sich der Publikumsmagnet von einer kleinen Hotelproduktion in den USA zu einem global agierenden Eis-Entertainment-Produzenten entwickelt. Bereits 1951 eroberte „Holiday on Ice" Europa und feierte im gleichen Jahr die erste Deutschlandpremiere in Frankfurt. Das Original aller Eiskunstshows präsentiert Eiskunstlauf auf höchstem Niveau mit Elementen aus Theater, Tanz, Oper, Pop, Magie, Musical und Akrobatik. „Holiday on Ice" tourt in dieser Saison mit zwei Produktionen, „Supernova" und „Showtime", bis März 2020 durch Deutschland, Österreich, Polen und Frankreich.