
Aspach. Arminia Bielefeld ist nach dem starken Saisonstart aus dem Tritt gekommen. Am Dienstagabend verlor der DSC beim VfB Stuttgart II bereits sein zweites Drittligaspiel in Folge. Die Ostwestfalen boten eine ihrer enttäuschendsten Leistungen seit langem und waren den jungen Schwaben in praktisch allen Belangen unterlegen.
„Wir haben die entscheidenden Zweikämpfe nicht gewonnen oder gar nicht bestritten. So haben wir Stuttgart II ins Rollen gebracht. Das war eine absolut verdiente Niederlage. Das ist natürlich ein Rückschlag, wirft uns aber nicht um“, sagte Arminia-Trainer Mitch Kniat.
Der DSC-Coach schenkte zu weiten Teilen jener Mannschaft das Vertrauen, die er auch schon bei der unglücklichen 0:1-Niederlage am vergangenen Samstag gegen den TSV 1860 München aufgeboten hatte. Der 38-Jährige nahm lediglich eine Änderung vor. Anstelle von Isaiah Young begann in Mika Schroers ein anderer Neuzugang auf der linken Außenstürmerposition.
Ganz anders der Gastgeber: VfB-Coach Markus Fiedler veränderte sein Team nach der krachenden 0:4-Klatsche zuletzt beim FC Energie Cottbus auf gleich sechs Positionen.
500 Arminia-Fans begleiten die Mannschaft
Auf den Rängen in der „Wir-machen-Druck-Arena“ herrschte, abgesehen vom Gästeblock und vom Ehrengastbereich, gähnende Leere. Rund 500 Fans begleiteten die Bielefelder nach Aspach, wo die VfB-Reserve seit ihrem Aufstieg im Sommer ihre Heimspiele austrägt. Und das nebenbei bemerkt bisher überaus erfolgreich (mittlerweile zehn Punkte aus den ersten vier Partien).
Die SG Sonnenhof-Großaspach, ein Ex-Drittligist, der eigentlich in der heimeligen Spielstätte zu Hause ist, spielt mittlerweile in der Oberliga Baden-Württemberg und belegt hier aktuell den zweiten Tabellenplatz.
Von Platz zwei, der zum Aufstieg in die 2. Liga berechtigen würde, waren die Arminen bereits nach 13 Minuten Spielzeit in Aspach ziemlich weit entfernt. Denn nach einem Foul von Joel Felix gab es einen Freistoß für die Platzherren genau von der Strafraumkante. Wahid Faghir nahm Maß und traf mit Schmackes sehenswert ins rechte Eck.
Armine Wörl trifft nur die Querlatte
Zuvor hatten die Arminen bereits zweimal die ganz große Gelegenheit, selbst in Führung zu gehen. Erst scheiterte Marius Wörl mit einem Fernschuss an der Querlatte (8.). Dann zögerte André Becker nach feinem Zuspiel von Schroers zu lange beim Abschluss. VfB-Torwart Stefan Drljaca war von Becker bereits umkurvt worden, doch Stuttgarts Verteidiger Ramon Hendriks rettete in letzter Sekunde (10.) für seinen geschlagenen Schlussmann.
Als wesentlich effizienter erwies sich der Gastgeber. Denn Benjamin Boakye sorgte in der 31. Minute dafür, dass auf der Anzeigetafel unter „Dorf“ die 2 aufleuchtete, während unter „Gast“ weiterhin die 0 stand.
Vorausgegangen war dem Treffer ein strittiger Zweikampf zwischen Stuttgarts Olivier und Arminia-Verteidiger Louis Oppie. Der DSC-Profi blieb am Boden liegen, Olivier behauptete sich, spielte auf Boakye, der nach schönem Doppelpass mit Raimund vollendete. Zum ersten Mal in dieser Saison hatte DSC-Keeper Kersken in einem Spiel damit mehr als einmal hinter sich greifen müssen.
Stuttgart noch vor der Pause mit Chance auf 3:0
In der Nachspielzeit bot sich der VfB-Reserve sogar die Möglichkeit, auf 3:0 zu stellen. Doch Maximilian Großer klärte Boakyes Schuss per Kopf zur Ecke (45.+1).
Dann war Pause. Die Arminen hatten im ersten Durchgang mit den schnellen, zielstrebigen Schwaben ihre liebe Müh und Not. Stuttgarts Sportvorstand Fabian Wohlgemuth und Ex-VfB-Profi Christian Gentner, Leiter der Lizenzspielerabteilung, fühlten sich auf der Tribüne, auf der auch Rüdiger Rehm (Ex-Trainer der Arminia und der SG Sonnenhof-Großaspach) saß, bestens unterhalten.
Und es ging munter weiter. Nachdem zunächst Schroers, der nach der Auswechslung von Becker (46.) eine Art Mittelstürmer gab, nach Vorarbeit von Wörl den möglichen Anschlusstreffer liegen ließ (52.), schlug die U21 des VfB ein drittes Mal eiskalt zu. Malanga durfte 70 Meter ungestört über den Platz laufen, um seinen Konter aus 16 Metern abzuschließen (68.). Es war der Schlusspunkt.