Max mit der Monstergrätsche: Arminias Abwehr steht seit Monaten stabil

Essen. Maximilian Großer ist so ganz und gar nicht der Dampfplauderer. Der 23-jährige Innenverteidiger spricht, wenn er vor den Medien auftritt, ruhig und mit knappen Formulierungen. Unauffällig und effektiv könnte man auch sagen. Und so ähnlich spielt er auch. Großer, der zum etablierten Personal zählt, ist seit der Neuausrichtung im Anschluss an die gebrauchte Vorsaison einer der Gewinner im Kader des DSC. Ausdrücklich lobte Coach Mitch Kniat in der Medienrunde am vergangenen Donnerstag den Abwehrspieler. Seit Wochen spiele er auf hohem Niveau, betonte der Trainer. &bdquo;Er ist nicht auffällig, weil er keine Tore macht, aber für uns ist er ein brutaler Bestandteil der Mannschaft. Der macht seit 30 Spielen kein schlechtes Spiel.“ Der so Gelobte hält es da lieber etwas allgemeiner: &bdquo;Es ist extrem wichtig, dass wir in der Lage sind, mindestens zu null zu spielen und einen Punkt mitnehmen zu können. Das zeichnet uns gerade aus.“ Nur ein Gegentreffer in drei Ligaspielen und einem DFB-Pokal-Auftritt – das ist (auch) Großers Verdienst. Gegen Rot-Weiss Essen den Führungstreffer vereitelt Was für den Stürmer das Tor ist, ist für einen Verteidiger natürlich die Monstergrätsche. Schauplatz Stadion an der Essener Hafenstraße – kurz vor der Pause: Bei der wohl insgesamt größten Chance des Spiels war der Verteidiger zur Stelle. Als viele Essener Fans den Schuss von Leonardo Vonic schon im Tor gesehen hatten, schnellte Großers langes Bein dazwischen und lenkte den Ball noch ab. &bdquo;Ich versuche, das Tempo rauszunehmen, und versuche, dass er nicht in die Mitte ziehen kann. Aber das war schwer, weil er von außen auch schon schießen konnte. Dann habe ich ihn ein bisschen nach innen gedrängt und noch rechtzeitig zur Grätsche ansetzen können“, spult der 1,89-Meter-Mann das wuselige Geschehen auf engstem Raum im Gedächtnis noch einmal ab. Lesen Sie auch: 0:0 in Essen – Arminia bleibt ungeschlagen oben dran Der gebürtige Dresdner, der über Dynamo und den Hamburger SV II nach Bielefeld kam, kämpft mit einem neuen Partner an seiner Seite: Joel Felix. Sportlich, aber auch kommunikativ stimmt es mit den beiden: &bdquo;Wir reden gut. Mit Joel meistens englisch. Er ist ein guter Kerl. Wir sind aber insgesamt auch gut eingespielt. Nicht nur die Verteidiger, auch das Mittelfeld und die Stürmer arbeiten alle richtig gut mit zurück“, sagt Großer. Mitch Kniat ist sich jedenfalls sicher: &bdquo;Ich glaube, dass es bei uns jetzt Normalität ist, dass wir alles wegverteidigen können.“ Auch dank Großer. Lesen Sie auch: Arminia-Einzelkritik: Corboz ist überall und Großer im richtigen Moment zur Stelle Gespann aus Großer und Schneider hat sich gefunden Großer und Leon Schneider waren das schlagkräftige Gespann in der Abwehrmitte, das sich zum Ende der vergangenen Spielzeit gefunden hatte. Jetzt ist Schneider in die Rolle des Reservisten gerückt, der aber bei spontanen Umstellungen oder wenn Felix sich ausgepowert hat, oft noch kommt. &bdquo;Ich hab mit Leon im letzten Jahr die ganze Zeit zusammengespielt. Wenn er kommt, ist es nur ungewohnt, wieder auf die linke Seite zu gehen. Aber auch da habe ich ja in der vergangenen Saison gespielt“, versichert Großer, dass ein Austausch seines Nebenmannes keinen Bruch im Spiel verursacht. Lesen Sie auch: 2:1 gegen Cottbus: Arminia-Keeper Kersken patzt und Max Großer erlöst sein Team Einer, der die Abwehr aus nächster Nähe beobachtet, ist Torwart Jonas Kersken. Auch er hat festgestellt: &bdquo;Ob Felix spielt oder Schneider – das macht keinen großen Unterschied. In den letzten Spielen im vergangenen Jahr haben wir in keiner Partie mehr als zwei Tore kassiert. Ich bin froh, dass wir das in diese Saison mitgenommen haben.“ Großer durch Größe auch torgefährlich Eine Qualität hat Maximilian Großer noch nicht oft ausgespielt: Als großer Innenverteidiger ist er bei Standards immer auch im gegnerischen Strafraum für Torgefahr zuständig. So wie im ersten Saisonspiel in Cottbus, als er nach einer Ecke goldrichtig stand und zum 2:1-Sieg einköpfte. &bdquo;Heute war es schwer, weil Essen auch gute Innenverteidiger hat. Aber in Zukunft soll das auch eine Waffe werden“, verspricht er. In der Vorsaison hatte er gegen Freiburg II seinen einzigen Treffer erzielt. Eine Bilanz, die Maximilian Großer auch ganz ohne große Sprüche diesmal locker überbieten könnte.

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