Zwei Pokalfinals an einem Tag? So planen die Verbände mit Arminia Bielefeld

Bielefeld. Funktionäre sind die Verwalter des organisierten Sports. Gerade hat der Weltsport mit Kirsty Coventry als frisch gekürte Chefin des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) eine neue Führungsfigur erhalten, auf die eine Menge Arbeit zukommen dürfte. Unter zu wenig Arbeit dürften die Ehrenamtlichen ein paar Etagen unterhalb des IOC auch nicht zu leiden haben. Allein der DSC Arminia Bielefeld sorgt dafür, dass die imaginären Auftragsbücher diverser Fußball-Gremien bestens gefüllt sind. Besonders seit der historischen DFB-Pokal-Halbfinalsensation am Dienstagabend gegen Bayer Leverkusen (2:1) dürften bei den Offiziellen die Köpfe rauchen. Denn für den 24. Mai hat der DSC derzeit gleich zwei Endspiele im Kalender stehen: das um den DFB-Pokal in Berlin und das um den Landespokal, das sich in den vergangenen Jahren durch die Einbettung in den sogenannten &bdquo;Finaltag der Amateure" zu einem besonderen TV-Ereignis entwickelt hat. An ein und demselben Tag werden alle Landespokal-Endspiele ausgetragen und live im Fernsehen gezeigt. Über die nun entstandene Terminkollision sagt Klaus Overwien, Pokalspielleiter beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW): &bdquo;So eine Situation hat es bislang noch nicht gegeben." Er sei sich aber sicher, dass es Lösungen im Sinne aller Beteiligten geben werde. Das Landespokalfinale mit Arminia-Beteiligung wird verlegt Im Fall des DSC Arminia, der im Endspiel um den Westfalenpokal auf den Sieger des noch auszutragenden Halbfinales zwischen den Regionalligisten SV Rödinghausen und SF Lotte (16. April, 19 Uhr) trifft, steht bereits fest: Das Landespokal-Finale wird nicht am 24. Mai ausgespielt, sondern verlegt. Auf der Internetseite des FLVW heißt es dazu: &bdquo;Das Endspiel um den Krombacher Westfalenpokal wird nicht im Rahmen des bundesweit ausgetragenen Finaltags der Amateure gespielt." Ein Ersatztermin steht zwar noch nicht fest. Es heißt aber, dass das Landespokalfinale erst nach dem DFB-Pokal-Endspiel ausgetragen werden soll. Hierzu werde Overwien laut Verbands-Homepage &bdquo;so schnell wie möglich Gespräche mit Arminia Bielefeld sowie Vertretern der beiden möglichen Finalgegner aufnehmen, um Alternativtermine zu finden". Zusätzlich erschwerend komme hinzu, dass die Bielefelder als derzeit Tabellenvierter der 3. Liga auch noch für die Teilnahme an den beiden Relegationsspiele in Frage kommen, die über den Aufstieg in die 2. Bundesliga entscheiden. Diese beiden Partien finden ebenfalls Ende Mai statt. Vorgesehen sind Freitag, 23. Mai (Hinspiel), und Dienstag, 27. Mai (Rückspiel). Die Relegation würde für Arminia alles noch stressiger machen Um den Terminstress und etwaige Wettbewerbsnachteile zu minimieren, stellte die Deutsche Fußball Liga (DFL) deshalb mit dem Mittwoch, 21. Mai (Hinspiel), und dem Mittwoch, 28. Mai, bereits zwei Alternativtermine für die Relegation zur Verfügung. Das eine Spiel mehr in der Mitte dieser einwöchigen Crunchtime, in diesem Fall das DFB-Pokalfinale, wäre allerdings gesetzt. Fest steht laut Spielordnung für die Relegation schon: &bdquo;Das Heimrecht im Rückspiel besitzt der Klub, der gemäß dem Spielplan der abgelaufenen Spielzeit weniger spielfreie Tage vor dem Hinspiel hatte." Demnach würde die mögliche wilde Jagd des DSC um den Aufstieg in die 2. Liga in der Schüco-Arena beginnen. Lesen Sie auch: 1:0 in Siegen: Arminia Bielefeld müht sich ins Westfalenpokal-Finale Team in zwei Finals am selben Tag – das gab’s noch nie Ob es für das Westfalenpokalfinale eine Einzelübertragung im TV geben wird, steht noch nicht fest. &bdquo;Wir haben beim WDR den Wunsch hinterlegt, diese Möglichkeit zu prüfen", sagt ein FLVW-Sprecher auf Anfrage dieser Redaktion. Wo das Endspiel um den Landespokal ausgetragen wird, ist ebenfalls noch offen. Da bei aller sportlichen Rivalität auch wirtschaftliche Aspekte eine Rolle spielen, dürfte wie schon im Vorjahr die Bielefelder Alm auch für den Gegner ein durchaus geeigneter Ort sein. Die Zuschauereinnahmen werden geteilt. Und da weder der SV Rödinghausen noch SF Lotte über ein auch nur ansatzweise vergleichbar großes Stadion verfügen, könnten sie durchaus ein Eigeninteresse daran haben, Arminia den Heimvorteil zu überlassen. Im Vorjahr fand das Finale zwischen dem DSC und dem SC Verl ebenfalls vor vollen Rängen in der Schüco-Arena statt. Bielefeld setzte sich mit 3:1 durch, qualifizierte sich damit für den DFB-Pokal und ebnete so den Weg für die nun anstehende Reise nach Berlin. Sollte Arminia das Endspiel in der Hauptstadt gewinnen, würde der Erfolg zwar den Einzug in die Europa League bedeuten, dem Klub aber kein automatisches Startrecht in der kommenden DFB-Pokalsaison sichern. Um in der nächsten Saison erneut in diesem Wettbewerb antreten zu dürfen, müsste Arminia einen der ersten vier Tabellenplätze in der 3. Liga belegen oder das Westfalenpokalendspiel für sich entscheiden.

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