Diese Männer ersteigerten einen Platz neben Arminia-Legende Fabian Klos

Bielefeld. Wenn am Samstagnachmittag um 15.30 Uhr Fabian Klos bei seinem Abschiedsspiel ein letztes Mal in der Schüco-Arena aufläuft, geht besonders für zwei Menschen ein Traum in Erfüllung. Denn neben zahlreichen Wegbegleitern und Freunden wie Stefan Ortega oder Weltmeister Chris Kramer stehen am Samstag auch Guido Lohmann (52) und Valentin Scharf (29) auf dem Platz. Sie haben in einer Auktion den Zuschlag bekommen, mit der Arminia zwei offene Kaderplätze für das Team &bdquo;Bundesliga & Friends“ versteigerte. Scharfs Wohnort bringt dabei einen außergewöhnlichen Zufall mit sich: Der gebürtige Meller lebt seit 2014 im zweieinhalb Autostunden entfernten Gifhorn – jener niedersächsischen Kreisstadt, in der Fabian Klos das Licht der Welt erblickte und erste Erfahrungen im Fußball sammelte. Zu Scharfs Geburtstag im letzten Jahr habe der selbstständige Unternehmer sogar eine Grußbotschaft von Klos erhalten, organisiert von einer Kollegin, die das Umfeld der Arminia-Legende gut kenne. Doch Scharfs Vorliebe für Arminia sei weit vor seinem Umzug nach Gifhorn entstanden: &bdquo;Mein Onkel hat früher direkt neben der Alm gewohnt. Dadurch kam auch mein erster Stadionbesuch zustande. Damals spielte noch Artur Wichniarek im Sturm“, erzählt er. 4.001 Euro für Platz beim Klos-Abschiedsspiel Als Scharf die Auktion für den Kaderplatz beim Abschiedsspiel im Internet sah, habe er sich schnell entschlossen, mitzubieten. &bdquo;Ich habe mir mein Spaßkonto angeschaut und gedacht: Das Geld könnte reichen“, sagt er. Seine Schmerzgrenze von 5.000 Euro sollte Scharf nicht überschreiten müssen: Am Ende zahlte er 4.001 Euro. &bdquo;Ich finde es cool, dass der Erlös an das Kinderkrebsprojekt Fruchtalarm gespendet wird“, sagt er. Lesen Sie auch: Arminia-Legende Klos vor Abschiedsspiel: &bdquo;Einer wird schon einen Ball reinlassen“ Besondere Ziele auf dem Platz habe der Hobbyfußballer nicht: &bdquo;Ich möchte das Erlebnis einfach genießen“, sagt er. Dabei zuschauen werden ihm seine Familie und Freunde. Seine Großeltern, die nicht im Stadion sein können, werden das Spiel live von zu Hause verfolgen: &bdquo;Ich zeige ihnen dafür vorher, was ein Livestream ist und wie das funktioniert“, sagt er. Abseits des Platzes habe Scharf ein festes Vorhaben: &bdquo;Ich möchte mit Fabian Klos zusammen unbedingt einen Shot trinken“, sagt er und kündigt an, ein entsprechendes alkoholisches Getränk mitbringen zu wollen. Freunde sammeln Geld für Auktion Für den zweiten Mitspieler, Guido Lohmann, kam die Teilnahme am Abschiedsspiel überraschend: &bdquo;Ich habe die Auktion im Internet gesehen und meinem Bruder davon erzählt. Erst wollte ich mitbieten, doch das aktuelle Gebot lag bereits bei über 2.500 Euro – das war mir zu viel“, erzählt Lohmann. Während er die Auktion schon fast vergessen hatte, habe sich sein Bruder mit Freunden zusammengetan, um Geld zu sammeln. &bdquo;Die müssen sich gedacht haben: Der ist so arminiaverrückt, das müssen wir ihm ermöglichen!“, sagt Lohmann. Das Vorhaben sollte aufgehen: &bdquo;Am Sonntagabend rief mein Bruder an und sagte mir, dass ich dabei bin.“ Lohmann habe sein Glück kaum glauben können und habe vor Freude direkt seinen zweieinhalbjährigen Sohn auf den Arm genommen. Für ihn gehe mit der Teilnahme ein Kindheitstraum in Erfüllung. Video: Fabian Klos im Interview über sein Abschiedsspiel Lohmann spielte in der Arminia-Jugend Schon als Vierjähriger habe Lohmann zum ersten Mal ein Spiel von Arminia live im Stadion gesehen: &bdquo;Ich stand auf einem Styroporblock, um überhaupt etwas zu sehen“, erinnert er sich. Als Kind habe Lohmann für den DSC-Nachwuchs gespielt und sogar ein Jugendspiel in der Schüco-Arena bestritten. Doch das große Talent habe ihm immer gefehlt: &bdquo;Irgendwann hat man mir gesagt: Du kannst bestimmt viele Dinge besser als Fußballspielen“, sagt er mit einem Lachen. Lesen Sie auch: Das müssen Fans zum Abschiedsspiel von Arminia-Legende Fabian Klos wissen Für das Abschiedsspiel habe sich Lohmann etwas Besonderes vorgenommen: &bdquo;Ich will Fabian Klos einen auflegen.“ Doch dafür müsse einiges zusammenlaufen: &bdquo;Irgendwie muss erst einmal der Ball zu mir kommen. Und dann muss ich das Glück haben, dass der Ball überhaupt bei Klos landet“, scherzt der Kaufmann. Schon das Warmmachen und das Platznehmen auf der Bank seien für Lohmann Höhepunkte genug. Einen konkreten Wunsch habe er dennoch: &bdquo;Ich würde gerne nach dem Spiel meinen Sohn auf dem Platz in den Arm nehmen“, sagt er. Ganz so, wie es Klos nach seinen Alm-Auftritten immer tat.

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