„Sind an die Grenze gegangen – und darüber“: Arminia Bielefeld zwischen Frust und Stolz

Berlin. Wieder alles in die Waagschale geworfen, wieder dem Favoriten lange Paroli geboten, doch diesmal bleibt das Happy End aus. Arminia Bielefeld ist mit einer ganz starken Leistung in der zweiten Runde des DFB-Pokals denkbar knapp an Union Berlin gescheitert. Gegen den Bundesligisten musste sich der DSC erst nach 120 Minuten mit 1:2 (1:1) geschlagen geben. Dementsprechend schwang das emotionale Pendel der Arminen zwischen Frust und Stolz. Mael Corboz, Kapitän Arminia Bielefeld &bdquo;Die Erwartungen innerhalb der Mannschaft waren hoch. Deshalb sind wir gerade sehr, sehr enttäuscht. Wir haben gemerkt, dass heute etwas möglich gewesen wäre. Gegen einen Bundesligisten musst du richtig effektiv sein. Wir haben alles reingehauen, zu zehnt am Ende fast alles wegverteidigt und es hat trotzdem nicht gereicht. Das Gegentor tat richtig weh. Zu diesem Zeitpunkt hatten alle Krämpfe. Es ist extrem bitter. Was wir in der vergangenen Saison erlebt haben, war sehr schön. Das wollten wir noch einmal erleben. Heute geht es zu Ende.“ Jonas Kersken, Arminia Bielefeld &bdquo;Das Kopfballtor wäre das i-Tüpfelchen gewesen. Es wäre vielleicht aber auch einer zu viel gewesen. Wir haben einen unglaublich geilen Pokalfight hingelegt. Es war spannend bis zum Ende. Dass wir in der Verlängerung nicht mehr wechseln können und zu zehnt weiterspielen müssen, ist natürlich bitter. Wenn hinten am langen Pfosten ein Missmatch entsteht, weil zwei Mann gegen Felix Hagmann, der auch nicht der größte ist, hochsteigen, dann hätte uns ein Spieler mehr sicher gutgetan.“ Joel Grodowski, Arminia Bielefeld &bdquo;Man hat zwischen dem Erst- und Zweitligisten keinen Klassenunterschied gesehen. Das sagt aus, was wir für eine Qualität haben. Wir haben unverdient verloren. Jeder Einzelne kann stolz auf sich sein. In die Eistonne gehe ich jetzt nicht, weil ich keine Kälte abkann. Ich nehme lieber die Wärmetonne.“ Mehr zum Thema: DFB-Pokal-Aus: Arminia Bielefeld und das kalkulierte Risiko mit Marvin Mehlem Michael Mutzel, Sportchef Arminia Bielefeld &bdquo;Wir haben über die komplette Spielzeit eine gute Partie gemacht und haben superunglücklich verloren. Wir haben es gut verteidigt. Umso ärgerlich ist, dass so ein Flipper-Tor reingefallen ist. Wir müssen das schnell abschütteln, denn Samstag ist schon das nächste wichtige Spiel. Es fühlt sich im Moment scheiße an, aber wenn man gegen einen Bundesligisten so einen Auftritt hinlegt und dem zweiten Tor näher ist, muss man das Positive mitnehmen.“ Danilho Doekhi, Siegtorschütze Union Berlin &bdquo;Der Matchwinner zu sein, ist wirklich schön. Natürlich wollten wir Revanche für das vergangene Jahr nehmen, aber wir mussten uns auch auf uns fokussieren, um zu Hause vor unseren Fans eine Runde weiterzukommen. Es war sehr intensiv. Wir wussten, dass Arminia viel läuft und viele intensive Läufe macht. Wir mussten also viel investieren – das haben wir gemacht.“ Arminia-Kolumne: Nach 438 Tagen ist der Pokalrausch vorerst vorbei Mitch Kniat, Trainer Arminia &bdquo;Wenn man mit zehn Mann das Spiel beenden muss, ist es extrem schwer. Wir hätten das Spiel vielleicht auch auf unsere Seite ziehen können. Aber ich kann meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir sind nicht nur an die Grenze gegangen, sondern darüber hinaus. Nur so kenne ich die Truppe. Wir kommen über den Fleiß. Wir verabschieden uns aus dem Wettbewerb, den wir so sehr lieben. Wir haben in den vergangenen zwei Jahren kaum ein Spiel nach 90 Minuten verloren.“ Steffen Baumgart, Trainer Union Berlin &bdquo;Wir haben einen sehr guten Fight von beiden Mannschaften gesehen. Wir mussten die eine oder andere Phase überstehen, trotzdem haben wir dagegengehalten. Es war der Fight, den alle erwartet haben. Wir haben in der Verlängerung in Doekhi denjenigen gehabt, der das Ding über die Linie gebracht hat. Das Wichtigste war, dass wir nun bei der Auslosung am Sonntag gucken können, wen wir bekommen.“ Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Stürmer Julian Kania vor Winter-Wechsel?

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