„Es ist unbeschreiblich“: So emotional lief Arminia Bielefelds Meisterehrung

Bielefeld. Verlieren? Das kennen die Spieler des DSC Arminia Bielefeld höchstens noch aus den Übungseinheiten, wenn an der Hagemann-Straße Team Blau gegen Team Weiß im Trainingsspiel unterliegt. Ansonsten kommt der Begriff seit Wochen nicht mehr im Vokabular der Schwarz-Weiß-Blauen vor. Auch am letzten Spieltag nicht. Vielleicht waren sie auf ganz dünnem Eis zur Meisterschaft geschlittert, aber es hat gehalten. Mit dem 1:0 gegen wild stürmende Mannheimer sicherten sich die Arminen den Drittliga-Pott. Nach nur einer Minute Nachspielzeit war Schluss. Erschöpfte Spieler fielen sich in die Arme. DSC Präsident Rainer Schütte war während der Partie den langen Weg von der Ost- über die Süd- zur Westtribüne getigert. Pünktlich mit dem Schlusspfiff konnte er auf der Pressetribüne Finanz-Geschäftsführer Christoph Wortmann in die Arme schließen. Strahlende Gesichter. Bielefeld und Berlin-Sprechchöre auf der Alm Die Mannschaft hatte da schon die Gratulation der Gegner, die den Klassenerhalt geschafft hatten und von ihrem Anhang gefeiert wurden, entgegengenommen und stand, kniete, hüpfte vor der &bdquo;Süd“. Während eifrige Helfer das Podest für die anstehende Ehrung aufbauten, hielt sich Trainer Mitch Kniat zunächst mit seinem Stab im Hintergrund. In Unterhaching war er vor einer Woche vor den eigenen Fans auf den Zaun gestiegen. Das blieb er diesmal schuldig. Überblick: 10 Arminia-Lieder, die Bielefelder Fans vor dem DFB-Pokalfinale kennen sollten Die Treuen auf den Rängen skandierten &bdquo;Bielefeld, Bielefeld“ und natürlich &bdquo;Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.“ Spieler wie Kapitän Mael Corboz oder Louis Oppie schleppten ihren Nachwuchs durchs Stadion. Sie waren schon vor der Partie mit den Sprösslingen auf dem Arm eingelaufen – das Regelwerk wird's zulassen. Dann standen Ehrungen an. Der Coach schritt als &bdquo;Trainer des Jahres“ durchs Spalier der fairen Mannheimer Verlierer. Corboz wurde Spieler der Saison. DFB-Vizepräsident Peter Frymuth und Manfred Schnieders, Präsident des Fußball- und Leichtathletikverbands Westfalen, nahmen die Auszeichnungen vor. &bdquo;Kniat-raus“-Rufe als neuer Running Gag der Bielefeld-Fans Die Tausenden im Stadion kommentierten die Ehrung mit augenzwinkernden &bdquo;Kniat raus“-Rufen – der neue Running Gag in der Schüco-Arena. Danach wurden die Spieler einzeln aufgerufen und schritten zur Ehrung. Fast ein bisschen schüchtern betrat Jonas Kersken als Erster das Podest. Und Bielefeld hat wieder einen &bdquo;Fußball-Gott“. Als Marius Wörls Name aufgerufen wurde, hängten die Fans den Zusatz dran. Dann war der große Moment gekommen, um 15:41 Uhr stemmte Mael Corboz im Lamettaregen den Pokal in die Höhe. Zuvor hatte er wie ein Dirigent sein Team aufgefordert, ganz still zu verharren, um dann umso euphorischer loszuhüpfen. &bdquo;Es ist unbeschreiblich. Früher, wenn du in der Kreisliga Meister wurdest, dann passierte nicht so viel, dann hast du ein bisschen was getrunken. Hier mit Pokal und Medaillen, das ganze Drum und Dran hatte ich auch so noch nicht. Mich freut’s einfach nur“, sagte Julian Kania. Spielbericht: 1:0 gegen Mannheim: Arminia Bielefeld krönt Aufstieg mit der Meisterschaft Ersatzkeeper Leo Opperman und Jonas Kersken verpassten ihrem Coach gleich zwei Bierduschen. Es folgten wilde Verfolgungsjagden mit spritzenden Sektflaschen, wie die von Lannert und Oppie. Natürlich bekam auch die &bdquo;Süd“ den &bdquo;Pott“ präsentiert. Co-Trainer Daniel Jara gönnte auch den vorderen Reihen eine Sektdusche. &bdquo;Eine Bierdusche habe ich noch nicht erlebt. Das war schon geil, aber hat nicht so geschmeckt“, sagte Isaiah Young lachend. Sämtliche Arminia-Lieder in Dauerschleife .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-Vlo6dzMK8WapykVW-ttc-linechart-entwurf-tabelle-arminia { padding-top: 142.86%; } } Kania war nach der Zeremonie schnell wieder bei sich: &bdquo;Wir können noch nicht übertreiben, weil wir nächste Woche ein wichtiges Spiel haben. Ich weiß gar nicht, ob heute noch etwas geplant ist.“ Und der Trainer kommentierte – ganz anders als vor einer Woche, wo er auf dem Zaun vor den Fans feierte – sein Meisterstück komplett kontrolliert: &bdquo;In Unterhaching war das ganz spontan. Eine einmalige Geschichte. Jetzt ist der Blick schon wieder nach vorne gerichtet.“ Im Stadion klang es anders: &bdquo;Oh, wie ist das schön“. Die Ehrenrunde lief zwar nur schleppend an, aber die Arena hielt ihre Betriebstemperatur. Dann endlich erschallte das erste der zahlreichen Arminia-Lieder aus den Lautsprechern. Grodowski und Sarenren Bazee gaben derweil TV-Interviews. &bdquo;Arminia ist wieder da!“ Der nächste Gassenhauer lief. Und am Ende lief ein gutes Motto: &bdquo;Don’t stop me now.“ Halt mich nicht auf. Die Arminia hat schließlich noch etwas vor. Zum Nachlesen: Liveticker Arminia Bielefeld - Waldhof Mannheim

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