Köster und Zeigler: Zwei Kult-Journalisten erleben Arminias Pokal-Sensation

Bielefeld. Das klang doch mal nach einem Plan: &bdquo;Wir werden vorher zusammen ein Bier trinken, und ich möchte dir ein paar touristische Tipps geben. Wir könnten in den Tierpark Olderdissen gehen. Dann gibt es einen wunderschönen Marsch zur Alm vom Siegfriedplatz durch die Rolandstraße. Du siehst im Hintergrund schon die Flutlichter, weil es ja ein Abendspiel ist“, hatte Philipp Köster, Chefredakteur des Fußballmagazins &bdquo;11 Freunde“, seinem Kumpel Arnd Zeigler, Kult-Moderator der Sendung &bdquo;Zeiglers wunderbare Welt des Fußballs“, in ihrem gemeinsamen Podcast &bdquo;Zeigler und Köster“ vorgeschwärmt. Köster, in Bielefeld aufgewachsen und bekennender DSC-Fan, und Zeigler, gebürtiger Bremer und Stadionsprecher des SV Werder, hatten sich verabredet, um das DFB-Pokal-Viertelfinale ihrer Herzensklubs live mitzuerleben. Aber: &bdquo;Wir haben beschlossen, einfach um unsere gute zwischenmenschliche Phase fortzusetzen, das Pokalspiel getrennt zu schauen“, hatte Köster augenzwinkernd verkündet. Arnd Zeigler hatte ergänzt: &bdquo;Wir hätten mit Sicherheit lustige Aufnahmen während des Spiels gemacht. Aber genau da haben wir beide keine große Lust mehr drauf. Wir wollen beide das Spiel in Ruhe gucken. Das ginge nicht, wenn wir nebeneinander auf der Pressetribüne sitzen würden.“ Arminias 1:8 als traumatische Erinnerung &bdquo;Traumatisierende Erinnerungen“ habe er, erzählte Köster im Gespräch mit dieser Redaktion. Im Jahr 2007 hatte er mit Zeigler in Bremen ein 8:1 des SV Werder gegen den DSC verfolgt. Da der Arminia-Fan heuer die kleine – wie sich herausstellen sollte aber völlig absurde – Befürchtung hatte, im Pokal-Duell 3. Liga gegen Bundesliga könne sich unter Umständen auch der Favorit durchsetzen, hatte er beschlossen: &bdquo;Ich halte es nicht aus, Arnd neben mir jubeln zu sehen.“ Lesen Sie auch: &bdquo;Absoluter Wahnsinn“: So erlebten Arminia-Fans die Pokalsensation in Bielefeld Also saß Zeigler irgendwo auf der Osttribüne, während Köster im Laufe des Spiels von der Presse- auf die Südtribüne tigerte. Man schickte sich Sprachnachrichten. &bdquo;Irgendwann habe ich nur noch gurgelnde Laute von Arnd gehört. Nur der Anschlusstreffer hat noch einmal kurz die Lebensgeister in ihm geweckt“, erinnert sich Köster, der nach dem 2:1 für Arminia noch mit dem Bremer telefonierte. Wenn schon das verabredete Sightseeing nicht zustande kommt und auch die Partie nur getrennt verfolgt werden kann, dann wäre selbstverständlich ein gemeinsames &bdquo;Vorglühen“ angezeigt gewesen. Doch Köster hetzte zunächst alleine vom &bdquo;Siggi“ zum Stadion. &bdquo;Arnd hat den Fehler gemacht, über die Stapenhorststraße nach Bielefeld rein zu wollen.“ Der Bremer musste per Handy in einen sicheren Hafen gelotst werden. Bier in der Küche von Ansgar Brinkmann Der Kultmagazin-Chef und der Kult-Moderator liefen schließlich passenderweise bei einem Kult-Fußballer ein. In der Küche von Ansgar Brinkmann, der in der Nähe des Stadions wohnt, gab es das erste Bier. Dann ging es gemeinsam bis vor die &bdquo;Süd“. Köster verriet: &bdquo;Arnd fand das ganze Ambiente sehr nett. Und wenn zwei Fanszenen es, wie in diesem Fall, wollen, dann lässt sich feststellen, dass die Schüco-Arena auch ein ganz besonderes Stadion ist.“ Ob Köster nach dem – aus seiner Sicht – erfolgreichen Abend noch gemeinsam mit Brinkmann zur Party ins Café Europa gepilgert war, lässt sich nicht abschließend verifizieren. Bilder aus der Disko postete der in Berlin lebende Journalist mit dem Kommentar &bdquo;und jetzt gleich rüber mit Ansgar ins McDonalds“. Die Aufnahmen seien ihm aber zugespielt worden, sagte er später. Lesen Sie auch: &bdquo;Spiel meines Lebens“: Wörl und Arminia sind im siebten Fußball-Himmel Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von CAFE EUROPA (@cafe_europa_bi) Die nächste Verabredung der beiden Fußballverrückten auf der Alm steht schon: &bdquo;In der Bundesliga“, sagt Köster lachend und fügt hinzu: &bdquo;Ich habe da einen Zweijahresplan.“ Dann klappts vielleicht auch mit einem Besuch in Olderdissen (Köster: &bdquo;ein Tierpark für alles Vergängliche“) und dem &bdquo;Vernichten eines Strahlenkoffers“ – ein früher zehn- inzwischen aber nur noch achtflaschiges Gebinde einer bekannten ostwestfälischen Brauerei. Klingt nach einem Plan.

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