Bielefeld

Schwimmen: Neun Bielefelder beim Weltcup in Berlin

Die Freistil-Mixed-Staffel der Wasserfreunde tritt als Team Deutschland an

22.10.2019 | 22.10.2019, 06:30
Erlebnis in Berlin: Die Staffel der Wasserfreunde trat mit Gabriel Lotz (23), Janne Lüngen (16), Karolin Taube (28) und Pia Kleinebekel (17) als Team Deutschland an. - © Peter Unger
Erlebnis in Berlin: Die Staffel der Wasserfreunde trat mit Gabriel Lotz (23), Janne Lüngen (16), Karolin Taube (28) und Pia Kleinebekel (17) als Team Deutschland an. | © Peter Unger

Bielefeld. "Das war eine coole Sache und hat wirklich Spaß gemacht", sagte Christof Taube völlig entspannt nach dem Weltcup-Abenteuer seiner Schwimmer in Berlin. Immerhin starteten neun Wasserfreunde beim 'FINA Swimming World Cup' mit über 270 Schwimmern aus 40 Nationen - darunter die Weltcup-Führende Katinka Hosszu, die im Europa-Sportpark in Berlin ihren 300. Weltcup-Sieg feiern konnte.

Neben den 18 Einzelstarts war das Highlight für die Wasserfreunde das Finale der Mixed-Staffel über 4x100 Meter Freistil, das am Samstagabend live auf Eurosport übertragen wurde. Für das Bielefelder Quartett mit Gabriel Lotz (23/Staffelzeit 55,05 sec) und Janne Lüngen (16/55,57 sec) an der Spitze gefolgt von Karolin Taube (28/59,24 sec) und Pia Kleinebekel (17/1:01,85 min) wird es wohl rückblickend eines der prägendsten Erlebnisse in ihrem Leben gewesen sein. "Auf der anderen Seite war es auch etwas grotesk, als Vereinsteam gegen Nationalmannschaften anzutreten", ordnete der Wasserfreunde-Coach das Geschehen ein. "Das war schon ein lustiges Bild, als die Nationen eingeblendet wurden und für Deutschland als Club die Wasserfreunde Bielefeld standen."

»Alle Schwimmer wurden akzeptiert«

Die Worldcup-Serie mit Stationen in Tokyo, Jinan (China), Singapur, Budapest und jetzt Berlin ist ursprünglich für Nationalmannschaften konzipiert. "Wenn der World-Cup im Heimatland stattfindet, darf der nationale Schwimmverband zusätzlich Club-Schwimmer zulassen", erläuterte Christof Taube. In den vergangenen Jahren gab es beim Weltcup Pflichtzeiten, die deutlich unter den DM-Pflichtzeiten lagen. In diesem Jahr hat der Verband Meldungen gefordert, die dem Niveau der Veranstaltung entsprechen. "So hatten wir unsere Schwimmer mit DM-Niveau und darüber gemeldet. Und tatsächlich wurden alle Schwimmer akzeptiert."

Fordernd war die Umstellung der Wasserfreunde auf die lange 50-Meter-Bahn, die zuvor schon als Saisoneinstieg zwei Wettkämpfe auf der Kurzbahn absolviert hatten. Trotzdem waren alle mit Feuereifer bei der Sache. "Besonders das Staffelrennen war eine einmalige Erfahrung und ein tolles Erlebnis," meinte Taube. Spannend war bereits das Procedere vor dem eigentlichen Auftritt.

»Wasserfreunde Bielefeld representing Germany«

Zunächst wurden die Startnummern mit der CLB(Club)-Kennung an die Schwimmer verteilt, außerdem mussten weitere Vorschriften eingehalten werden. "Beim Vorab-Check wird die komplette Kleidung geprüft, darunter die Badekappen und die Schwimmkleidung. Drei von unseren Schwimmer mussten danach ihre Badekappe tauschen. Einer musste die Badekappe dann falsch herum aufsetzen, damit sie wirklich einfarbig war. Marken-Logos durften etwa nur sechs Quadratzentimeter groß sein, alles andere musste abgeklebt werden." Dann folgte der Einmarsch der Nationen durch eine beleuchtete Wand inklusive Präsentation - "Wasserfreunde Bielefeld representing Germany."

Im Rennen hatten die Wasserfreunde (3:51,71 min) natürlich keine Chance. So betrug am Ende der Rückstand auf die siegreichen Schweden (3:30,49 min) 21 Sekunden. Neben den genannten Schwimmern starteten in Berlin noch Gerrit Lüngen und Ilka Bathge, der ausgerechnet bei ihrem Weltcup-Auftritt über 50 Meter Brust das Band ihrer Schwimmbrille riss. Trotz des Missgeschicks schwamm sie in 35 Sekunden so schnell wie lange nicht mehr.


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