19.01.2016 | 19.01.2016, 04:01
    
                Lübbecke/Minden
Fußball: Der 15-jährige Mindener Torwart Joshua Wehking spielt seit Sommer in der Jugend von RB Leipzig. Dort machte er den Schritt zum Nationalspieler
                        Lübbecke/Minden. Man merkt es ihm kaum an, so abgeklärt und bodenständig präsentiert sich der 15-jährige Mindener Joshua Wehking in Diensten von RB Leipzig beim Freeway-Cup in der Kreissporthalle Lübbecke. Dass er die inoffizielle deutsche B-Jugend-Hallenmeisterschaft mit seinem Team nach einem 6:1-Erfolg im Finale gegen den VfL Wolfsburg gewinnt. Ein extra Bonbon.
Denn hinter dem jungen Nachwuchskeeper liegen die wohl spannendsten zwei Wochen seiner jungen Karriere. Vor dem Turniersieg stand für Wehking als einer von drei Torhütern des 2000er-Jahrgangs nämlich das zwölftägige Trainingslager vom Deutschen Fußball Bund (DFB) im spanischen La Manga auf dem Programm, bei dem er beim 6:1-Erfolg gegen die U17 des spanischen Klubs UCAM Murcia das Tor hütete. „Das ist schon eine schöne Sache und man freut sich ungemein darauf", sagt der Torhüter nicht ohne Stolz, zeigt sich aber auch zugleich fokussiert: „Man darf sich darauf aber nicht ausruhen. So eine Nominierung spornt mich nur noch mehr an, weil man seine Leistung bestätigen will."
Dieser Ansporn bezieht sich vor allem auf das Jahr 2017, wenn die Europameisterschaft mit der U17 in Kroatien sowie bei erfolgreicher Qualifikation die Weltmeisterschaft in Indien auf dem Programm stehen könnten. „Darauf sind die Testspiele und Lehrgänge ausgerichtet", sagt der 15-Jährige. Er ist sich aber auch bewusst, dass bis dorthin noch viel Zeit vergeht, „Es kann noch so viel passieren.
Ich bin froh und stolz, dass ich jetzt dabei war", sagt Joshua Wehking, der mit Blick auf die spezielle Konkurrenz-Situation auf der Torwart-Position sagt: „Das ist eigentlich nicht so. Wir verstehen uns gut, man lernt voneinander und pusht sich gegenseitig zu besseren Leistungen." Dieses Argument war im Übrigen auch Eines dafür, dass der Mindener im Sommer von Arminia Bielefeld in die Jugendabteilung von Zweitligist RB Leipzig wechselte – trotz Angeboten von Fußball-Bundesligisten.
„Die Rahmenbedingungen und das Konzept von Leipzig hat Joshua und auch uns am meisten überzeugt", blickt Vater Jens-Uwe, der zusammen mit seinem Sohn und dem Rest der Familie über den Wechsel beriet, auf die Entscheidungsfindung zurück. „Es hat sich alles, was im Vorfeld besprochen wurde und ich mir erhofft habe, bestätigt", ist der Torwart froh den Schritt nach Leipzig, wo er mit 49 weiteren Jugendspielern im Trainingszentrum am Cottaweg integrierten Internat lebt und auf das Leipziger Sportgymnasium geht, gewagt zu haben. „Die Schule ist fünf Minuten mit dem Rad entfernt, die Innenstadt drei S-Bahn-Stationen und die Trainingsplätze und das Stadion direkt hier", beschreibt Joshua Wehking die Vorzüge und genießt sein Leben in der größten Stadt Sachsens.
Darüber hinaus haben natürlich auch die sportlichen Faktoren und Ambitionen der „Roten Bullen" den Ausschlag für den Wechsel aus Ostwestfalen Richtung Leipzig gegeben. „Es gibt natürlich viele Vorbehalte gegenüber dem Verein, aber hier wird voll auf die Jugend gesetzt. Das sieht man in jeder Mannschaft", sagt Joshua Wehking, der zusammen mit etlichen Toptalenten Deutschlands zusammenspielt: „Das Tempo in Bielefeld war hoch, aber hier in Leipzig ist es extrem hoch und das bringt mich ungemein weiter. Ich muss immer an meine Grenzen stoßen und lerne viel von meinen Mitspielern."
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