„Taddel“ Momuluh – der Armine mit dem Zweitliga-Gesellenbrief

Bielefeld. Schon Opa wusste: &bdquo;Lehrjahre sind keine Herrenjahre“. Der DSC Arminia Bielefeld absolviert nach dem Neuaufbau gerade seine Ausbildung in der 2. Liga – und muss dabei, wie es sich für einen &bdquo;Stift“ gehört, ordentlich schwitzen. Immerhin sind die Ostwestfalen laut aktueller Tabelle von sämtlichen Neulingen, sechs Spiele vor der Zwischenprüfung, die Jahrgangsbesten. Innerhalb des &bdquo;Azubis DSC“ schuftet einer, der eigentlich schon seinen Zweitliga-Gesellenbrief in der Tasche haben dürfte: Thaddäus Momuluh, nur &bdquo;Taddel“ genannt, wechselte schließlich mit 27 Unterhauseinsätzen aus Hannover an den Teuto. Er kam (unverschuldet) mit Verspätung und postwendend gings in den ersten beiden Saisonspielen zwar nicht auf die Bank, aber wieder auf die Schulbank. Bei seinen zwei Debüt-Auftritten für die Bielefelder spielte der Offensivmann rechter Verteidiger. Kein gemeiner Einstellungstest. Es war schlicht Not am Mann – Fachkräftemangel sozusagen. &bdquo;Ich habe schon damals gesagt: Hauptsache spielen“, kommentiert der 23-Jährige seine kurze und durchaus eindrucksvolle &bdquo;Lehrzeit“ schmunzelnd. Zwei Tore und vier Assists von &bdquo;Taddel“ Momuluh Inzwischen ist Momuluh eins nach vorne gerückt, in die offensive Reihe der Arminen, wo er sich sichtlich wohlfühlt. &bdquo;Auf der Position, die ich am liebsten mag. Das ist top“, sagt er und ergänzt: &bdquo;Ich komme gut auf meine Spielzeit, was ich mir auch erhofft habe.“ &bdquo;Keine andere Wahl“: So erlebte Rückkehrer Momuluh seinen Gastauftritt in Arminias Abwehr Als DSC-Trainer Mitch Kniat in der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den Karlsruher SC (Samstag, 13 Uhr, Schüco-Arena) kurz erwähnte, dass &bdquo;Taddel“ immer auch Rechtsverteidiger spielen könne, dürften beim Stürmer kurz die Augenlider geflattert haben. Diese Episode sollte vorbei sein. Es gibt wieder genügend Alternativen. Vorne liefert &bdquo;Firma Momuluh“ Qualitätsarbeit. In acht Spielen im Schwarz-Weiß-Blaumann traf der Zugang zweimal. Beim 3:4 gegen Paderborn schoss er den 1:2-Führungstreffer und beim DFB-Pokal-Aus gegen Union Berlin traf er zum zwischenzeitlichen 1:1. Außerdem hat er schon vier Assists in seinen Arbeitspapieren. Spieler von Arminia Bielefeld unter den zehn besten Zweitligaprofis Mit den aktuellen Leistungen und Eindrücken scheint Taddel der Königstransfer der Bielefelder zu sein. Der beste Zweitliga-Momuluh sozusagen? &bdquo;Ich denke schon. Ich habe das Selbstvertrauen. Ich kriege von den Trainern gesagt, was ich machen soll und versuche, das umzusetzen. Das klappt aktuell ganz gut.“ Unter den bislang 226 vom &bdquo;Kicker“ benoteten Zweitligaprofis liegt der Bielefelder mit einer 2,71 als Durchschnittsnote auf Platz sieben. Beim Top-Speed ist er hinter Grodowski (35,01 km/h) teamintern auf Platz zwei (34,78 km/h) und damit in den Top-30 der Liga. Sein Erfolgsrezept verrät der in Hannover zuletzt aufs Abstellgleis geschobene Spieler so: &bdquo;Mir hilft es, lange zu spielen. Dann kommen die Aktionen, auch wenn nicht immer alles gelingt. Ich komme einmal durch und dann ist das auch eine Vorlage oder Ähnliches.“ Arminia Bielefeld habe &bdquo;als Kollektiv nicht gut verteidigt“ Auch wenn hier schon jemand mit Berufserfahrung am Werk ist, ein wenig in die Lehre muss Momuluh bei seiner ersten Station außerhalb Hannovers doch noch gehen. Die Intensität in Arminias Spiel will angenommen sein. Die jüngste Englische Woche hat Körner gekostet: &bdquo;Nach der Woche war ich schon gut am Ende. Es ist lange her, dass ich über 90 Minuten gespielt habe. Es ist schon wichtig, dass es nicht nur 60 Minuten werden, sondern auch 80 oder 90 Minuten.“ Bei der Ausdauer gebe es bei ihm noch Luft nach oben, gibt er zu. Die Gründe: Darum wollte Thaddäus Momuluh unbedingt zurück zu Arminia Bielefeld Böswillig ließe sich auch vorrechnen, dass Arminia, seit er da ist, fünfmal verloren, aber nur zweimal gewonnen hat. Momuluh merkt rückblickend auch an: &bdquo;Natürlich haben die Ergebnisse in den letzten Wochen nicht ganz so gestimmt. Aber diese Woche war echt gut. Auch wenn wir aus dem Pokal raus sind, und nur einen Punkt aus Darmstadt mitgenommen haben. Man hat gesehen, dass es bergauf geht.“ Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Monju Thadda?us Momuluh (@taddel.m) Trennen zwischen seiner Offensivabteilung, die in jedem Spiel bisher zuverlässig geliefert hat, und der Defensive, die bisweilen zu viel zuließ, will der 23-Jährige auf keinen Fall: &bdquo;Es fängt schon vorne an. Wir haben einfach als Kollektiv nicht gut verteidigt.“ Starke rechte Seite mit &bdquo;Taddel“ und &bdquo;Benny“ bei Arminia Bielefeld Vor dem Liga-Duell gegen den Karlsruher SC ist die Vorbereitungszeit wieder normal. Momuluh hat also Zeit, um den körperlichen Werkzeugkasten neu zu bestücken. Worauf es ankommt? &bdquo;Wir wollen es defensiv so weiter angehen. Die Trainer sagen immer: Zu Torchancen kommen wir immer. Die wollen wir auch nutzen.“ Mit Benjamin Boakye, eigentlich auch ein offensiver Spieler, als rechter Verteidiger in seinem Rücken scheint Taddel besondere Produktivität zu entfalten: &bdquo;Mit Benni auf einer Seite macht es schon Spaß. Ich weiß, was er kann, er weiß, was ich kann. Wir ergänzen uns ganz gut.“ Meister Kniat wirds im Zeugnis vermerken.

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