Kommentar

Glück? Zufall? Hinter Arminia Bielefelds Pokal-Erfolgen steckt System

Wieder ein höherklassiger Gegner. Wieder kein Gegentor. Wieder eine Runde weiter. Arminias DFB-Pokal-Erfolge gegen Union Berlin und Hannover 96 sind kein Zufall, sagt unser Autor.

Matchplan voll aufgegangen: Arminia-Trainer Mitch Kniat | © Teresa. Kroeger

Dirk Schuster
01.11.2024 | 01.11.2024, 14:13

Bielefeld. Erst ein 2:0 gegen einen ambitionierten Zweitligisten (Hannover 96). Jetzt ein 2:0 gegen einen ambitionierten Erstligisten (Union Berlin). Arminia Bielefelds erneuter Höhenflug im DFB-Pokal findet auch weit über Ostwestfalens Grenzen hinaus große Anerkennung. Zu Recht.

Auffällig ist: Beide Triumphe waren nicht dem Zufall geschuldet. Es steckte System dahinter. In der Fangemeinde des DSC wird nun die Frage diskutiert, warum die Arminen im Pokal eigentlich anders spielen als in der Liga.

Doch tun sie das wirklich? Oder ist es nicht vielmehr so, dass die Stärken der Ostwestfalen im Pokal bisher einfach besser zur Geltung kommen als in den allermeisten Ligaspielen. Gegen die Klubs aus einer höheren Klasse war neben hoher Lauf- und Zweikampfbereitschaft vor allem eine gute Organisation und defensive Stabilität gefordert. Arminia hat diesbezüglich abgeliefert – genau so, wie man es aus der Liga gewohnt ist. Anders als in der Meisterschaft kann es sich der DSC als Pokal-Underdog aber erlauben, das Spiel mit dem Ball überwiegend dem Gegner zu überlassen.

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Arminia-Trainer Kniat hat recht behalten

Wenn die Widersacher auf der Alm aber nicht Hannover 96 oder Union Berlin heißen, sondern Borussia Dortmund II oder SC Verl, ist jedoch nicht nur die eigene Herangehensweise, sondern auch die Erwartungshaltung des Publikums eine ganz andere.

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Mitch Kniat hatte im Vorfeld des Berlin-Spiels erklärt, dass sich seine Mannschaft mit dem Bundesligisten im Spiel gegen den Ball mindestens auf Augenhöhe befinde. Eine knackige Aussage des Arminia-Trainers. Doch Kniat, dessen Matchplan komplett aufging, sollte recht behalten.

Wenn es ihm jetzt noch gelingt, das Spiel mit dem Ball weiter zu verbessern, können Träume in Erfüllung gehen – nicht nur im Pokal.