Manipulationsvorwürfe erschüttern Fußball: So reagieren die OWL-Klubs

Ostwestfalen-Lippe. Im deutschen Fußball stehen einem Bericht der &bdquo;Hamburger Morgenpost“ zufolge 17 Spiele unter Manipulationsverdacht. Demnach könnten in den vergangenen zwei Jahren Partien aus der 3. Liga, zwei Regionalligen und mehreren Oberligen zum Zweck des Wettbetrugs beeinflusst worden sein. Der Deutsche Fußball-Bund wisse laut &bdquo;Mopo“ von dem Verdacht und nehme diesen &bdquo;sehr ernst“. Im betroffenen Zeitraum spielten auch der DSC Arminia Bielefeld und der SC Verl in der 3. Liga. Beide Klubs könnten also in irgendeiner Form von möglichen Manipulationen betroffen gewesen sein, ohne dabei zwangsläufig eine aktive Rolle gespielt zu haben. Denkbar wäre, unbewusst an einem beeinflussten Spiel teilgenommen zu haben oder indirekt in der Tabelle durch Ergebnisse anderer Partien betroffen gewesen zu sein. Die zwei betroffenen Regionalligen wurden nicht näher benannt. Fünf 4. Ligen gibt es in Deutschland, die sich in die Regionalligen Nord, Nordost, West, Südwest und Bayern aufteilen. In der West-Staffel spielen mit dem FC Gütersloh, dem SC Wiedenbrück, dem SV Rödinghausen und dem SC Paderborn II vier Mannschaften aus OWL. Auffällige Fehlentscheidungen und schwere Patzer von Spielern Der DFB zweifle daran, dass Fußballspiele für das Eintreffen eines exakten Ergebnisses manipuliert werden können. In den betroffenen Partien soll es teilweise auffällige Fehlentscheidungen der Schiedsrichter oder schwere Patzer von Torhütern und Abwehrspielern gegeben haben. Helmut Delker, Vorstandsmitglied des Regionalligisten FC Gütersloh, betont: &bdquo;Davon habe ich noch nichts gehört und bei uns hat sich auch niemand gemeldet. Als Verein hofft man bei diesem Thema immer, dass man charakterlich einwandfreie Spieler in seinen Reihen hat. Und beim FC Gütersloh gehe ich davon aus, dass dies so ist.“ Ex-Armine Thomas Stratos ist mittlerweile Trainer in Wiedenbrück und zeigt sich überrascht: &bdquo;Ich habe gedacht, dass Manipulation von Fußballspielen in der heutigen Zeit gar nicht mehr möglich wäre. Es wird so viel kontrolliert und auch auf alles geschaut auf dem Platz, dass ich mir nicht hätte vorstellen können, dass das noch jemand macht. Zumal man mittlerweile alles auf Video hat. Früher wurden die Regionalliga-Spiele nicht aufgenommen, heute ist das anders.“ Bei den 17 Partien sollen Informationen über die zu erwartenden Spielergebnisse im Darknet verkauft worden sein. So konnten womöglich hohe Wettgewinne erzielt werden. Entsprechende Chatverläufe sollen die kriminellen Deals belegen. Mitteilung vom DFB über den Bericht im Vorfeld Welche Spiele genau unter Verdacht stehen, soll aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht öffentlich werden. Der &bdquo;Mopo“ zufolge hat der für die Überwachung von Sportwetten zuständige DFB-Partner bei Stichproben bislang keine Auffälligkeiten festgestellt. Lesen Sie auch: Sorge über Glücksspielwerbung bei den Öffentlich-Rechtlichen Raimund Bertels, Vorstand Sport des SC Verl, erklärte: &bdquo;Wir hatten im Vorfeld vom DFB eine Mitteilung bekommen, dass ein entsprechender Artikel in der ’Hamburger Morgenpost’ erscheinen wird. Ich habe den Bericht gelesen und war ziemlich überrascht. Jetzt müssen wir abwarten, was die Ermittlungen ergeben. Ich kann diesbezüglich allerdings nicht zur Aufklärung beitragen, da ich absolut keine Ahnung habe, welche Partien betroffen sein könnten.“ Oliver Zech, Sportlicher Leiter des SC Wiedenbrück und ehemaliger Spieler von Arminia II, glaubt: &bdquo;Wenn das in der Regionalliga West passiert wäre, gehe ich auch davon aus, dass man das in irgendeiner Weise mitbekommen hätte.“ Arminia will sich vorerst nicht äußern Seine Hand, so der 37-Jährige weiter, wolle er aber für niemanden ins Feuer legen: &bdquo;Ich will mich da aber auch nicht an Spekulationen beteiligen, ob da jetzt ein Spieler den Ball absichtlich weggeschlagen hat, um eine Gelbe Karte zu bekommen, oder der Torwart extra daneben gegriffen hat. Eigentlich sollte bei allen Spielen das Sportliche im Vordergrund stehen. Aber wenn so eine Pressemeldung rausgeht, denke ich, dass die Herrschaften im Hintergrund genügend recherchiert haben, um da auch Beweise für zu haben.“ Der DSC Arminia Bielefeld wollte sich vorerst nicht zu dem Bericht äußern. Vom SC Paderborn kam die Auskunft: &bdquo;Wir haben zu dem genannten Szenario keine Erkenntnisse.“ Erstellt mit Material der dpa und aus unseren Lokalsportredaktionen.

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