„Manchmal ist Fußball so einfach“: Arminia-Angriff überragt mit eiskalter Effizienz

München. Ein Fußball-Spiel ganz im Zeichen der Arminia-Offensive: Das hat in dieser Saison absoluten Seltenheitswert. Beim ungefährdeten 3:0-Auswärtserfolg gegen den TSV 1860 München passte im Bielefelder Angriff endlich einmal vieles zusammen. Die Stürmer überzeugten in der bayrischen Landeshauptstadt mit Effizienz, zwei Neuzugänge feierten ihre Tor-Premiere und insbesondere Roberts Uldrikis erwischte einen echten Sahnetag. Den Anfang machte im ausverkauften Stadion an der Grünwalder Straße allerdings nicht der Lette – obwohl er seine Füße maßgeblich mit im Spiel hatte –, sondern ein anderer Neu-Armine. Nach 36 zähen Minuten, in denen sich die Arminen gegen die &bdquo;Löwen“ äußerst schwertaten, löste Joel Grodowski den Knoten mit dem Führungstor. &bdquo;Ein langer Ball, Roberts macht ihn fest, tiefer Laufweg und Tor“, fasste der 27-Jährige die Szene im Nachgang zusammen. &bdquo;Manchmal ist Fußball so einfach.“ Der Treffer war eine Co-Produktion der beiden Wintereinkäufe. Uldrikis hatte einen langen Abschlag von Keeper Jonas Kersken zunächst schön verarbeitet und dann sehenswert hinter die Abwehr der Sechziger und in den Lauf von Grodowski gehoben. Der behielt vor Marco Hiller die Übersicht und lupfte den Ball zum 1:0 ins Netz. &bdquo;Das Tor war wie gemalt. Wir haben es genau so trainiert“, lobte Cheftrainer Mitch Kniat. Arminia-Torschütze widmet Treffer seiner Frau Es war der erste Treffer für Grodowski im schwarz-weiß-blauen Trikot, seit er Ende Januar von Erzrivale Preußen Münster nach Ostwestfalen gewechselt war. Obwohl er bei seinen bisherigen Einsätzen nicht überzeugen konnte und in Sandhausen Großchancen kläglich versiebte, habe er sich keinen Druck gemacht. &bdquo;Ich habe ein bisschen Zeit gebraucht, um in der neuen Mannschaft anzukommen.“ Weniger Geduld hatte dagegen die Ehefrau des Offensivspielers. &bdquo;Meine Frau hat zu Hause schon gemeckert und gefragt: Wie sieht es denn mal wieder aus mit einem Tor? Der Treffer war für sie.“ Als Entschädigung gab es dann noch den Babybauch-Jubel – das Paar erwartet im August ein Kind – obendrauf. Trotz alledem war Grodowski auf Giesings Höhen an diesem Abend nicht der Hauptdarsteller. Diese Rolle gebührte Uldrikis. Der 26-Jährige bereitete nicht nur ein Tor vor, sondern erzielte das vorentscheidende 2:0 selbst. Nach Zuspiel von Lukas Kunze versenkte er den Ball in der Schlussphase per Flachschuss unten links im Netz. Die Bielefelder boten gegen biedere &bdquo;Löwen“ über weite Strecken zwar nur fußballerische Magerkost, erzielten aber in den richtigen Momenten die Tore. Auch für Uldirkis war es der Premierentreffer für Arminia. &bdquo;Für Stürmer sind solche Statistiken natürlich immer schön, aber ich betrachte vielmehr meine gesamte Leistung. Wenn ich treffe, ist da natürlich schön, aber wenn ich meinem Team auch so helfen kann, ist das genauso schön“, gab er bescheiden zu Protokoll. Arminia-Trainer sieht sich in seinem Urteil bestätigt Der gebürtige Rigaer hatte wie Grodowski in Sandhausen etliche Chancen liegen lassen, was zu der Befürchtung Anlass gab, er könne den Null-Tore-Fluch von André Becker und Jeredy Hilterman fortführen. Uldrikis nahm es gelassen. &bdquo;Sandhausen war ein verrücktes Spiel. Da war es der Tag des Torhüters. Heute war es mein Tag.“ DSC-Coach Kniat, der sich zuletzt Fragen gefallen lassen musste, warum Uldrikis und nicht Toptorschütze Julian Kania in der Startelf stand, sah sich in seiner Beurteilung seiner Angreifer bestätigt. &bdquo;Man hat gesehen, was ich über Rob gesagt habe: Er kann die Bälle gut festmachen und ablegen, aber vor allem ist er ein Torjäger. Das alles hat er gezeigt.“ Kania sei &bdquo;eiskalt, wenn das Spiel hintenraus ruhiger wird. Dann ist er überragend und macht die Dinger“. So auch in München. In der Nachspielzeit zog der 23-Jährige einen 40-Meter-Sprint an und chippte den Ball lässig zum 3:0 ins Tor. Es war sein achter Saisontreffer. &bdquo;Ein wirklich gutes Spiel für die Jungs vorne drin“, freute sich Uldrikis. Arminia-Stürmer ist Pokal-Experte Mit dem zweiten Sieg nacheinander im Rücken richteten sich die Gedanken des lettischen Nationalstürmers bereits auf Dienstagabend (20.45 Uhr). Dann ist der Bundesligist Werder Bremen, der am Freitagabend mit 0:5 beim SC Freiburg unterlag, zum DFB-Pokal-Viertelfinale in der Schüco-Arena zu Gast. Für Cup-Wettbewerbe ist Uldrikis gewissermaßen Experte, kam bei seinen bisherigen Stationen immer auf gute Quoten in den nationalen Pokalwettbewerben. &bdquo;Ich habe in der Schweiz im Halbfinale getroffen und in den Niederlanden auch“, berichtete er. Den Arminia-Fans würde fürs erste auch ein Tor im Viertelfinale genügen.

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