„Dresden war eine Nummer zu groß“: Arminia schiebt Topspiel-Frust

Dresden. Arminia-Trainer Mitch Kniat redete nicht um den heißen Brei herum. Dass sein Team beim 0:3 im Topspiel gegen Dynamo Dresden nahezu chancenlos war, räumte der 39-Jährige unumwunden ein. Es sei eine &bdquo;verdiente Niederlage“ gewesen, die &bdquo;bessere Mannschaft“ habe gewonnen. Der DSC-Trainer ging sogar noch ein Stück weiter: &bdquo;Gegen einen guten Gegner war nicht mehr drin. Am heutigen Tag war Dresden eine Nummer zu groß.“ Bei den Arminen herrschte am zweiten Advent Frust. Grund dazu lieferte die Partie im Rudolf-Harbig-Stadion mehr als genug. Die Bielefelder agierten in der Defensive zu nachlässig und entwickelten im Spiel nach vorne viel zu selten Durchschlagskraft. Zudem schlichen sich viele leichte Fehler in das Spiel der Blauen, die allgemein immer einen Schritt langsamer zu sein schienen als ihre Gegenspieler. &bdquo;Es war so ein Tag, an dem nichts klappt“, gab Verteidiger Maximilian Großer konsterniert zu Protokoll. Anstatt nach dem Sieg gegen Ingolstadt (1:0) und dem Triumph gegen Freiburg (3:1) die Woche mit drei Punkten im Spitzenduell mit dem Tabellenzweiten zu krönen, setzte es für die Ostwestfalen einen Rückschlag. Zum dritten Mal blieb der DSC in dieser Saison nach einem Pokalspiel in der Liga ohne eigenes Tor. Die Gründe für die zweite Saisonniederlage mit drei Gegentoren wollte aber keiner der Arminen im schönen, aber strapaziösen Fußballfest am vergangenen Dienstag suchen. Arminia-Trainer überrascht mit Personalauswahl &bdquo;Auf keinen Fall lag es daran. Da war genug Zeit dazwischen. Die Beine waren frisch genug. Das lasse ich nicht als Ausrede gelten“, sagte Kniat entschieden. Sein Kapitän Mael Corboz pflichtete ihm bei: &bdquo;Wir waren nicht müde.“ Dennoch war es durchaus überraschend, dass Kniat seine Startelf auf nur einer Position veränderte, einige frische Kräfte auf der Bank beließ. Einzig Isaiah Young rückte in die erste Elf – und entpuppte sich als Totalausfall. &bdquo;Wir haben nach bestem Wissen und Gewissen aufgestellt“, verteidigte sich der Arminia-Coach. Er gestand aber auch, &bdquo;dass ich im Nachhinein schon etwas anders machen würde“. Lesen Sie auch: Noten für Arminia: Die Ballsicherheit von Corboz und Russo reicht nicht Mit Kaito Mizuta und Nassim Boujellab reisten zwei möglicherweise belebende Elemente gar nicht erst mit nach Sachsen. Beide haben seit geraumer Zeit einen schweren Stand bei Kniat. &bdquo;Aktuell sind andere vorne“, betonte der Trainer wie schon zuvor. An diesem 17. Spieltag fiel seine Wahl auf den rekonvaleszenten Noah Sarenren Bazee und den 17-jährigen Daniel Sumbu, der nach seiner Einwechslung erneut einen vielversprechenden Eindruck hinterließ. Doch auch das Talent brachte – wie wenige Augenblicke zuvor André Becker – den Ball in der 80. Minute nicht im leeren Tor unter. Es war ein Sinnbild für die glücklose Angriffsleistung der Arminen. &bdquo;Wir waren offensiv nicht so klar“ meinte Stefano Russo. Zudem hätte das Team die &bdquo;Fifty-fifty-Zweikämpfe nicht gewonnen“. Arminia-Trainer Kniat will nichts schönreden Eine ungute Mischung, die die Partie nach ordentlichem Beginn der Gäste in Richtung der SGD kippen ließ. Die wiederum war vor dem Tor eiskalt und nutzte die sich bietenden Chancen. &bdquo;Wir bekommen aus zwei Flanken zwei Gegentore, weil wir nicht optimal verteidigen“, sagte Corboz. Insbesondere der zweite Gegentreffer kurz vor der Pause habe &bdquo;wehgetan“. So empfand es auch Kniat: &bdquo;Das zweite Tor war zu viel. Das Spiel war mehr oder weniger zur Halbzeit entschieden.“ Blick vom Block: Arminia-Kolumne: Dresden stutzt die Bielefelder auf Normalmaß Die Bielefelder – auch das ist festzuhalten – steckten dennoch nicht auf, gingen nach der Pause ins Risiko. &bdquo;Die Mentalität hat bis zur letzten Minute gepasst“, unterstrich Kniat. Allein in seinen Mitteln blieb der DSC limitiert. Das Tor machten wieder die Gastgeber. &bdquo;Ob wir 0:3 verlieren oder 0:1, ist mir scheißegal“, sagte ein merklich frustrierter Mael Corboz. Die Niederlage, da waren sich der 30-Jährige und sein Trainer einig, sei zu deutlich ausgefallen. &bdquo;Aber“, so Kniat, &bdquo;unter dem Strich steht das 0:3 und daran gibt es nichts schönzureden.“ Den Arminen blieb an diesem Sonntagabend nur eine Mischung aus Trotz (Corboz: &bdquo;Wir haben trotzdem eine gute Woche gehabt.“) und dem Blick nach vorne. Bereits am Samstag (14 Uhr) müssen die Bielefelder gegen die SpVgg Unterhaching wieder ein anderes Gesicht zeigen. Das weiß auch Cheftrainer Kniat. &bdquo;Eine 0:3-Niederlage ist immer scheiße und fühlt sich immer scheiße an – egal wann und gegen wen. Entscheidend ist, wie wir reagieren.“

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