Bielefeld

Veranstaltung gegen Homo- und Transfeindlichkeit im Sport

Projekt: Die Tage gegen Homo- und Transfeindlichkeit im Sport starten mit einer Wanderausstellung im Technischen Rathaus

02.04.2019 | 02.04.2019, 07:15
Vor einer Schautafel: Die Gleichstellungsbeauftragte Friederike Vogt mit (v. l.) Jörg Hansmeier (Fan-Projekt), Bert-Ulf Prellwitz (BieQueer), Patrick Lippek (Arminia) und Felix Lüppens (Sportbund). - © Peter Unger
Vor einer Schautafel: Die Gleichstellungsbeauftragte Friederike Vogt mit (v. l.) Jörg Hansmeier (Fan-Projekt), Bert-Ulf Prellwitz (BieQueer), Patrick Lippek (Arminia) und Felix Lüppens (Sportbund). | © Peter Unger

Bielefeld. Schwule und Lesben sind im Sport immer noch ein Tabuthema. Doch durch den gesellschaftlichen Wandel auch im Sport, weg von der Leibeserziehung hin zum Freizeitsport, ist die Gesellschaft offener und toleranter geworden. Aktuell zeigt eine Ausstellung im Technischen Rathaus "Gegen die Regeln - Lesben und Schwule im Sport" eine Bestandsaufnahme zu diesem Thema.

Mittlerweile haben sich schon namhafte Fußballer wie Thomas Hitzlsperger, neuer Sportvorstand des VfB Stuttgart, geoutet. "Allerdings keine Fußballer, die noch aktiv in der Bundesliga spielen", ergänzt Friederike Vogt, bei der Stadt zuständig für die Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bi- und Transsexuellen. Für sie soll die Ausstellung dazu beitragen, das Thema Homosexualität und Sport zu enttabuisieren und so auf die vielfältigen Formen der Diskriminierung von sexuellen Minderheiten im Sport aufmerksam machen.

Die Ausstellung zeigt verschiedene lesbische und schwule SportlerInnen, aus den verschiedensten Sportarten, die im Laufe der vergangenen Jahrzehnte geoutet wurden oder sich geoutet haben. Darunter so prominente Athleten wie Wasserspringer Greg Louganis, mehrfacher Olympiasieger und Weltmeister, aber auch Tennisgrößen wie Billie Jean King oder Martina Navratilova.

Thematik betrifft auch den Breitensport

Obwohl die Ausstellung aus dem Jahr 2011 ist, hat sie nichts an Aktualität eingebüßt. Denn die Inhalte sind für viele immer noch brisant. Die Texttafeln informieren auch darüber, welche Sportvereine es im schwul-lesbischen Bereich gibt. Aber auch wie sich schwule Breitensportler in normalen Sportvereinen engagieren können. "Es gibt zudem Erläuterungen, wie sich die Verbände zu der Thematik Schwule und Lesben im Sport verhalten", sagt Vogt.

Das Themenfeld wird dann ausführlicher mit zwei Impulsvorträgen mit anschließender Talkrunde im "Sechzehner" der Schüco-Arena (Donnerstag, 4. April, 18.00 - 19.30 Uhr) behandelt. Daran teilnehmen wird Balian Buschbaum, der unter dem Namen Yvonne Buschbaum in der deutschen Leichtathletik im Stabhochsprung erfolgreich war. Als zweite Rednerin und Moderatorin wird Tanja Walther Ahrens fungieren. Die ehemalige Bundesliga-Fußballspielerin und Sportwissenschaftlerin hat sich durch ihr Engagement gegen Homophobie im (Frauen-)Fußball einen Namen gemacht. "Es geht um Homo- und Transfeindlichkeit im Sport", erläutert Friederike Vogt. "Das Ganze findet unter dem Motto 'Homo- und Trans*feindlichkeit - nicht mit mir!? statt." Die Thematik betrifft nicht nur den Spitzensport, sondern auch den Breitensport. Was können Vereine gegen Homophobie tun? Wie können sie sich öffnen?