Arminia Bielefelds Defensive war die Basis für die herausragende Saison

Bielefeld. Am Ende bleibt ein Schlussspurt mit 12 Siegen und zwei Remis in 15 Spielen im Gedächtnis. Nur das DFB-Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart (2:4) ging seit dem 9. März verloren. Der DSC Arminia Bielefeld schwamm, nein, er surfte auf einer Erfolgswelle ins Ziel einer Saison, die nicht durchgängig so triumphal verlaufen war. Aber an der Bilanz lässt sich angesichts eines Aufstiegs und eines Husarenritts durch zwei Pokalwettbewerbe auch nicht viel mäkeln. Ein Rückblick, sortiert nach Positionen. Jonas Kersken hechtete, faustete, und er stürmte, wenn es sein musste, auch weit aus seinem Kasten hinaus. Und das alles mit anscheinend noch größerer Sicherheit als in der vergangenen Saison. Kaum zu glauben, dass beim Keeper des DSC noch Luft nach oben ist. Zumindest was die Einsatzminuten angeht, hat er noch nicht das Optimum erreicht. Für 4.410 Zeigerumdrehungen stand der 24-Jährige zwischen den Arminia-Pfosten – es hätten sogar 4.500 sein können. Doch einmal, im Westfalenpokalspiel gegen Westfalia Soest, erhielt Leo Oppermann seinen Einsatz. Der Ersatztorwart, der in der vergangenen Saison immerhin viermal ins Gehäuse gerückt war, kam diesmal nicht zum Zuge. Kersken, der zu Saisonbeginn vom DSC aus dem Leihverhältnis in eine Festanstellung übernommen worden war, zahlte das Vertrauen zurück. Neben seinen überragenden Reflexen machte eine deutliche Verbesserung bei Ausflügen aus seinem Strafraum den Schlussmann zum besten Bielefelder. Kersken hatte immer eine Weltklasseparade auf Lager Wirklich ärgern muss sich Kersken höchstens über das 60-Meter-Tor des Monats gegen 1860 München (0:1) und seinen Abwurf zum Gegner im Hinspiel gegen Unterhaching (3:3), der zum 2:3 führte. Ansonsten machte der 1,92-Meter-Mann kleinere Wackler im Spiel immer mit Weltklasseparaden wieder wett. Großes Arminia-Zeugnis: Das waren die notenbesten Spieler der Saison Christopher Lannert, Leon Schneider, Maximilian Großer und Louis Oppie – es war diese Kette, deren Stabilität maßgeblicher Anteil am erfolgreichen Überlebenskampf der Vorsaison zugesprochen worden war. Und es waren dieselben Akteure, die in diesem Verbund den überwiegenden Teil der abgelaufenen Erfolgssaison bestritten. An keinem Mannschaftsteil lässt sich die Entwicklung des Arminia-Kaders besser ablesen. Arminias Abwehr war alles andere als eine Baustelle. Veränderungen hatte es gegeben, aber im geringen Maße. Der Vertrag mit Gerrit Gohlke war Anfang der Saison aufgelöst worden (er hatte noch das Erstrundenspiel im Westfalenpokal absolviert), Semi Belkahia kam nach einer Knie-OP auf zwei Einsatzminuten. Als neuer Innenverteidiger war Joel Felix aus Dänemark gekommen. Spät verpflichtete der DSC noch das Außenverteidigertalent Felix Hagmann. Der Däne Felix galt schnell als Königstransfer. In den ersten Spielen musste Leon Schneider seinen Platz im Quartett für den 27-Jährigen räumen. Absicherung durch Stefano Russo Doch als Felix aufgrund einer Verletzung zwischen Oktober und Dezember ausfiel, stand die alte Formation wieder auf dem Feld. Ergänzt durch den jungen, kämpferischen Hagmann, der mal Lannert auf rechts und mal Oppie auf links ersetzte. Im DFB-Pokal-Halbfinale und -Finale erhielt Hagmann sogar den Vorzug vor Lannert. Zur überragenden Bilanz der besten Abwehr der Liga gehört auch Mittelfeldspieler Stefano Russo. Der defensive &bdquo;Sechser“ sorgte mit seiner Übersicht immer wieder für Absicherung in der hintersten Reihe. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Mutzel wird sich bei der Kaderplanung nicht treiben lassen Felix kehrte zwischen Ende Dezember und Ende Februar noch einmal zurück in die Startelf, dann vorwiegend an der Seite von Schneider. Nach einer Gelbsperre und Wadenproblemen blieb dem Dänen ab Anfang März, mit einer Ausnahme gegen Hannover II, nur noch die Rolle des Einwechselspielers. In 50 Spielen hielt der DSC 20 Mal die null. Im Schnitt kassierte der Drittligameister, Westfalenpokalsieger und DFB-Pokalfinalist einen Treffer pro Spiel (in der Liga sogar nur 0,9). Im Westfalenpokal zahlte das 7:8 im Elfmeterschießen gegen Bezirksligist Lipperreihe negativ auf den Schnitt ein. Und im DFB-Pokal gab es bis zum 2:4 im Finale lediglich drei Einschläge – gegen Bundesligisten wohlgemerkt. Nur dreimal – wieder abgesehen vom DFB-Pokalfinale – schlug es öfter als zweimal im DSC-Gehäuse ein. Beim 0:3 gegen Stuttgart II, dem 0:3 gegen Dresden und dem 3:3 gegen Unterhaching.

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