Arminia gegen VfB Stuttgart II: Ohne Angst vor zu viel Sturm und Drang

Bielefeld. Die Kleinen wollen den Großen bekanntlich immer nacheifern. Das sind keine guten Nachrichten für den DSC Arminia Bielefeld, der am Dienstag beim VfB Stuttgart II (Anstoß 19 Uhr) antreten muss. Wenn sich der Stuttgarter Nachwuchs nämlich an seinen Bundesliga-Profis orientiert, dann wird die Reise für die Arminen ungemütlich. Der &bdquo;große“ VfB zeigte am vergangenen Sonntag, wie man im Ländle gastierende Westfalen nach allen Regeln der Kunst auseinandernimmt. Der 5:1-Triumph gegen Borussia Dortmund dürfte auch die Stuttgarter Reserve beflügeln. Einen Anschub von außen scheint der Aufsteiger dabei derzeit gar nicht zu benötigen. Die Schützlinge von Trainer Markus Fiedler haben sich in der dritten Liga längst akklimatisiert, auch wenn es am vergangenen Samstag gerade eine 0:4-Klatsche in Cottbus gab. Auswärts ist aber auch nicht das Terrain der Mannschaft, deren Heimspiele man problemlos mit dem Zusatz &bdquo;sogenannte“ verbinden darf. Für die Stuttgarter Reserve gibt es im mit den Hügeln des Neckartals verschmolzenen Stadtgebiet kein drittligataugliches Stadion. Also muss die zweite Mannschaft ausweichen – weit ausweichen. Fast 33 Kilometer sind es bis nach Großaspach, wo die &bdquo;WirmachenDruck-Arena“ steht. Dort empfangen die Schwaben ihre Gäste vor durchschnittlich 2.800 Fans (mehr als 6.000 waren gegen 1860 München da, gegen Wiesbaden kamen 1.300 und gegen Ingolstadt keine 1.000). Es gibt kein ungeschlagenes Team mehr Der Mannschaft mit dem zweitniedrigsten Zuschauerschnitt und dem geringsten Durchschnittsalter der Liga (20,6 Jahre) ist die Kulisse offenbar egal. In drei Heimspielen holte sie zwei Siege und ein Unentschieden. Der VfB ist das aktuell drittbeste Heimteam der Liga. Mit dieser Statistik dreht sich die Geschichte aber auch für die Bielefelder zum Positiven. Denn die Arminia hat eine ebenso gute Bilanz vorzuweisen: Platz drei in der Auswärtstabelle. Mit zwei Siegen gegen Cottbus und Aue und einem Remis in Essen blieben die Ostwestfalen im fremden Stadion bislang unbesiegt. Lesen Sie auch: Noten für Arminia: Der Treffer geht nicht auf Torwart Kerskens Kappe Nach dem bitteren 0:1 zu Hause gegen 1860 München ist Arminias Serie ohne Niederlage jedoch gerissen. Weil auch Wiesbaden verlor, gibt es in der 3. Liga kein ungeschlagenes Team mehr. Alle Beteiligten des DSC versicherten, dass die kurze Phase bis zum nächsten Liga-Spiel willkommen sei. Man wolle sofort wieder auf die Erfolgsspur zurückkehren. Um das zu bewerkstelligen, muss der DSC wieder Tore schießen. Was beim 3:1 in Aue gelang – und von nicht wenigen schon als geplatzter Knoten verstanden wurde – wurde gegen die &bdquo;Löwen“ wieder zum Problem. &bdquo;Der Prozess der Torabschlüsse läuft schon seit der vergangenen Saison. Wir haben inzwischen den Vorteil, Situationen zu schaffen, in die wir im vergangenen Jahr gar nicht gekommen sind. Jetzt fehlen die letzten fünf oder zehn Prozent, die wir verbessern müssen. Ich hoffe, dass wir das bis Dienstag schon geschafft haben“, sagte Mitch Kniat. Sarenren Bazee noch im Aufbautraining Einer, der das Trefferkonto aufstocken soll, fährt gar nicht mit zum VfB II. Noah Sarenren Bazee trainiert nach seiner Muskelverletzung im Oberschenkel zwar schon wieder locker, doch für einen Einsatz scheint das Risiko noch zu hoch. Auch für Nassim Boujellab, Semi Belkahia und Jeredy Hilterman wird noch kein Einsatz geplant. Das eigene Spiel durchziehen, auch wenn man auf einen Gegner trifft, der der Partie mit viel Sturm und Drang seinen Stempel aufdrücken wird. Kniat weiß: &bdquo;Man kann sich auf die Spieler gar nicht vorbereiten. Die haben schon 25 oder 30 Spieler eingesetzt. Sie rotieren sehr viel. Es ist eine typische U-Mannschaft, die über ihre Schnelligkeit kommt. Das Fitnesslevel ist top. Das wird ein komplett anderes Spiel als gegen 1860 München.“ Zwischen 2011 und 2015 gab es bereits sechs Treffen in Liga drei. Dreimal siegten die Westfalen, zweimal holten die Schwaben einen Dreier. Historisch gesehen setzte sich dabei bisher die Auswärtsstärke durch. Von drei Gastspielen gewann der DSC zwei. Insgesamt ist der DSC drei Tage auf Achse Es wird eine zähe Woche für die Arminia-Profis, die bereits am Montag nach Baden Württemberg aufbrechen, am Dienstagabend das Spiel bestreiten und am Mittwoch noch ein Training im Ländle absolvieren, bevor es wieder in die Heimat geht. Vorteil ist, dass erst am späten Sonntagabend (19.30 Uhr) das Derby gegen den SC Verl auf dem Programm steht, die Pause also maximal lang ist.

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