Arminia Bielefelds Kania eiskalt vom Punkt – Boujellabs langes Warten hat ein Ende

Bielefeld. Drei Liga-Siege in Folge, das hat der DSC Arminia Bielefeld in der vergangenen Spielzeit genau einmal geschafft, im Oktober 2023. In dieser Saison, die insgesamt deutlich besser läuft als die vorherige, war ein dritter Dreier nacheinander noch nicht vorgekommen. Mit dem 4:1 gegen den VfB Stuttgart II haben die Schützlinge von Mitch Kniat diesen Auftrag jetzt erfüllt. Besser noch: Zusammen mit dem Pokaltriumph vom Dienstag sind die Bielefelder jetzt in vier Spielen in Folge siegreich. Auch das gab es in der Vorsaison, da allerdings nicht mit einem höherwertigen DFB- sondern mit einem Westfalenpokalspiel eingerechnet. Auf Statistiken gibt Trainer Mitch Kniat nicht so viel. Dass sein Team nach den bisherigen Pokal-Auftritten nie in der Liga gewinnen konnte, habe wohl eher an den schweren Gegnern – alles waren Auswärtsspiele – gelegen. &bdquo;Jetzt hatten wir ein Heimspiel und haben abgeliefert.“ Boujellab spielt nach vier Monaten wieder Kniat musste an seinem Kader Umbauarbeiten vornehmen, betont aber: &bdquo;Wir wollten das gar nicht zum Thema machen, dass wir ein paar Verletzte haben und ein paar Gesperrte, und dass wir eine Englische Woche hinter uns haben. Wir wollten einfach mit offenem Visier auf dem Gaspedal bleiben.“ Max Großer, der sich gegen Bremen eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte, lief nach Freigabe durch den Arzt auf, musste aber in der 67. Minute mit Problemen wieder vom Feld. &bdquo;Max hat Schwindel angegeben und darauf haben wir sofort reagiert. Das war vorher so abgemacht, falls wieder etwas in dieser Richtung auftaucht“, klärte der Trainer auf und brachte Nassim Boujellab. Lesen Sie auch: Arminia Bielefelds Trainer über Nassim Boujellab: &bdquo;Die Tür war für ihn nie zu“ Vier Monate sind es her, dass der 25-Jährige zuletzt in einem Pflichtspiel aufgelaufen war. Die Tür sei nie zu gewesen, hatte Kniat immer gesagt – und den Deutsch-Marokkaner dann doch wieder auf die Tribüne gesetzt. Boujellab diesmal als letzte Alternative? Auf der Bank saßen zu diesem Zeitpunkt mehrere Offensivspieler (Noah Sarenren Bazee, Mika Schroers, Merveille Biankadi, Isaiah Young) und einige Nachwuchsakteure (Max Lippert, Justin Lukas, Daniel Richter). Letzterer feierte später im Alter von 16 Jahren noch sein Ligadebüt. Kania als sicherer Elfmeterschütze &bdquo;Eine letzte Alternative gibt es bei uns nicht“, machte Kniat deutlich. &bdquo;Der Junge hat über Wochen sehr gut trainiert. Er hat sich das erarbeitet. Das war kein Belohnen oder ein Zuckerli. Er hätte auch schon eher seine Einsatzzeiten bekommen, aber dann war er einmal nicht bereit.“ Nicht bereit? &bdquo;Da müsst ihr ihn selber fragen. Er wird euch das gerne beantworten“, blieb der Coach geheimnisvoll. Nicht nur zurück auf dem Feld ist Julian Kania. Bei seinem Comeback in der Startelf, bedingt durch den Ausfall von Roberts Uldrikis, machte der Stürmer das, was er schon zweimal in dieser Spielzeit erfolgreich gemacht hatte: Er verwandelte vom Elfmeterpunkt. &bdquo;Ich habe die ersten zwei Elfmeter gegen Viktoria Köln und SC Freiburg auch schon getroffen. Solange ich keinen verschieße und auf dem Feld stehe, sagt auch keiner was dagegen, wenn ich die wieder schieße.“ Lesen Sie auch: Löst Julian Kania bei Arminia Bielefeld ein altes Problem? Eine offensichtliche Arminia-Baustelle der Vorsaison – fünf von acht Liga-Elfmetern wurden verschossen – ist mit Kanias Kaltschnäuzigkeit vom Punkt aktuell geschlossen. &bdquo;Ich hatte schon mitbekommen, dass in der vergangenen Saison die Quote nicht so gut war.“ Arminia will Serie gegen SC Verl ausbauen Zu Beginn des Jahres hatte Kania zweimal für 90 Minuten auf der Bank geschmort. Jetzt wird er gebraucht. Auch die Spieler ohne Einsatzzeit zögen im Training voll mit, hatte Kniat immer versichert. Kania wurde der Öffentlichkeit allerdings vorenthalten. Unter dem Eindruck der jüngsten Erfolge stellte der 23-Jährige nach dem Stuttgart-Spiel seine Vorzüge in den Vordergrund: &bdquo;Ich habe in meinen 20 Minuten gegen Aue getroffen, dann in den fünf Minuten gegen 1860 München. Natürlich freut es mich auch, wenn ich wieder von Beginn an ran darf.“ Kania weiß um seine Chance: &bdquo;Jeder wünscht sich, dass man spielt. Aber man wünscht natürlich keinem Mannschaftskameraden und auch keinem Gegner was Schlechtes. Ich hoffe, dass Roberts schnellstmöglich zurückkommt. Ich hoffe, dass ich weiterhin treffe“, fasst er zusammen. Wird Arminias Serie weitergehen? Am kommenden Samstag (16.30 Uhr) geht es zum SC Verl. &bdquo;In den anstehenden Wochen dürfen wir nicht weniger machen, sondern müssen eher noch einmal eine Schippe drauflegen, damit das, was wir bis jetzt erreicht haben, anhält“, fordert Kniat.

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