Blick vom Block

Arminia-Kolumne: Höchste Zeit für ein dickes Kompliment!

„Dort saß er mit Badelatschen.“ Unser Kolumnist erinnert sich an ein Treffen mit Monju Momuluh, der ihn diesmal vollends überzeugt hat – mit Fußballschuhen.

Arminia Bielefelds Anhänger sahen ein überzeugendes Spiel ihres DSC gegen den 1. FC Magdeburg. | © Teresa Kroeger

13.09.2025 | 13.09.2025, 18:21

Bielefeld. In meinem langen Arminia-Fan-Dasein war ich genau zweimal in einem VIP-Bereich. Beim ersten Mal, es war am 16. April 2004, erinnere ich mich an eine, für die beteiligten Personen, legendäre Rückfahrt in einem Sponsoren-Bus. Dieser stand an der Nordtribüne des Westfalenstadions in Dortmund. Und nach einem durch Isaac Boakye erzielten Ausgleichstreffer waren wir mit einem Punkt zufrieden und gut gelaunt. Einer von uns Dreien hatte keine Lust auf eine Rückfahrt per Zug, obwohl das damals noch deutlich besser funktionierte, als es leider heute der Fall ist. Und so ging er zielstrebig zu dem Bus und fragte, ob wir mitfahren dürften.

Wir durften und da der eigentliche Sponsorengäste-Betreuer etwas viele Getränke zu sich genommen hatte, fand ich mich noch im Umfeld des Stadions mit dem Bordmikrofon in der Hand wieder und machte mit den Mitpassagieren ein Arminia-Quiz. Ein toller Arminia-Spieltag, unvergesslich.

Ebenso unvergesslich mein zweiter VIP-Raum-Besuch. Es war das Heimspiel gegen den Halleschen FC, welches auch unentschieden endete, allerdings zwei Ligen tiefer. Wir sind alle erleichtert und immer noch irgendwie angespannt aus der Loge unterm Dach nach unten in den großen VIP-Raum gekommen. Dort saß er. Monju Thaddäus Momuluh. Mit Badelatschen und einem Plastikbecher Mineralwasser vor sich, das Smartphone in der Hand. Ich bin zu ihm und habe ihm zunächst zum Klassenerhalt gratuliert, dann gefragt, ob er denn nun bei Arminia bleibe. Er hat recht emotional und deutlich geäußert, dass er bleiben wolle. Aber, wie wir wissen, hat das dann nicht so geklappt.

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Rückkehrer Momuluh spielt, als wäre er nie weg gewesen

Nun, jetzt ist er wieder da. Und durfte, aufgrund diverser Verletzungen und Sperren, sofort ran. Noch dazu auf der Position eines Außenverteidigers. Vielleicht wurde er ja auch genau dafür zurückgeholt. Denn er hat mich und auch alle Umstehenden mit einer engagierten und nahezu fehlerfreien Leistung aber so was von überzeugt! Sein positioneller Gegenspieler war der agile, schnelle und technisch versierte Baris Atik. Aber Momo hat das verdammt gut gemacht und irgendwie war es, als wäre er nie weg gewesen und hätte gleichzeitig so einiges dazugelernt.

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An dieser Stelle schiebe ich mal ein Lob an die Verantwortlichen Michael Mutzel und Mitch Kniat ein: Gute Arbeit, meine Herren! Zehn Punkte bei plus sieben Toren nach fünf Spielen. Wer hätte das gedacht? Als notorischer Daueroptimist, der sowieso permanent 5:0-Siege voraussagt und von Arminia in der Champions League träumt, hatte ich ja sogar mehr erwartet. Nein, das war jetzt nicht wirklich ernst gemeint. Ich war mir sicher, dass wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben werden, aber war eher davon ausgegangen, dass es einige Zeit dauern würde, bis die Mannschaft sich in der 2. Bundesliga zurechtfinden würde. Und jetzt sieht es so aus, dass diese Truppe samt Trainerteam einfach weiter mit so viel Lust und Freude ihre Arbeit verrichtet. Sie arbeiten, wenn arbeiten angesagt ist, und lassen es auch mal richtig krachen, wenn die Zeit und der Grund dafür da sind. Weiter so!

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Im Fanklub ist die Stimmung auch rundherum gut. Die Planungen für das Auswärtsspiel in Hannover laufen und vorher freuen wir uns alle auf den nächsten Dreier im zweiten Heimspiel nacheinander. Irgendwie witzig, dass gegen Vestenbergsgreuth, aufgrund der geringen Auswärtsfahrenden-Zahl aus dem Frankenland unser Heimbereich so groß wie nie zuvor auf der Alm (jedenfalls in diesem Ausbauzustand) sein wird. Wer also die Chance nutzen möchte, ohne Dauerkarte oder Mitgliedschaft doch mal ein Spiel zu sehen, hat diese genau jetzt! Noch dazu, wo es ein 5:0 geben wird ...

Euer Armine von der Süd!