„Unser Pokal-Kapitel ist noch nicht beendet“: Arminia Bielefeld will Geschichte schreiben

Bielefeld. Eine schlechte Generalprobe bedeutet eine gute Premiere. Auf die Bewahrheitung dieser im Theater gültigen Weisheit dürfte auch der DSC Arminia hoffen, wenn er am Dienstag (20.45 Uhr) die große Fußballbühne betritt. Mit dem DFB-Pokal-Halbfinale gegen den Titelverteidiger und amtierenden Meister Bayer 04 Leverkusen bestreiten die Ostwestfalen das wohl öffentlichkeitswirksamste Spiel des zurückliegenden Jahrzehnts. Die Aufmerksamkeit reicht sogar bis nach Spanien, wo DSC-Co-Trainer Dani Jara dem renommierten Sportblatt Marca ein Interview zum anstehenden Halbfinale gab. Und auch in Ostwestfalen steigt das Kribbeln stündlich. &bdquo;Ich habe mir sagen lassen, dass die Leute schon im Arminia-Trikot die Brötchen holen gehen“, berichtete Cheftrainer Mitch Kniat. Für Dienstag hat die organisierte Fanszene zudem dazu aufgerufen, Schals und Fahnen aus den Fenstern zu hängen. An &bdquo;einem der größten Tage in der Vereinsgeschichte“ wolle man zeigen, &bdquo;dass Bielefeld hinter unserem Verein steht“. Außerdem ist erneut ein Marsch zur Alm geplant. Lesen Sie dazu: Vor dem Pokal-Halbfinale: Arminias Fanszene plant Fanmarsch zur Bielefelder Alm Dort messen sich die Arminen unter Flutlicht mit der absoluten Spitzenmannschaft von Starcoach Xabi Alonso, der allerdings auf die Leistungsträger Edmond Tapsoba (Oberschenkelverletzung) und Florian Wirtz (Innenbandverletzung im Sprunggelenk) verzichten muss. &bdquo;Sie haben 17 Nationalspieler. Das sieht man auch auf dem Platz“, erklärte Kniat. &bdquo;Es ist uns eine Ehre, dass wir gegen so eine Mannschaft und so einen Trainerkollegen antreten dürfen.“ Mit zu viel Demut oder gar Angst will Arminia allerdings nicht in die Partie gehen. &bdquo;Wer in so ein Spiel mit Angst geht, der sollte lieber zu Hause bleiben. Es wird eine richtige Herausforderung. Die können wir und mögen wir.“ Lesen Sie auch: &bdquo;Teilweise schon unfair“: Wie Arminia Bielefelds Trainer über Bayer Leverkusen denkt Arminia Bielefeld will zum Finale nach Berlin Sollte der DSC tatsächlich das Wunder schaffen, schriebe er Vereinsgeschichte. Erst drei Drittligisten haben es überhaupt ins Endspiel geschafft. Für Arminia wäre es sogar das erste Finale im Olympiastadion. Die bisherigen Teilnahmen an der Vorschlussrunde waren allesamt nicht von Erfolg gekrönt. In der Saison 2004/05 war der FC Bayern eine Nummer zu groß (0:2). Ein Jahr später war gegen Eintracht Frankfurt (0:1) Schluss. Vor ziemlich genau zehn Jahren scheiterte Arminia als Drittligist am VfL Wolfsburg (0:4). Nun soll es endlich für die Reise in die Hauptstadt reichen. &bdquo;Wir wollen unsere eigene Geschichte schreiben. Unser Pokal-Kapitel ist noch nicht beendet. Ich gehe davon aus, dass wir noch eine Seite schreiben. Das wäre dann historisch“, sagte Kniat selbstbewusst. Auf die große Fußballbühne: Arminia Bielefelds langer Weg ins Pokal-Halbfinale Der 39-Jährige ist sich allerdings im Klaren darüber, dass &bdquo;natürlich viel in unsere Richtung laufen muss“. In den Runden zuvor war das gegen Zweitligist Hannover (2:0) sowie die Bundesligisten Union Berlin (2:0), SC Freiburg (3:1) und Werder Bremen (2:1) der Fall. Gepaart wurde das nötige Quäntchen Glück jeweils mit herausragenden Leistungen der Arminen. Kniat verspricht, dass seine Schützlinge ebenso abliefern werden. &bdquo;Wir werden genauso gallig und gierig sein wie in den vergangenen Spielen. Jeder ist bereit, nach Berlin zu fahren.“ Arminia Bielefelds Schreck hat Leverkusener Vergangenheit Ein Armine, der in den Cupspielen regelmäßig zur Höchstform auflief, ist Sam Schreck. Insbesondere sein unermüdlicher Einsatzwille hat den 26-Jährigen in den großen Spielen für Arminia unverzichtbar gemacht und wird ihn auch gegen den Bundesligazweiten in die Startelf hieven. &bdquo;Wenn man seine Laufleistung sieht, ist er auf dem Platz wie zwei Spieler. Er ist einer derer, die auch weiterlaufen, wenn ihr Bein ab ist“, lobte Kniat. Schreck hat auch eine Verbindung zum kommenden Gegner. Zwischen 2016 und 2019 war der Mittelfeldspieler für Bayer 04 aktiv. Damals kam er allerdings vor allem im Nachwuchs zum Einsatz, verpasste den Durchbruch bei den Profis (zwei Einsätze). &bdquo;Ich bin dem Verein sehr dankbar. Sie haben mich ausgebildet und ich blicke auf eine schöne Zeit zurück“ Kontakt in die alte Heimat bestehe allerdings nur noch zum dritten Bayer-Keeper Niklas Lomb. Auch interessant: Was passiert, wenn Arminia den DFB-Pokal gewinnt? Fans singen schon von Europa Ausgetauscht hat sich Schreck im Vorfeld des Halbfinales mit Kai Havertz. Der Nationalspieler und Arsenal-Profi spielte mit dem Arminen gemeinsam in der Leverkusener Jugend. &bdquo;Ich habe mit ihm vergangene Woche telefoniert, als ich ihm zur Geburt seines Kindes gratuliert habe. Wir haben kurz über das Pokalspiel gesprochen und ich habe ihm gesagt, dass wir gewinnen werden“, sagte Schreck grinsend. In Bielefeld hätte wohl niemand etwas dagegen, wenn Arminia am 24. Mai die größtmögliche nationale Fußball-Bühne betreten würde. Arminias Mitch Kniat und Sam Schreck im Video-Interview

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